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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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der Wand entlang, stets darauf achtend, daß mein Rücken gedeckt war.
    Wo ist er? fragte ich mich. Wo?
    Meine Augen suchten ihn, und ich hätte gern gewußt, ob er von meiner Anwesenheit bereits Kenntnis hatte. Sicherheitshalber ging ich davon aus, daß er mich schon beobachtete.
    Es gab zahlreiche Verstecke für ihn. Er konnte hinter einem der Betonpfeiler lauern, konnte sich hinter dem Truck versteckt haben oder sich in einer der Schmiergruben befinden.
    Er hatte den Vorteil, daß er bloß stillzuhalten brauchte. Ich mußte kommen. Er brauchte lediglich abzuwarten, und wenn er dann im richtigen Moment zuschlug, hatte er eine Menge Trümpfe in seiner Hand.
    Daß ich so schnell auf Hughes’ Mörder stoßen würde, hätte ich nicht geglaubt. Ich hatte befürchtet, lange, ermüdende Recherchen anstellen zu müssen, um seine Spur zu finden.
    So war es mir ehrlich gesagt lieber. Er würde mir einiges Erklären müssen, und danach würde ich ihn mit einer geweihten Silberkugel erledigen. Das war mein Plan. Die Sache sah relativ einfach aus.
    Aber das war sie nicht, das sollte ich schon sehr bald erfahren.
    Ich blieb neben einer Betonsäule stehen.
    Rechts von mir standen zwei lange Werkbänke, auf denen man so ziemlich alles reparieren konnte, was an einem Truck kaputt wurde.
    Ich suchte die Fenster, durch die Stringer Kane den Mord mit angesehen hatte. Und von dort versuchte ich eine direkte Linie zu jenem Ort zu finden, wo der tote Sean Pollock lag.
    Ein fahrbares Zündungs- und Vergasertestgerät versperrte mir die Sicht. Als ich jedoch zwei Schritte weitermachte, sah ich auf dem verfliesten Boden der neonlichtdurchfluteten Halle den Toten liegen.
    Sein Gesicht war mir zugewandt. Es war verzerrt. Und graugrün – wie das von Rechtsanwalt Hughes. Mir rieselte es kalt über die Wirbelsäule. Wo befand sich der Killer? Besaß er auch die Fähigkeit, sich zu entmaterialisieren? Mit anderen Worten: Hatte er sich in Luft aufgelöst?
    Obwohl eine solche Möglichkeit nicht glattweg von der Hand zu weisen war, konnte ich mich damit nicht anfreunden.
    Für mich stand fest, daß das grüne Ungeheuer, das Stringer Kane beobachtet hatte, immer noch hier war.
    Aber wo? Verdammt noch mal, wo steckte der Kerl?
    Die Tatsache, daß er sich nach dem grausamen Mord nicht sofort abgesetzt hatte, bewies mir, daß der Killer sich stark und sicher fühlte. Er war bestimmt davon überzeugt, daß kein Mensch ihm etwas anhaben konnte.
    Er sollte sich wundern…
    Das Versteckenspielen zerrte an meinen Nerven.
    Ich packte den Stier bei den Hörnern und rief: »He! Hier ist Oberinspektor John Sinclair von Scotland Yard! Die Halle ist umstellt! Sie kommen von hier nicht ungeschoren weg! Nehmen Sie also die Hände hoch und zeigen Sie sich!«
    Ein Lachen geisterte durch die Halle. Unheimlich, spöttisch. Mich schauderte. Ich konnte den Standort des Killers nicht eruieren. Aufmerksam suchte ich ihn.
    »John Sinclair!« gab er verächtlich zurück. »Der Geisterjäger!«
    »Sie kennen mich?«
    »Wer kennt dich nicht, du verdammter Bastard? Alle, in deren Adern Höllenblut fließt, wissen über dich Bescheid! Wir sind gewarnt! Du bist einer unserer größten Feinde, wenn nicht der größte!«
    »Dann siehst du hoffentlich ein, daß du keine Chance hast, von hier ungeschoren fortzukommen!« sagte ich, während meine Augen weiter auf der Suche nach dem Unheimlichen waren.
    »Irgendeiner muß dir doch mal Herr werden, Sinclair. Warum sollte nicht ich dieses Glück haben?«
    »Wie heißt du?«
    »Compton Cullagher.« Die Stimme kam aus der Schmiergrube, neben der Sean Pollock lag.
    »Wie lange willst du dich noch verkriechen, du Feigling?« rief ich.
    »Verdammt, ich bin nicht feige.«
    »Das mußt du erst beweisen.«
    Ich hörte Schritte, und dann tauchte der Häßliche aus der Versenkung auf. Abstoßend sah er aus. Ein Höllengünstling, das hatte er bereits selbst zugegeben. Ein Untoter. Er warf weder einen Schatten, noch atmete er.
    Wir standen uns lauernd gegenüber. Er verzerrte sein mieses Gesicht zu einem diabolischen Grinsen. »Gut, daß du gekommen bist, Sinclair. Ich werde dir dein Leben aus dem Leib reißen.«
    Ich wies auf Pollock. »Warum hast du ihn umgebracht?«
    »Rache ist das Motiv«, sagte Compton Cullagher.
    »Und Lionel Hughes? Warum hast du den getötet?«
    »Auch aus Rache.«
    »Was haben die beiden dir getan?«
    Cullagher schüttelte unwillig den Kopf. Sein strähniges schwarzes Haar sträubte sich. »Ich möchte nicht darüber

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