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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nämlich nicht für nötig, ihre spartanisch eingerichteten Raumschiffe wegen der Plasmatransporte in einen Luxusraumer zu verwandeln." Er blickte mich aus verschleierten Augen an, und da erkannte ich, dass er schon sehr lange wach sein musste. Er hatte bereits viel erfahren.
    „Wie lange warst du besinnungslos?"
    „Deine Beobachtungsgabe ist sagenhaft", sagte er spöttisch. „Ich war überhaupt nicht betäubt, aber ich habe mich ruhig verhalten.
    Es gelang mir im letzten Moment, meinen Abwehrschirm einzuschalten, was aber von den Posbis übersehen wurde. Das bewies mir eindeutiger als alles andere, dass diese Maschinen tatsächlich nicht dem hyperinpotronischen Robotgehirn auf der unbekannten Zentralwelt unterstehen."
    „Sondern?"
    „Erinnerst du dich an die Plasmatürme auf Everblack? Sie waren mit Behältern angefüllt, die wiederum lebendes Plasma enthielten.
    Ich vermute, dass auf der von uns gesuchten Zentralwelt noch viel größere Biokonzentrationen existieren. Es ist erwiesen, dass Zusammenballungen nicht nur Instinkte entwickeln, sondern echtes Denken. Diesem „Zentralplasma", wie ich es genannt habe, unterstehen die hier anwesenden Posbis. Das bedeutet, dass deren Positronik in den wesentlichen Handlungsabläufen von dem künstlichen Leben gesteuert wird. In ihnen überwiegen die kleinen Zusatzgehirne die Steuerimpulse der positronischen Mechanik."
    „Was es nicht alles gibt!" sagte ich überrascht.
    „Willkommen an Bord der behütenden Mutter, Euer Erhabenheit", dröhnte es aus unsichtbaren Lautsprechern.
    Ich sah mich verwirrt um. Perry hatte auch diesmal eine Erklärung. „Das waren die sechs organischen Kommandogehirne der Schiffszentrale. Ich bin ebenfalls begrüßt worden. Die Übersetzungsgeräte erzeugen seltsame Wortgebilde. Mit „behütende Mutter" ist dieses Raumschiff gemeint. Es handelt sich um einen Transporter, dessen Besatzung aus plasmagelenkten Posbis und den Willys besteht. Siehst du langsam klar?" Ich schaute ihn nur an. Er runzelte die Stirn, griff nach meinem Puls und lachte dann.
    „Mache mich nicht wahnsinnig!" sagte ich.
    Er winkte ab. „Es ist einfach. Wir haben nach der Entdeckung der Dunkelplaneten Frago und Everblack angenommen, die dort heimischen Plasmagehirne würden sich durch biochemische Zellteilung vermehren. Das war ein Irrtum! Weder auf Frago noch auf Everblack gibt es Anlagen, die das Plasma synthetisch erzeugen können. Die Bandstraße, die von einem Einsatzkommando gesehen wurde, dient nicht zur Erzeugung, sondern lediglich zur Aktivierung von Gewebemassen, die von diesem Schiff auf die einzelnen Stützpunktplaneten gebracht werden. Die tatsächliche Fortpflanzung geschieht nur auf der Zentralwelt. Willy bezeichnete sich deshalb als „Säuglingsschwester", weil er und seine Artgenossen für die Transporter verantwortlich sind. Es gibt etwa hundert Kugelwesen an Bord, die sich alle „Willy" nennen. Das dürfte auch eine Fehlübersetzung der Translatoren sein. Wie du siehst, können Willys allerlei. Ich hätte die Startbeschleunigung ohne die elastische Unterlage nicht ertragen mögen. Die Posbis schalten ihre Beschleunigungsabsorber erst bei etwa zwanzig Gravos ein."
    „Sehr richtig", sagte ein Willy. Zwischen meinen Beinen erschien wieder ein Stielauge.
    „Das war aber sehr nett von euch", sagte ich, ohne mir recht bewusst zu werden, was ich aussprach. Ich dachte über Rhodans verblüffende Erklärungen nach.
    Meine Worte erregten sozusagen einen Freudensturm. Plötzlich glitten überall Stielaugen aus dem lebenden Bodenbelag, und wenigstens fünfzig Willys begannen gleichzeitig zusprechen.
    Jene, die rings um die elastische Matte auf den Stahlplatten des Laderaumes hockten, fuhren ihre Arme aus und winkten. Ein unbestimmtes Gefühl der Freude und Zuneigung begann in mir aufzuwallen. Ich strich über die weichen Glieder, die sich unter meiner Berührung rötlich färbten.
    Andere Willys bildeten mit ihren Armauswüchsen ein Polster, gegen das ich sanft zurückgedrückt wurde. Ich erhielt somit eine sehr bequeme Sitzposition.
    Da wusste ich endgültig, dass die fremden Intelligenzen nicht nur harmlos, sondern auch liebenswert waren. Ein Mann von meinem Alter hatte längst erkannt, dass der Charakter einer von der Natur erschaffenen Kreatur nicht nach ihren Körperformen zu beurteilen war. Jetzt fragte ich mich nur noch, wie weit die Macht der Quallenwesen reichte. Allem Anschein nach hatten sie nicht sehr viel zu sagen.
    Rhodan überließ mich meinen

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