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0143 - Für Menschen verboten

Titel: 0143 - Für Menschen verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verheißung lauschte. Er durfte die Nerven dieses Mannes nicht ohne Grund belasten. Bergmann und Albright waren zwar furchtlos, aber es war besser, ihre Gedanken auf die Arbeit des überlebens zu lenken, als ihnen ständig von eventuell bestehenden Gefahren zu erzählen. Vielleicht war sich Riesenhaft vollkommen darüber im klaren, was mit ihnen geschehen konnte.
    Durch seine Entschlossenheit wollte er die Männer nur überzeugen, daß sie nicht aufzugeben brauchten. „Wir wollen unserer neuen Heimat einen Namen geben", schlug Riesenhaft etwas versöhnlicher vor. Sie tauften den unbekannten Planeten Fossil, ohne daß ihnen ihre fremde Umgebung dadurch vertrauter geworden wäre. Albright setzte sich an die Spitze, und sie gingen weiter. Das Gras, das fast überall zwischen Büschen und Bäumen wuchs, war so hart, daß Riesenhaft, nur mit den Strümpfen Albrights bekleidet, seine Füße blutig schnitt. Loden, der dicht hinter dem Wissenschaftler ging, erkannte, daß dieser nur noch mühselig vorankam. „Warten Sie, Doc!" rief er. „Ich werde Ihnen meine Schuhe geben." Riesenhaft blieb nicht stehen. „Dazu ist es jetzt zu spät", sagte er über die Schulter. „Meine Füße würden nur unnötig gedrückt. Ich hoffe, daß wir bald Wasser finden, so daß ich sie kühlen kann." Schließlich überredeten sie Riesenhaft, daß er alle verfügbaren Strümpfe über die zerschnittenen zog, um einigermaßen geschützt zu sein. Später, nach Lodens Schätzung waren sie etwa eine halbe Stunde marschiert, hob Albright den Arm. „Wasser", sagte der untersetzte Mann lakonisch. Als Loden intensiv lauschte, hörte auch er das Plätschern von Wellen auf Steinen. Das Geräusch belebte ihn, rief aber gleichzeitig seine Wachsamkeit zurück. Wasser - das bedeutete stets Leben. Wo Wasser war, versammelten sich auf allen Welten die Lebewesen.
    Alle sauerstoffatmenden Rassen waren in ihrer Frühzeit aus dem Wasser gekrochen, um sich dann langsam zu entwickeln und, in seltenen Fällen, Intelligenz zu bilden. „Es scheint dort drüben zu sein", sagte Bergmann. Riesenhaft starrte wehmütig in die zerrissenen Stoffballen, die einmal Strümpfe gewesen waren. In Loden schwand jede Scheu vor dem nahen Fluß, als er an die Schmerzen seines Vorgesetzten dachte. Albright ging ohne Befehl weiter. Keiner machte Anstalten, ihn aufzuhalten. Nach einigen Metern konnte Loden das Wasser riechen. Albright machte einen Luftsprung und warf seine Arme in die Höhe. Sie hatten den Kamm eines flachen Hügels erreicht. Unter ihnen, in einem schmalen Tal, floß ein Bach. Er war nicht sehr breit, aber das Wasser floß schnell, es glitzerte an den Stellen, wo es an hervorstehenden Steinen kleine Stromschnellen bildete. Albright hüpfte vor ihnen her. Er kam als erster am Ufer an und sprang, ohne zu zögern, in das Wasser. „Seien Sie vorsichtig!" entfuhr es Loden. Er hatte seine Aufmerksamkeit auf das Wasser konzentriert. Nun blickte er hinüber. Auf die andere Seite des kleinen Flusses. Da sah er sie!
    Sie hatten sich am anderen Ufer versammelt, als hätten sie die Ankunft der Menschen erwartet. Sie waren nicht sehr groß, aber ihre Augen redeten eine deutliche Sprache. Wie in Hypnose ging Loden weiter. Erst als er das Ufer erreicht hatte, zeigte er hinüber, um seine Begleiter auf die Wesen aufmerksam zu machen. Loden konnte nicht sagen, was in den nächsten Minuten geschehen würde. Nur eines wußte er mit absoluter Sicherheit: Die Wesen am anderen Ufer waren intelligent!
     
    *
     
    Albright, der den Bach schon fast durchquert hatte, blieb so plötzlich stehen, daß man auf die Vermutung kommen konnte, er sei gegen eine unsichtbare Wand gerannt. Dann geschah einige Zeit überhaupt nichts. Zu beiden Seiten des Ufers war es unheimlich still, selbst das Plätschern des Baches schien sich in der Ferne zu verlieren. Wesen, die sich noch niemals begegnet waren, starrten sich über den kleinen Fluß hinweg an. Albright gewann als erster seine Fassung zurück. Rückwärts bewegte er sich von dem gegenüberliegenden Ufer davon, jedesmal, wenn er ein Bein in das Wasser tauchte, gab es ein patschendes Geräusch, unter dem Loden zusammenzuckte. Wie in einem Traum hörte Loden die Stimme Riesenhafts: „Wir müssen ihnen zeigen, daß wir mit friedlichen Absichten kommen, Emmet!" ,Wie’, dachte Loden, ,sollte uns das gelingen?’ Jede Handbewegung konnte von den Eingeborenen als feindlicher Akt ausgelegt werden. Ein laut gesprochenes Wort konnte sie verjagen oder zum

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