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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefallen. Wir schalteten die Flugtriebwerke ein und glitten zwischen den Bäumen empor. Als wir aus dem Urwald hervorkamen, bemerkten wir zahllose schwarze Punkte, die sich aus den Luks des Raumschiffes lösten. Lloyd erklärte, es handle sich um PosbiRoboter.
    Eiliger als geplant schwebten wir zum Plateau hinüber, wo wir schon von weitem Willy sahen. Er hatte mit seiner Körpermasse einen Felsblock umschlungen und wirkte jetzt wie ein pulsierender Leuchtturm.
    Mit schussbereiter Waffe federte ich auf den Boden. Das Summen des Flugaggregates verstummte. Die normale Schwerkraft kehrte zurück.
    „Du bist da!" sagte Willy mit Hilfe seines Translators. Fast war mir, als klängen die Worte jetzt moduliert. Das war natürlich ein Irrtum. Ich kannte kein Übersetzungsgerät mit solchen Eigenschaften.
    „Wie war das mit der Hassschaltung, Willy?" fragte ich. „Von wem wird das Raumschiff gesteuert?"
    „Nur von den Dienern des Inneren. Es droht keine Gefahr. Das Innere überlagert die Anordnungen der Maschine. Du solltest weniger fragen, junger Freund. Ich meine es gut."
    Willys Stielaugen schimmerten so unpersönlich wie zuvor. Der Ausdruck veränderte sich auch nicht, als hinter, vor und neben uns Maschinenkörper den Boden berührten. Die Posbis glichen äußerlich ungefähr dem Menschen. Wir wussten mittlerweile, dass sie von den größten Robottechnikern der Galaxis, den ausgestorbenen Mechanica-Intelligenzen, erbaut worden waren.
    Rhodans Waffe drohte immer noch. Ich hatte meine sinken lassen. Ich erinnerte mich an ein altes Sprichwort der Terraner.
    Danach kam jener um, der sich in Gefahr begab. Jetzt war nichts mehr zu ändern.
    „Leichtfertiger können junge Hunde auch nicht sein", sprach Rhodan vor sich hin. „Willy, wir erinnern dich an deine Einladung.
    Gäste behütet man."
    „So ist es."
    Ich wollte einigermaßen beruhigt aufatmen, als der Waffenarm eines Posbis nach oben zuckte. Die Bewegung war unwirklich schnell. Mein Auge erfasste die grüne Wellenfront, die meinen Körper bereits umhüllte, ehe ich die Sachlage geistig verarbeiten konnte. Auch Rhodan und Lloyd wurden von dem Flimmern eingefangen.
    Ich wollte schießen, in jählings aufflammendem Zorn etwas schreien, aber ich kam nicht mehr dazu. Mein Körper erschlaffte.
    Ehe ich die Besinnung verlor, hörte ich noch Willys Translator.
    „Behüten heißt, den Gast und Freund vor Unheil zu bewahren, seine Instinkthandlungen zu unterbinden und die Panik der Kreatur einzuschläfern."
    Dunkle Nebel wallten vor meinen Augen. Meine letzte Überlegung beschäftigte sich mit der Eigenart der verwendeten Waffe. Ich hatte keinen schmerzhaften Schock verspürt, wie er von energetischen Nervenwaffen immer erzeugt wurde. Die Posbis hatten mit den Narkosestrahlern des Planeten Mechanica gearbeitet.
    Jemand sang. Es war ein gleichförmiges Auf und Ab von Tönen, die mehr mein Gefühl als mein Ohr ansprachen. Ich öffnete die Augen, ohne dabei Schmerzen zu empfinden.
    Rhodan war schon wach. Der widerstandsfähige Körper des Terraners schien die Narkose schneller überwunden zu haben.
    Ruckartig richtete ich mich auf. Lloyd lag noch reglos neben uns.
    Ich stützte die Hände auf den Boden und griff dabei in eine nachgiebige Masse, die sich wie Schaumstoff anfühlte.
    ,Hallo!" sagte Rhodan trocken. „Verzichte auf einen Wutanfall.
    Das habe ich bereits für dich erledigt. Kannst du mir sagen, wo Willy ist?" Ich sah mich um und deutete auf ein pulsierendes Geschöpf, das so breit auf dem Boden lag, dass es einer Halbkugel glich. Ich wollte sagen, Willy wäre doch direkt in unserer Nähe, doch da entdeckte ich noch mehrere dieser Intelligenzen.
    Sie ähnelten einander so stark, dass man sie nicht unterscheiden konnte. Rhodan lachte. Er schien sich königlich zu amüsieren. „Die Überraschungen reißen nicht ab, was? Presse deine Hände nicht so krampfhaft auf den Boden. Du liegst nämlich auf einem Willy."
    Entsetzt sah ich nach unten. Ein Stielauge glitt zwischen meinen gespreizten Beinen hervor, und eine blecherne Translatorstimme sagte: „Geht es dir gut, Freund? Spürst du den Andruck?"
    „Nein, vielen Dank", antwortete ich automatisch, um gleich darauf meine Hände zurückzuziehen.
    „Sinnlos", spöttelte Perry. „Der ganze Raum liegt voll. Es handelt sich sozusagen um die Mattenwillys, die ...!"
    „Um was?" unterbrach ich.
    „... die nichts anderes zu tun haben als ihr Transportgut vor den harten Stahlplatten zu schützen. Die Posbis halten es

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