Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0145 - Die fliegenden Särge

0145 - Die fliegenden Särge

Titel: 0145 - Die fliegenden Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
an.
    Wenig später war die Halle von den Särgen befreit.
    Die Männer atmeten auf, und in mir wuchs die Spannung. Wie würde es weitergehen?
    Dann verließen die Packer die Halle. Ich war wieder mit dem bewusstlosen Kongar allein. Hoffentlich schlössen die Kerle nicht ab. Nein, sie drückten die Tür nur zu.
    So rasch es ging, löste ich mich aus meinem Versteck. Ich drehte und wendete mich, atmete auf, weil ich nicht entdeckt worden war und huschte zur Tür.
    Vorsichtig zog ich sie auf. Nur so weit, dass ich den Wagen sehen konnte.
    Es war tatsächlich ein Lkw mit einer großen Ladefläche und einer grauen Plane darüber.
    Noch stand der Wagen, aber der Motor lief bereits. Wenn ich tatsächlich meinen Plan durchführen wollte, dann musste ich mich beeilen. Die Voraussetzungen dafür waren ziemlich günstig. Alle vier Männer fanden im Fahrerhaus Platz. Und soeben stiegen die beiden letzten auf der Beifahrerseite ein.
    Wuchtig hieben sie die Tür ins Schloss.
    Ich rannte. Es waren nur wenige Schritte, dann hatte ich den Wagen erreicht.
    Jetzt ging es wirklich um Sekunden, denn bevor der Lkw startete, musste ich einen Teil der Plane gelöst haben, so dass ich mich auf die Fläche schwingen konnte.
    Sie war ziemlich nachlässig festgezurrt worden. Hastig löste ich einen Knoten und zwang mich dabei, meine Finger ruhig zu halten. Ich brauchte ja nicht viel Platz, um auf den Lkw klettern zu können. Noch zwei Schlaufen - okay.
    Da ruckte der Wagen an.
    Ich hatte zum Glück damit gerechnet und mich rechtzeitig festgehalten, so dass ich zwar mitgeschleift wurde, dies jedoch nur bei der Anfahrtsgeschwindigkeit.
    Ich hielt Schritt. Dabei rannte ich mit dem Wagen um die Wette, bis ich den richtigen Tritt fand und mich abstoßen konnte, um sofort hoch zu schwingen.
    Dabei schlug ich noch mit der linken Hand die Plane zur Seite. Abstoßen, nachgreifen, es klappte.
    Ich atmete auf.
    Noch immer hing ich in einer bescheidenen Schräglage, aber ich schaffte es, mich mit dem Oberkörper über die Plane zu rollen. Ich fiel nicht bis auf die Fläche, weil mich die Särge daran hinderten. Sie standen einfach zu dicht nebeneinander.
    Ich rollte auf die Totenkisten. Der Wagen hatte jetzt an Geschwindigkeit gewonnen.
    Da ich die Plane nicht festgezurrt hatte, konnte der Wind sie hochheben. Sie knatterte und schlug gegen den Aufbau. Die Geräusche passten mir nicht. Ich sah zu, dass ich sie auch von innen fest bekam. Das klappte mit Geduld und etwas Geschick.
    Großes Aufatmen.
    Durch die Ritzen fiel genügend Licht auf die Ladefläche, so dass ich mich umschauen konnte. Es gab wirklich keinen Platz mehr für mich. Dafür standen die Särge zu sehr nebeneinander. Wenn ich mich zum Fahrerhaus hin bewegen wollte, musste ich über die Totenkisten klettern, was ich nur auf allen vieren bewerkstelligen konnte. Wenn ich daran dachte, dass in den Särgen noch Ghouls lagen, wurde mir ganz anders. Ich fragte mich, wo die Fahrt endete. Eigentlich war das Ziel egal, für mich wurde es sowieso eine Reise ins Ungewisse…
    ***
    Zur gleichen Zeit in der City von London.
    Hier hatte ein Mann sein Büro, der in Fachkreisen einen großen Namen besaß.
    Cyril Ransome!
    Anwalt, Notar, Gutachter. Er lebte wie die Made im Speck. Sein Büro hatte ihn zum Millionär gemacht, und seine zehn Angestellten verdienten auch nicht schlecht.
    Eigentlich hätte Cyril Ransome ganz zufrieden sein können, wenn auf seinem Konto nicht zwei Dinge in den Miesen gestanden hätte.
    Zum ersten fehlten ihm der lang ersehnte Adelstitel, und zum zweiten gab es da eine Jugendsünde, die nicht auf die weiße Weste des erfolgreichen Anwalts passte.
    Und gerade die Jugendsünde machte ihm schwere Sorgen.
    Es war eine Erpressersache, in die er sich eingemischt hatte. Im Klartext: Er hatte sich bestechen lassen. Und mit diesem Geld hatte er praktisch angefangen, hatte sich seine Praxis aufgebaut und sie zu einem renommierten Betrieb entwickelt.
    Alles ging in seinem Leben glatt, es gab keine Schwierigkeiten, bis vor drei Tagen.
    Noch genau erinnerte sich Ransome an den Anruf. Eine Männerstimme hatte nur ein Wort gesagt.
    CASSANDRA
    Das war damals der Deckname für die Aktion gewesen. Ransome war zwar zusammengezuckt, aber er hatte sich so gut in der Gewalt gehabt, dass er so tat, als wüsste er von nichts.
    Der Anrufer legte auf.
    Zwei Stunden später rief er abermals an. Diesmal kam er mit Fakten. Er bewies dem Anwalt, dass er damals tief in der Sache mit drin gehangen hatte und

Weitere Kostenlose Bücher