0142 - Agenten der Vernichtung
die Anfrage vom Waffenleitstand. „Zum Teufel, nein!" brüllte Atlan wieder. Er bemerkte die Blicke, die ihm die beiden Offiziere zuwarfen. „Meine Herren, wir sind nicht hierhergekommen, um uns mit den Kästen herumzuschießen, sondern um Hilfe von den Posbis ..." Ein furchtbarer Transformstrahl zischte dicht am Schiff vorbei ins Nichts. „Feine Hilfeleistung!" sagte Maas. Er konnte sich diese sarkastische Bemerkung nicht verkneifen. „Noch zwei Posbischiffe!" Kings Stimme klang ruhig, aber seine Augen flackerten. Die biopositronischen Roboter kreisten die PINGUIN ein. Atlan durchschaute das Manöver. Maas ebenfalls. „Die Fragmentschiffe drängen uns nach Frago hinunter. Nach dem Planeten habe ich aber noch nie Sehnsucht gehabt!" Maas verfügte über einen eigent ümlichen Galgenhumor. Trotz der bedrohlichen Situation konnte der Arkonide ein Lächeln nicht unterdrücken. Maas zog die PINGUIN gemessen an Planet Frago hoch. Aber bald mußte der Sergeant die Sinnlosigkeit des Manövers einsehen. Er stoppte den kleinen Kugelraumer ab. Sie schienen in der Falle zu sitzen. Die fünf Fragmentschiffe, die ohne Relativfelder waren, standen knapp dreißig Kilometer weit von der PINGUIN entfernt. „Ob man uns ein Denkmal setzt?"
„Mann", fauchte Atlan den Sergeanten an, „Sie haben ja ein noch schlimmeres Mundwerk als Gucky!" King räusperte sich. „Durchsage aus der Funkzentrale, Sir, der Chef will Sie sprechen!"
„Her mit dem Gespräch!" Atlan mußte im Ko-Sitz neben Maas Platz nehmen. Hier befand sich die Bildscheibe für Hyperfunksendungen. Rhodans Gesicht erschien. „Lage, Atlan?"
fragte Rhodan kurz. „ über Frago von fünf Fragmentraumern eingekreist! Keine Antwort auf Symbolsprüche."
„Atlan, wir haben auf der Erde noch vierundzwanzig Stunden, dann ist die Panik nicht mehr aufzuhalten. Atlan, die Posbis müssen uns helfen. Die Aktion muß Erfolg haben. Sie muß! Ende." Es knackte. Der Schirm wurde grau. „Herrlich ruhig hier draußen..." Der Arkonide holte tief Luft, stemmte beide Hände in die Hüften, sah den Sergeanten an und schüttelte den Kopf. In diesem Augenblick schossen zwei Posbischiffe aus dreißig Kilometern Entfernung - vorbei. „Nur manchmal ein bißchen zu hell!" war Maas’ Kommentar dazu. Wieder die Feuerleitzentrale: „Sir, hier ist der Waffenstand ..."
„Und hier die Zentrale!" Damit brachte Atlan den Mann zum Schweigen. Maywong hatte als erster die nächsten drei Schiffe entdeckt, die aus dem Dunkel herangerast kamen. „Sir", rief die Funkzentrale, „starker Symbolfunkverkehr unter den Kästen!" Der Translator in der Zentrale übersetzte schon, Rotsignal kam. Atlan benutzte einen terranischen Kraftausdruck. Die Posbis hatten bereits auch auf dem Gebiet des verschlüsselten Funkverkehrs gelernt. Der Symboltransformer war nicht in der Lage gewesen, die chiffrierten Sprüche zu entziffern. „Sir, Funkverkehr hält unentwegt an!" Das war die nächste Meldung knapp eine Minute später. Die drei Fragmentschiffe hatten sich im gleichen Abstand wie die fünfWürfel in das überwachungssystem eingereiht. „Wir empfangen Symbole aus dem Leerraum; Richtung geheimnisvolle Funkstation." Sonst geschah nichts. Atlan ergriff die Initiative.
„Wiederholung des zweiten Symbolspruches beenden. Ich spreche über Symboltransformer direkt mit Frago!"
„Sendebereit, Sir!"
Neben ihm sagte Maas, der einige schnelle Schaltungen vorgenommen hatte: „Hier auch. Sie können sprechen!" In dieser Sekunde bewunderte der Arkonide den Sergeanten mit dem vorlauten Mundwerk. Dann redete der Arkonide ins Mikrophon.
Der Translator übersetzte seine Worte in Symbolzeichen. Fast ohne Zeitverlust strahlte der Hyperkom Atlans Rede ab. Frago schwieg. Aus der Funkzentrale kam ein Mann im Laufschritt heran.
Er drückte Atlan eine Nachricht in die Hand. Ohne seine Rede zu unterbrechen, las der Arkonide: „Symbolverkehr der Fragmentschiffe mit Beginn der Ansprache schlagartig abgebrochen. Nur noch geheimnisvolle Funkstation sendet!"
Der Arkonide beendete seinen Aufruf mit den Sätzen: „Gebt den Unwirklichen auf unserer Heimatwelt keine Chance. Laßt sie nicht in dem Meer der Welten, das auch ihr kennt, Fuß fassen. Die Unwirklichen sind der einzige Feind des wahren Lebens. Will das Innere uns die Hilfe versagen, die wir dem Inneren in selbstloser Weise schon einmal angeboten haben?" Ihr Götter, dachte er, während er sich zurücklehnte, wenn Moders mit seiner Theorie auf dem falschen Weg ist und es sich
Weitere Kostenlose Bücher