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0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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festzustellen, was die Hassschaltung ist", flüsterte ich ihm zu.
    Nach wenigen Augenblicken schüttelte er den Kopf. Die Willys hatten sich gegen seine Tastversuche abgeschirmt. Ich suchte meine Waffen. Der Laderaum war nur schwach erleuchtet. Den Gürtelstrahler fand ich sofort.
    „Die schweren Waffen sind von den Posbis in Sicherheit gebracht worden", belehrte mich Perry. „Die kleinen Pistolen scheint man für weniger gefährlich zu halten." Er blinzelte mir zu, und ich entspannte mich. Weniger gefährlich ...? Wenn man sich in dieser Hinsicht nur nicht täuschte. Die Innentaschen meines Kampfanzuges enthielten noch einige Dinge, die uns die Sicherheitsoffiziere der Solaren Abwehr aufgedrängt hatten.
    Ein Heulton klang auf. Die Willys zogen sofort ihre Arme ein. Die unter uns liegenden Geschöpfe plusterten sich auf, und ich wurde in die Höhe gehoben. Dabei fühlte ich, dass sich das bisher weiche Gewebe verhärtete.
    Ich ahnte, was uns bevorstand. Die Transitionen der Fragmentraumschiffe bedeuteten für Menschen und Arkoniden allerhöchste Belastungen. Wir wussten, dass die Posbis ein anderes System verwendeten. Ihre Hypersprünge waren weitreichender und wahrscheinlich auch weniger energiefressend.
    Sie verwendeten eine ausgefeilte Sprungtechnik, die wir niemals mehr erreichen konnten. Die meisten Kampfraumschiffe der vereinten Flotte waren schon mit den neuartigen Lineartriebwerken ausgerüstet worden. Nur die Fracht und Nachschubeinheiten flogen noch mit den alten Maschinen.
    Ich klammerte mich an den Gewebewulsten fest, die von den Willys aufgewölbt wurden. Ich ruhte wie in einem Konturlager.
    Sekunden später glaubte ich, unter dem aufklingenden Dröhnen mein Gehör zu verlieren. Die Triebwerksgeräusche glichen dem Tosen von Kernexplosionen.
    Der Transitionsschock wirkte auf mich wie der Tatzenhieb eines Ungeheuers. Ich krümmte mich schreiend zusammen und wartete auf die erlösende Entmaterialisierung.
    Die Umgebung verschwamm. Irrlichternde Nebelgebilde tauchten auf, und eine hallende Stimme sagte etwas, was ich nicht verstand.
     
    *
     
    Ich war zuerst erwacht. Fürchterliche Kopfschmerzen plagten mich, und meine Glieder waren schwer wie Blei. Stöhnend hatte ich die Gürteltasche der Kombination geöffnet, wo die medizinische Ausrüstungsabteilung die Injektionsspritze mit dem Schockabsorber untergebracht hatte.
    Ich injizierte mir fünf Milliliter und verabreichte Rhodan die gleiche Dosis. Lloyd bediente sich aus seiner Hochdruckspritze.
    Der biochemische Stabilisator wirkte Wunder. Die Schmerzen vergingen, und ich konnte wieder einigermaßen scharf sehen.
    Die Willys regten sich nicht. Ich berührte sie mit den Händen, rief nach ihnen, aber sie meldeten sich nicht.
    „Besinnungslos, Narr!" sagte mein Extrahirn wenig schmeichelhaft. Die Erkenntnis war neu. Also waren auch die Quallenwesen empfindlich gegen die brutale Behandlung einer gefühllosen Maschinerie.
    Das gleichförmige Dröhnen der Triebwerke bewies mir, dass wir wieder im Einsteinuniversum angekommen waren. Welche Entfernung hatten wir überwunden? Wo lag der rätselhafte Zentralplanet der Posbis, den wir so lange vergeblich gesucht hatten? Einmal war ein Funkkontakt gelungen, der aber dann wieder abgerissen war.
    Ich war mir darüber klar, dass der Robotherrscher in seiner Beschlussfassung äußerst wechselhaft war. Durch die Verschmelzung mit seinem organischen „Zubehörteil" war eine Recheneinheit entstanden, die man mit der üblichen Robotlogik nicht mehr beeinflussen konnte.
    Ich wartete, bis Rhodan die Augen aufschlug. Ich hatte die Rematerialisierung wesentlich besser überwunden. Wahrscheinlich war es ein Folgeprodukt der Reise, die ich vor wenigen Wochen mit einem Fragmentraumschiff durchgeführt hatte.
    Es dauerte lange, bis die beiden Terraner wieder schmerzfrei waren. Langsam erwachten auch die Willys. Ich lauschte auf die Laute der Qual, die Fellmer Lloyd noch viel intensiver hören musste. Jetzt hatten die fremden Intelligenzen keinen mentalen Abwehrblock vor ihre Gehirne gelegt.
    „Sie leiden fürchterlich", flüsterte der Telepath. Mitleid schwang in seiner Stimme mit.
    „Können Sie ihnen helfen?" fragte Perry.
    Lloyd schüttelte bedrückt den Kopf. Es war doch eigenartig, dass wir diese Geschöpfe so schnell ins Herz geschlossen hatten. Ich beobachtete die Terraner scharf.
    Noch vor wenigen Jahrzehnten waren sie gegen fremdes Leben voreingenommen gewesen. Sie hatten sich sogar gegen andere Menschen gewendet,

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