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0140 - Schreie in der Horror-Gruft

0140 - Schreie in der Horror-Gruft

Titel: 0140 - Schreie in der Horror-Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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öfter benutzt wurde, war daran zu merken, wie leicht sie sich nach oben ziehen ließ. Praktisch ein Kinderspiel. Karel machte es mir vor.
    »Wir können«, sagte er.
    Wir hatten die Tür offengelassen. Sehr schwach nur drang der Widerschein der beiden Kerzen in dieses Verlies, so daß ich gezwungen war, die Lampe einzuschalten.
    Eine schmale Steintreppe ohne Geländer führte in die Tiefe eines uns unbekannten Teil des Schlosses. Dort war es noch, feuchter und modriger.
    Eine unheimliche Atmosphäre erwartete uns. Karel atmete heftig.
    Der Weg in die Tiefe glich einem Alptraum.
    Aber er mußte gegangen werden, wenn wir den Vampir schnappen wollten. Den anderen Weg konnte Fariac meiner Ansicht nach nicht genommen haben, dann wäre er uns sicherlich entgegengekommen. Außerdem wußte ich aus Erfahrung, daß gerade die Geschöpfe der Nacht sich immer Schleichpfade offenhielten.
    Hier hatten wir einen solchen vor uns.
    Es war ein großes Risiko, die schmale Treppe hinunterzusteigen.
    Die Stufen waren glatt. Im Laufe der Zeit hatte sich eine schmierige Schicht dort gebildet. Dunkelgrün – eine Mischung aus Moos, Feuchtigkeit und Algen…
    Ich ging zuerst.
    Die kleine Lampe ließ ich eingeschaltet. Der dünne Strahl gab leider nur sehr wenig Licht, und Karel schlug vor, eine der Kerzen mitzunehmen, was ich allerdings ablehnte, denn die Kerzen sollten weiterhin die Ruhestätte des Blutsaugers beleuchten.
    Ich zählte die Stufen nicht, denn ich konzentrierte mich darauf, nicht auszurutschen.
    Unbeschadet erreichten Karel und ich das Ende der Treppe.
    Der junge Marek lachte leise.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Wenn ich daran denke, wie dieser verfluchte Blutsauger sein Versteck vorfindet, kann ich mich nur freuen.«
    Ich schwächte seinen Optimismus ab. »Noch sind wir nicht soweit, mein Lieber.«
    »Was sollte uns hindern?«
    Noch einmal redete ich ihm ins Gewissen. »Du darfst die fünf erledigten Fledermäuse nicht mit Fariac auf eine Stufe stellen, Karel. Das waren zwar auch Vampire, aber sie hatten längst nicht die Kraft des Grafen. Er ist ein Teufel, ein mit allen Wassern gewaschener Schwarzblütler, der jeden Trick kennt. Er wird erst seine Diener vorschicken und selbst versuchen, das Weite zu suchen. Ich kenne mich da aus, Karel. Glaube mir.«
    Der junge Marek nickte.
    Ich verstand ihn gut. Er hatte noch die Begeisterungsfähigkeit der Jugend, und das war früher ebenso wie heute. Ich wollte mich nicht als alt bezeichnen, aber ich hatte im Laufe der Jahre meine Erfahrungen im Kampf gegen die Wesen der Finsternis gesammelt und kannte sie sehr gut, daß ihre Gegenaktionen für mich gar nicht mehr so überraschend kamen.
    Zum Glück war Karel einsichtig genug, daß er mir weiterhin die Führung überließ.
    Wir mußten wirklich an der tiefsten Stelle des unterirdischen Teils dieses Schlosses angelangt sein, denn der Gang hier war schmal und eng.
    Feuchtigkeit hatte sich wie ein Film auf die rohen, unbearbeiteten Steinwände gelegt, war dort kondensiert und als Wasser zu Boden geflossen, wo sich große Lachen gebildet hatten.
    Unsere Füße patschten durch das Wasser. Doch diese Widrigkeiten nahmen wir gern in Kauf, wenn wir nur diesen verdammten Vampir töten und das Mädchen unbeschadet befreien konnten.
    Zum Glück befand sich eine neue Batterie in meiner kleinen Lampe. Sie würde noch einige Zeit reichen.
    Bisher hatten wir keine Tür entdeckt. Der Gang führte schnurgerade in die Tiefe der Burg. Auch die Wände blieben feucht, sie wuchsen auch nicht zusammen, behielten den gleichen Zwischenraum.
    Dann machte der Gang einen Knick.
    Endlich!
    Rechts herum ging es in die Kurve. Ich leuchtete hinein und sah im schmalen Schein des Lichtspeeres abermals eine Treppe. Auch sie war aus rohen Steinen zusammengelegt und hatte kein Geländer. Die Treppe führte in die Höhe.
    Wer sagte es denn!
    Ich übernahm wieder die Führung.
    Diesmal würden wir sicherlich unserem Ziel näher kommen.
    Die Treppe mündete vor einer alten, schief in den Angeln hängenden Tür, deren Holz schon längst verfault war und einen muffigen Geruch ausströmte.
    Unser Ziel würden wir hinter der Tür nicht finden, denn wir vernahmen keine Stimmen und keinen Gesang. Es sei denn, die Sänger wären verstummt.
    Ich zog die schiefe Tür auf.
    Daß sie mir dabei nicht aus der Hand fiel, grenzte fast an ein Wunder.
    Einen halben Schritt hinter der Tür blieb ich stehen und schnaufte durch die Nase.
    »Was ist?« wisperte Karel.
    »Riechst du

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