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0143 - Für Menschen verboten

Titel: 0143 - Für Menschen verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Männer als sie waren unter günstigeren Umständen gestorben, da sie sich nicht mit einer fremden Umgebung zurechtgefunden hatten. Riesenhaft schien eine sehr unrealistische Vorstellung davon zu haben, welche Zeit es kostete, um auf einer unbekannten Sauerstoffwelt zu überleben.
    Jeder Schritt in die unerforschte Natur konnte der letzte sein.
    Loden dachte an den Tod von Allan Cruikshank, der mit vier Soldaten in einem Raumboot über Vorntoorg abgestürzt war. Die Männer hatten geglaubt, das Paradies gefunden zu haben, bis sie der Vorntoorg-Wurm getötet hatte. Dabei hätten sie nur eine einzige Frucht nicht zu essen brauchen, in die derWurm seine Eier abzulegen pflegte. Es gab unzählige Beispiele dafür, daß die freundlichste Welt zu einer Hölle werden konnte. Loden entschloß sich, Riesenhaft nichts von seinen Bedenken zu sagen. Er nahm sich vor, dem Kleinen die Weiterführung ihres ursprünglichen Planes zu überlassen. Loden hingegen würde auf ihre neue Umwelt achten, um wenigstens drohendes Unheil abzuwenden. „Wir werden jetzt den Stützpunkt verlassen", erklärte Riesenhaft. „Es ist nicht gut, wenn wir noch länger warten."
    „Hoffentlich lassen uns die Roboter gehen", gab Bergmann zu bedenken. Riesenhaft zuckte die Achseln. Er zupfte seine unvollständige Kleidung zurecht und setzte sich in Bewegung. Als sie die Halle verließen, stand eine lachsrote Sonne über dem Stützpunkt. Loden blieb stehen und schaute sich um. Aus einem der Gebäude erklangen stampfende Geräusche, als seien Maschinen im Gang. Sonst war alles still. Roboter waren keine zu sehen. „Weiter", knurrte Riesenhaft. In einer anderen Situation hätte er, nur mit Strümpfen, Unterhose und Hemd bekleidet, lächerlich gewirkt, aber die Männer waren nervlich zu sehr angespannt, um nur einen Gedanken an Riesenhafts Aussehen zu verschwenden. Sie gingen zwischen zwei großen, langen Hallen entlang. Die Temperatur war angenehm, die Luft wirkte frisch und unverbraucht. Als sie hinter einem weiteren Gebäude hervorkamen, stießen sie auf die Mauer.
    Sie war drei Meter hoch, aus festem Metall und ohne eine einzige öffnung. „Das ist also der Grund, warum sie uns unbehelligt laufen lassen", sagte Bergmann grimmig. „Die Positronik weiß genau, daß wir den Stützpunkt nicht verlassen können. Die Mauer zieht sich sicher um die ganze Station." Ein unangenehmes Gefühl beschlich Loden. Wenn die Roboter eine derartige Mauer errichteten, dann konnte das nur bedeuten, daß da draußen etwas existierte, das sie von der Station fernhalten wollten. Vielleicht war es besser für sie, wenn sie innerhalb des Machtbereiches der Robotzentrale blieben.
    Riesenhaft schien keine derartigen Befürchtungen zu hegen."Wir werden an der Mauer entlanggehen, bis wir auf den Ausgang treffen", befahl er, als sei es selbstverständlich, daß dieser Ausgang irgendwo sein müßte.
    Loden konnte nicht länger schweigen. „Wozu, glauben Sie, ist diese Mauer da, Doc?" Riesenhafts farblose Augen richteten sich auf ihn. Dieser Blick verängstigte seit Jahren alle Mitarbeiter des Kybernetikers. Er bedeutete höchste Alarmstufe. „Ich nehme an, daß die Mechanica-Wesen ein großes Schutzbedürfnis besaßen", gab Riesenhaft bekannt. „Denken Sie an Surprise, wo sie ihre Anlagen unter die Erde verlegten. Hier ist es nicht anders. Die Mauer entspringt einer natürlichen Vorsicht." Loden war nicht überzeugt, aber es war sinnlos, dem Kleinen zu widersprechen. So bewegten sie sich mehrere Minuten an der Mauer entlang, bis Riesenhaft den kleinen Trupp anhielt. „Es wäre vielleicht gut, wenn wir einen Blick über die Mauer werfen", schlug er vor. „Emmet, klettern Sie auf Bergmanns Schultern und sehen Sie sich das Land einmal an." Dieser Befehl erschien Loden vernünftig. Er wartete, bis der Schwede sich postiert hatte, dann bestieg er, mit Albrights Unterstützung, die breiten Schultern des Wissenschaftlers. Er zog sich am Rand der Mauer empor und blickte hinaus. Hinter der Mauer breitete sich eine unbewachsene Zone aus, die zweifellos von Robotern in diesem kahlen Zustand gehalten wurde. überall zeigten sich Spuren von Bränden. Die Positronik hielt ein großes Gebiet vollkommen sauber. ,Eine Todeszone!’ schoß es Loden durch den Kopf. Es mußte einfach einen Grund für diese Vorsichtsmaßnahme geben. Hinter diesem öden Landstrich begann eine üppige Vegetation. Loden erkannte flache Hügel im Hinterland, größere Bäume und Sträucher. Ab und zu glaubte er in den

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