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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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20, und noch war weit und breit nichts von ihnen zu sehen.
    Phil zündete sich eine Zigarette an, weil er es sich an diesem Platz erlauben konnte, ohne gesehen zu werden und ging noch einmal die Einzelheiten des Planes durch, die sie mit dem Commissioner ausgeknobelt hatten. Auch diesmal sollte eine Leuchtkugel das Zeichen zum Angriff sein, und es oblag Phil diese Kugel abzuschießen, weil er sich dem Paket am nächsten befand und als Erster die Kidnapper sehen musste, wenn sie kamen.
    Die Leichtpistole lag griffbereit neben ihm.
    Wieder blickte Phil auf die Uhr. Es fehlten jetzt noch fünf Minuten an der vereinbarten Zeit.
    Ringsum war es still. Von weither drangen schwach die Geräusche des Verkehrs an sein Ohr, und nur manchmal knackte ein Zweig, wenn sich einer der Cops bewegte.
    Auch draußen auf dem Wasser war nichts zu sehen. Nur die Segeljacht, auf der sich Cops befanden, lag noch an ihrem alten Platz, und Phil wusste, dass man auch von dort aus mit Ferngläsern die Gegend absuchte.
    Am Rande des Battery-Parkes brummte ein überschwerer Lastzug vorüber.
    Phil registrierte es ohne sonderliches Interesse. Erst als das Brummen immer lauter und deutlicher wurde, befiel ihn ein Gefühl der Unruhe.
    Die werden doch nicht mit einem Lastzug durch den Park fahren?, dachte er.
    Das Brummen schwoll zu einem unheimlichen Dröhnen an, und dann sah Phil Decker, als er sich umwandte, den Urheber des Kraches. Dicht über die Wipfel der Bäume hinweg schwebte ein Hubschrauber auf das Ufer zu, setzte Sekunden später neben dem Paket auf.
    Phil war starr. Seine Gedanken jagten sich fieberhaft. Wenn er jetzt die Leuchtkugel abschoss und die Cops hervorstürzten, würde sich der Hubschrauber vom Boden heben, ehe sie ihn erreicht hatten. Das aber konnte den Tod des kleinen Swift bedeuten.
    Phil klammerte den Griff der Leuchtpistole, dass die Knöchel seiner Finger weiß wurden. Aber er schoss nicht.
    Hilflos musste er zusehen, wie ein riesiger Neger aus dem Hubschrauber sprang, das Paket hineinwarf und ihn wieder bestieg, während der sich bereits vom Boden abhob.
    Phil hatte mechanisch mitgezählt. Vom Auf tauchen des Hubschraubers bis zu seinem Start waren nicht mehr als zwanzig Sekunden vergangen.
    Auch Swift hatte mit aufgerissenen Augen dem Manöver zugesehen und rannte jetzt, da sich der Hubschrauber wieder in der Luft befand, mit großen Sätzen über die Wiese auf Phils Standort zu.
    »Verdammt«, brüllte er. »Warum habt ihr nicht zugepackt? Hunderttausend Dollar sind jetzt zum Teufel.«
    »Dafür bleibt ihr Sohn am Leben«, sagte Phil kalt. »Werden Sie vernünftig, Mann. In der kurzen Zeit hätte keiner von uns den Hubschrauber erreicht. Und selbst wenn ihn ein paar erreicht hätten, wären sie vom Hubschrauber aus abgeschossen worden, wie die Hasen. Nein, Mister Swift, beruhigen Sie sich. Seien Sie froh, dass ich nicht das Zeichen zum Losschlagen gegeben habe. Sie wären dann ihre 100 000 Dollar und den Jungen losgeworden. Günstigstenfalls hätten die Kidnapper weitere Summen von ihnen verlangt, weil Sie sich nicht ihren Wünschen gefügt haben.«
    Henry Swift schnaufte wie ein Walross. Er schnappte nach Luft, aber er beruhigte sich zusehends. Und als die erst Wut in ihm abgeklungen war, sah er auch ein, dass Phil Recht hatte.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er. »Nach Lage der Dinge muss ich Ihnen danken.«
    Phil nickte. Dann wandte er sich um, griff nach der Leuchtpistole und schoss eine weiße Leuchtkugel ab, das Zeichen, das die Aktion abgeblasen war.
    Telefonisch unterrichte er Mr. High über den Ausgang.
    »Dass sie mit einem Hubschrauber kommen, konnten wir nicht voraussehen«, sagte High. »Ärgern Sie sich nicht, Phil. Vielleicht hat Jerry Glück.«
    ***
    Als ich das Districtsgebäude des FBI verließ, merkte ich am verwunderten Blick des Pförtners, dass meine Maske gut war. Unter den geschickten Händen unseres Maskenbildners hatte ich mich in einen glutäugigen Italiener verwandelt, von denen es in New York eine ganze Menge gibt.
    Mit einem frisierten Dienstwagen, der eine Privatnummer hatte, fuhr ich nach Bronx hinüber und stellte ihn auf einen Parkplatz am Ende der 29. Straße.
    Dann bummelte ich langsam die eine Straßenseite hinab und hielt nach kleinen Geschäften für Jagd- und Angelbedarf Ausschau.
    In der 29. gab es zwei. Ich hatte nie geglaubt, dass es so viele Leute gibt, die in ihrer Freizeit angeln.
    Für mich war es immer das Gleiche. Ich trat ein, ließ mir ein paar Angelruten zeigen und ich

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