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0145 - Die fliegenden Särge

0145 - Die fliegenden Särge

Titel: 0145 - Die fliegenden Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um, aber ich habe mit gewissen Leuten gesprochen, und die gaben mir zu verstehen, dass sie dich gern tot sähen. Klasse, nicht?«
    »Wer waren die Leute?« fragte ich leise.
    »Oh, gute Freunde.«
    »Logan Costello?«
    »Kann sein.«
    Ich atmete etwas tiefer ein. Auf meiner Haut saß der Angstschweiß. Ja, ich hätte Angst. Costellos Brutalität war mir hinreichend bekannt. Wenn er einen Mordbefehl gab, dann führten ihn seine Männer auch aus. Sie parierten.
    Matt Kongar gehörte zu Costellos Bande. Er hielt wahrscheinlich hier im Hafen den Kontakt zur Basis.
    In solchen Situationen kann Zeitgewinn oft lebenswichtig sein. Deshalb fragte ich:
    »Hast du schon einmal einen Menschen umgebracht, Kongar?«
    »Bisher noch nicht.«
    »Dann weißt du auch, was dir blüht. Fast jeder Mord wird aufgeklärt. Besonders der an einem Polizisten. Ich kenne keinen Polizistenkiller, der nicht gefangen worden ist.«
    »Dann werde ich der erste sein.«
    »Das haben die anderen auch gesagt.«
    »Du kannst mir keine Angst machen, Bulle. Ich habe einen Job, und den führe ich aus. Das sollst du dir merken. Du hast nur Schiss. Warum gibst du es nicht zu?«
    »Ich streite es nicht ab. Aber ich möchte dir auch in deinem Interesse vorschlagen, mit uns zusammenzuarbeiten. Es ist wirklich besser für dich.«
    »Oh, wie großzügig.«
    Von seinen spöttischen Worten ließ ich mich nicht beirren. »Es ist ein guter Vorschlag, Kongar. Wenn du als Kronzeuge gegen Costello auftrittst, hast du alle Chancen, straffrei aus dem Fall herauszugehen. Ich persönlich würde mich für dich einsetzen. Ist das ein Wort?«
    »Klar, aber nicht für mich.«
    Dieser Mann war einfach nicht zu belehren. Er kannte nur seinen Auftrag und seinen Hass. Was sollte man da machen?
    »Hast du noch einen Wunsch, Bulle?«
    »Ja, eine Frage.«
    »Okay, ich gestatte sie dir.«
    »Was geschieht mit den Särgen? Für wen sind die Ghouls bestimmt?«
    »Welche Ghouls?«
    »Hast du mich nicht beobachtet? Ich meine die Kreaturen, die in den Särgen gelegen haben?«
    »Die Totenkisten werden abgeholt.«
    »Und wohin geschafft?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wer holt die denn ab?«
    Kongar lachte kalt. »Ich weiß gar nicht, dass dich das noch alles interessiert. Du kannst mit deinem Wissen sowieso nichts anfangen, Bulle.«
    Da hatte er sogar recht. Falls es mir nicht gelang, einen Ausweg zu finden.
    Fieberhaft überlegte ich. Diese Krümmung saß einfach zu hart um meinen Hals.
    Nach vorn konnte ich mich nicht bewegen, dann hätte ich mir selbst den Hals aufgerissen. Nach hinten würde er mich ziehen, wenn er mich tötete.
    Wann geschah das?
    In der nächsten Minute, in den nächsten Sekunden?
    Ich durfte nicht länger warten, sondern musste selbst sehen, dass ich einigermaßen heil aus dieser lebensgefährlichen Situation herauskam. Vielleicht konnte ich ihn überraschen.
    Einen winzigen Vorteil besaß ich. Kongar stand sehr nahe, so dass ich ihn unter Umständen packen konnte.
    Jetzt machte sich bezahlt, dass ich bereits in zahlreichen lebensbedrohenden Situationen gesteckt und trotzdem nicht die Nerven verloren hatte. Ich stand sozusagen im Training, und ich zögerte auch keine Sekunde länger.
    Ohne erkennbare Reaktion warf ich mich nach hinten, wobei, ich beide Arme über meine Schultern schleuderte und das rechte Handgelenk des völlig überraschten Kongar zu fassen bekam. Mein Griff war wie eine Klammer.
    Ich wuchtete meinen Körper zurück, während ich gleichzeitig Kongars rechten Arm nach vorn zog. Ich spürte einen brennenden Schmerz am Hals, die Spitze riss eine noch etwas tiefere Wunde, und dann prallten wir beide in dem engen Gang zu Boden.
    Das ging nicht schnell, sondern intervallartig, weil wir von den eng stehenden Kisten und Palettenstapel aufgehalten wurde. Ich hielt eisern Kongars Handgelenk fest. Der Vorarbeiter befand sich in einer schlechteren Position, denn ich lag auf ihm, was Kongar überhaupt nicht behagte, denn ich hörte sein wildes Fluchen und Keuchen.
    Verständlich, denn er hatte sich schon als großen Sieger und mich als Leiche gesehen.
    Lachen konnte ich zwar nicht, wenn man ein Sprichwort abwandelte, aber ich befand mich in einer guten Ausgangslage.
    Und ich nahm die zweite Hand zur Hilfe, die ich ebenfalls um das Gelenk klammerte.
    Dann wuchtete ich es zur Seite.
    Hart knallte es gegen die Kistenwand. Ich hörte den dumpfen Aufprall und auch den erstickten Schrei des Vorarbeiters, doch den eisernen Haken, den ließ er nicht los. Er klammerte sich daran

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