0142 - Zombie-Rache
reden!«
»Woher kommst du?« fragte ich.
»Ich habe einen weiten Weg durch die Dimensionen hinter mir.«
»Wer hat dich hergeholt?«
»Ein mächtiger Mensch-Dämon, der großen Einfluß auf die Hölle hat«, antwortete Cullagher.
»Dr. Tod!« entfuhr es mir.
»Genau«, knurrte der Unheimliche.
Ich hatte es befürchtet. Dr. Tod hatte wieder einmal seine Finger im Spiel. Mehr denn je wünschte ich mir in diesem Augenblick, diesem gewissenlosen Schurken das Handwerk zu legen. Aber dieses Ziel zu erreichen wurde immer schwieriger, denn zwischen Solo Morasso und jedem Angreifer stand die gefährliche Mordliga, die den Mensch-Dämon mit all ihrer zur Verfügung stehenden Kraft schützte.
Cullagher lachte. »Ja, ja, Sinclair. Dr. Tod schürt das Feuer des Bösen, wo er kann. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, und natürlich auch für die einmaligen Fähigkeiten, mit denen er mich ausgestattet hat. Ich werde mich bei ihm revanchieren, indem ich ihm dein Leben zum Geschenk mache!«
Er setzte sich in Bewegung.
Es hätte noch Fragen gegeben, die ich ihm stellen wollte, aber er schien nicht mehr bereit zu sein, mir zu antworten.
Er wollte nun mich töten. Wie Hughes. Wie Pollock. Auch ich sollte zur grün gefärbten Leiche werden. Aber damit würde er kein Glück haben.
Er lachte. Er duckte sich. Er starrte mich durchdringend an, fletschte die Zähne. Er fuchtelte mit den Krallenhänden herum, hatte keine Angst vor mir.
Ich richtete meine Beretta auf ihn. »Stop!«
»Ich bin tot, mein Lieber!«
»Richtig. Aber du besitzt nun ein Höllenleben.«
»Gegen das du nichts ausrichten kannst!«
»Täusche dich nicht. Wo steckt Dr. Tod?«
»Überall und nirgends. Du weißt, daß er an jedem Punkt der Erde ganz plötzlich auftauchen kann.«
Er ging weiter.
»Nenne mir den Grund, weshalb Hughes und Pollock sterben mußten!«
»Ich mag nicht!«
»Haben sie dir etwas angetan?«
»Verdammt, ich will nicht darüber reden! Hast du was mit den Ohren, Sinclair?«
»Wie viele Menschen stehen noch auf deiner Totenliste?«
»Ist doch egal. Der nächste wirst jedenfalls du sein!« knurrte Compton Cullagher. »Menschliches Leben macht uns stark. Deshalb sind wir ganz versessen darauf. Wir holen es uns, wo immer sich dazu die Gelegenheit bietet!«
Er tänzelte wie ein Boxer. Drei Schritte war er von mir nur noch entfernt. Wie eine Sprungfeder drückte er sich zusammen.
»Ich warne dich!« schrie ich ihn an. »Meine Pistole ist mit geweihten Silberkugeln geladen!«
»Wenn schon! Das kratzt mich nicht!«
Es war Selbstmord, mich anzugreifen. Er tat es trotzdem. Auf diese Entfernung konnte ich niemals danebenschießen. Er mußte das wissen. Ich verstand nicht, warum er mich dennoch attackierte.
Wollte er sterben? Wollte er, daß ich ihm das schwarze Leben nahm? Was für Gründe hatte er, mich anzufallen? War sein Haß so stark, daß er ihn blind machte?
Er stieß einen röhrenden Schrei aus, als er sich mir entgegenwarf.
Ich machte einen Schritt zurück und drückte ab.
Die Beretta spie Feuer.
Sie schleuderte Compton Cullagher das geweihte Silber entgegen, das Pater Ignatius in seinem Kloster für mich anfertigte. Die Kugel traf. Ich hatte nichts anderes erwartet. Sie stoppte den Häßlichen. Er stand reglos vor mir und begann schaurig zu lachen.
»Es geht weiter, Sinclair!« schrie er. »Immer weiter! Bist du tot, wenn man dein Spiegelbild zerschlägt?«
Das geweihte Silber zerstörte den Zombie.
Es gab einen ohrenbetäubenden Knall – und eine Implosion. Das heißt: Compton Cullagher wurde von meiner Kugel nicht zerfetzt, sondern er stürzte in sich zusammen. Sein ganzer Körper stülpte sich nach innen, und im nächsten Augenblick war von dem Untoten nichts mehr vorhanden.
***
Sie hatten draußen den Schuß gehört, doch niemand betrat die Halle. Ich steckte die Beretta weg, wandte mich um und verließ die Truckhalle. Der Beamte, der vor dem Hintereingang immer noch auf dem Posten war, blickte mich neugierig an. Seine Pupillen wurden beinahe zu Fragezeichen.
»Die Gefahr ist vorüber«, sagte ich, um ihm die Spannung zu nehmen.
»Haben Sie geschossen, Mr. Sinclair?«
»Ja.«
»Dann liegen da drinnen jetzt zwei Leichen, wie?«
Ich schüttelte den Kopf. »Eine.«
»Aber…«
»Der Killer ist implodiert.«
»Implo… was?«
»Das Gegenteil von explodiert«, sagte ich.
»Ach, du Schreck.«
Ich kehrte zu den Streifenwagen zurück und schickte die Männer in die Truckhalle. Sie sollten sich um Sean Pollock
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