0143 - Für Menschen verboten
Pflanzen Bewegungen zu sehen, die auf tierisches Leben hindeuteten, aber er konnte sich auch täuschen.
„Kommen Sie herunter!" rief Bergmann. „Sie sind nicht gerade ein Leichtgewicht." Loden sprang herunter. „Nun?" fragte Riesenhaft knapp. „Außerhalb des Stützpunktes haben die Roboter eine Art Todeszone geschaffen", berichtete Loden. „Sie haben jeden Pflanzenbewuchs niedergebrannt. Das will mir nicht gefallen, Doc. Es sieht so aus, als wollten sie sich gegen Angriffe absichern."
„Weiter, weiter", drängte der Kybernetiker. „Danach schließt sich mittelgroße Vegetation an. Das Land ist leicht hügelig."
„Wir klettern über die Mauer", verkündete Riesenhaft. „Bergmann bleibt zurück, bis wir über ihn alle auf die andere Seite gelangt sind.
Dann binden wir unsere Hemden zu einem Strick zusammen, werfen diesen hinüber, so daß auch Bergmann folgen kann."
Loden sagte schnell: „Warten Sie, Doc. Vielleicht wäre es besser, wenn wir innerhalb des Stützpunktes blieben. Diese Flucht macht die Positronik nur mißtrauisch und führt wahrscheinlich zu einer genaueren Untersuchung. Wir wissen nicht, was uns da draußen erwartet. Wie wollen wir jemals zurückkommen, um auf die Suche nach Material zu gehen?" Riesenhaft hob dozierend seinen Zeigefinger. „Eine geniale Idee am Tag reicht vollkommen, Emmet", sagte er sanft. „ überlassen Sie mir jetzt die Führung."
Loden biß sich auf die Lippen und schwieg. Er sah zu, wie Riesenhaft, in den Unterhosen geradezu grotesk aussehend, an Bergmann hinaufkletterte. Für den kleinen Wissenschaftler bedeutete es eine erhebliche Anstrengung, sich auf die Mauer zu schwingen, um sich auf der anderen Seite hinabzulassen.
Schließlich hörten sie ihn auf dem Boden landen. „So, Shawlee, jetzt Sie!" rief er. Nach Shawlee folgte Albright. Loden wartete noch einen Augenblick, als hoffte er, daß Riesenhaft seinen Befehl widerrufen würde, dann zog er sich zum zweitenmal an Bergmann empor. Er sprang auf der anderen Seite hinunter. Auf der freien Fläche kam er sich irgendwie nackt und beobachtet vor. Sie zogen ihre Hemden aus und verknoteten sie zu einem Strick. Albright beschwerte einen Zipfel mit dem Vielzweckschlüssel und schleuderte den Strang über die Mauer. Durch einen Ruck gab ihnen Bergmann zu verstehen, daß er bereit war. Sie hielten das primitive Seil fest. Gleich darauf wurde Bergmanns Kopf am Rande der Mauer sichtbar. Er grinste zu ihnen herunter und schwang sich auf die andere Seite. Albright erhielt den Schlüssel zurück. Die Männer zogen ihre Hemden wieder an. Riesenhaft blickte über die fremde Landschaft. Der Boden war an den unversengten Stellen von einem tiefen Braun. „Also los",befahl Riesenhaft. Loden warf mißtrauische Blicke dorthin, wo der Pflanzenwuchs begann.
Albright, der ihn beobachtet hatte, fragte leise: „Was gefällt Ihnen daran nicht, Emmet?"
„Alles", gab Loden düster zu. „Ich habe ein unbehagliches Gefühl, wenn ich daran denke, daß wir bald dort sein werden." Albright hob seinen Schlüssel und schnitt eine Grimasse. „Unsere einzige Waffe", sagte er sarkastisch. „Was wollen Sie damit erschlagen?" erkundigte sich Bergmann ironisch. „Alles, was kleiner ist als ein Löwe", meinte Albright trocken. Sie überquerten den vegetationslosen Landstrich. Ab und zu warf Riesenhaft einen Blick zurück, als fürchte er, jede Sekunde von den Robotern verfolgt zu werden. Unbehelligt gelangten sie am Rande des Buschwaldes an. Als die ersten Bäume sie vor einer Beobachtung vom Stützpunkt aus schützten, blieb Dr. Riesenhaft stehen. Das Land wirkte ruhig, aber gerade das machte Loden mißtrauisch. Erst die Stimme Riesenhafts lenkte ihn von seinen trüben Gedanken ab. „Unser erstes Ziel wird es sein, Wasser zu finden", sagte der Kybernetiker. „Der Boden ist weich und feucht, es dürfte also nicht schwerfallen, eine Quelle oder einen kleinen Fluß zu entdecken. Danach werden wir feststellen, ob die Pflanzenwelt Möglichkeiten zu einer ausreichenden Ernährung bietet. Wenn es hier kleinere Tiere gibt, werden wir Fallen bauen, um sie zu fangen."
„Hoffentlich kommt niemand auf die Idee, uns eine Falle zu stellen", murmelte Loden unbehaglich. „Warum sind Sie auf einmal so mutlos, Emmet?" erkundigte sich Riesenhaft verärgert.
„Ihre ständigen Einwände sind nicht dazu angetan, den Optimismus unserer kleinen Gruppe zu steigern." Loden sah ein, daß der Kleine recht hatte. Da war Shawlee, der auf jedes Wort wie eine
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