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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen die Wand. Die Hellebarde rutschte ihr aus der Hand.
    Bevor sie verschwinden konnte, war ich bei ihr.
    Sie spürte in ihrem Rücken das Kreuz und zuckte hoch. Dabei warf sie ihre Arme vor und versuchte, sich mit den Fingern im rissigen Gestein festzuklammern.
    Das mißlang.
    Die Vampirin fiel zu Boden, wo sie stöhnend verging.
    Wir schritten weiter. Vorsichtig betraten wir den kurzen Gang, der an der Treppe endete.
    Unsere Gegner flohen nicht überstürzt, sie blieben auf den untersten Stufen stehen.
    »Wenn ich doch nur eine Beretta hätte«, beschwerte sich Bill Conolly.
    »Sei mal ruhig!« zischte ich und blieb stehen.
    Auch die anderen verharrten.
    Jeder von uns nahm den Geruch wahr.
    Brandgeruch!
    ***
    Wir wußten, was das zu bedeuten hatte. Gordon Fariac hatte seine Konsequenzen gezogen, als er sah, daß er nicht mehr viel ausrichten konnte.
    Er hatte das Schloß kurzerhand angezündet.
    Und wir steckten im Keller.
    Auch die Vampire hatten mitbekommen, daß etwas nicht stimmte. Ich wußte nicht, ob sie Geruchssinne hatten – wahrscheinlich nicht –, aber sie sahen die Schwaden, die von der Treppe her in den Gang wallten.
    Plötzlich waren wir vergessen.
    Die fünf Blutsauger machten auf dem Absatz kehrt und flohen die lange Treppe hoch.
    Den Weg nahmen auch wir.
    Ich hetzte mit langen Sprüngen voran, nahm immer drei Stufen auf einmal. Jane, Will Mallmann und Bill folgten. Wir hatten die Treppe noch nicht hinter uns gelassen, als uns bereits dicke Schwaden entgegenwolkten.
    Fett und träge krochen sie die Stufen herab. Die Gestalten der flüchtenden Vampire verschwammen. Und wenig später stellten wir entsetzt fest, daß die Halle eine einzige Feuerwand war.
    Schon platzten die ersten Scheiben. Die Splitter segelten nach außen und innen. Kalter Wind pfiff in das Schloß, blähte die brennenden Vorhänge auf und trieb Funken wie einen glühenden Regen durch den großen Raum.
    Die Vampire verfielen in Panik. Vor Feuer hatten sie ebenso große Angst wie vor dem Kreuz. Alle rannten kopflos umher, stießen sich gegenseitig aus dem Weg oder verletzten sich in ihrer Panik mit den Waffen.
    Es dauerte nur Sekunden, bis die ersten beiden von den Flammen erfaßt worden waren.
    Schreiend wälzten sich die Blutsauger auf dem Boden, steckten den Teppich in Brand, der im Nu eine wabernde Hölle bildete und uns den Weg zur Tür versperrte.
    Die Gegenstände im Innern des Schlosses waren pulvertrocken.
    Erste Flammen krochen bereits auf die Treppe zu. Wir konnten uns nur schreiend verständigen, denn sonst wurden unsere Stimmen vom Prasseln der Flammen übertönt.
    Stetig drangen Rauch und Qualm in unsere Kehlen. Wir keuchten und husteten. Der Tisch, auf dem das Büfett gestanden hatte, war ein Flammenmeer. Ich sah einen Vampir, dessen Kleider ebenfalls Feuer gefangen hatten. Er wälzte sich auf dem Tisch.
    Nur von Gordon Fariac sah ich nichts. Der hatte es vorgezogen, das Weite zu suchen.
    Aber ich würde ihn kriegen.
    Wir kämpften uns vor bis zur Tür. Die Vampire waren jetzt nicht mehr wichtig. Das Feuer würde sie vernichten. Unser Weg glich einem Spießrutenlauf durch die Hölle. Immer wieder griffen die langen Feuerzungen nach unseren Kleidern, strichen heiß über unsere Gesichter, und der Wind wehte uns Funken ins Haar, die wir wieder erstickten.
    Aber wir schafften es.
    Ich taumelte als erster nach draußen, konnte nichts erkennen, weil ich noch immer von den Flammen geblendet war, sah aber trotzdem die Blaulichter mehrerer Streifenwagen aufzucken. Die Fahrzeuge fuhren die Serpentinen zur Burg hoch. Auch vernahm ich die Martinshörner der Feuerwehr. Wahrscheinlich war das Feuer unten im Tal gesehen worden, und die Menschen hatten schnell reagiert.
    Wo steckte Fariac?
    Ich schaute mich um.
    Hinter mir hörte ich die lauten Stimmen meiner Freunde, kümmerte mich jedoch nicht darum. Ich wollte den verdammten Vampir.
    Meine Augen hatten sich inzwischen wieder umgestellt, ich konnte besser sehen.
    Und ich erblickte ihn!
    Dicht am Waldrand stand er und schaute sich um. Wahrscheinlich war er durcheinander, weil er das Jaulen der Martinshörner gehört hatte. Jetzt suchte er nach einem Fluchtweg!
    Den wollte ich ihm verbauen.
    »Fariac!« brüllte ich.
    Er fuhr herum.
    Da rannte ich los!
    ***
    Er starrte mir entgegen, floh nicht, war vielleicht auch zu überrascht, und ich gewann an Boden.
    Plötzlich reagierte er. Wie ein Blitz warf er sich auf dem Absatz herum und verschwand zwischen den Bäumen. Ich hatte bereits

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