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0145 - Die fliegenden Särge

0145 - Die fliegenden Särge

Titel: 0145 - Die fliegenden Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen?
    Ransome hob die Schultern. Die Tür war von außen gesichert, also konnte der Erpresser im Innern des Bunkers schon mal nicht lauern, um ihn zu überraschen.
    Der Anwalt verspürte Lust auf eine Zigarette. Er zündete sich einen Glimmstängel an und blies den Rauch in den grauen Winterhimmel. Es war zu warm, um zu schneien, allerdings hatte der Wetterbericht einen Kälteeinbruch vorhergesagt.
    Seltsam, mit welchen Gedanken man sich vor solch einem wichtigen Treffen beschäftigt, dachte der Anwalt und hob die Schultern. Andererseits bewies es auch, dass er seine Nerven noch unter Kontrolle hatte. So leicht machte man ihn nicht fertig.
    Er drehte sich um - und erstarrte. Die Zigarette fiel ihm vor Schreck aus der Hand, denn vor ihm stand der Erpresser…
    ***
    Der Ghoul klatschte auf das Pflaster.
    Ein Rover befand sich dicht hinter dem Lastwagen. Der Fahrer war durch das Ereignis so geschockt, dass er vergaß, auf die Bremse zu treten und das Pedal erst niederdrückte, als er den Ghoul schon überfahren hatte.
    Dann aber rutschten die Reifen. Es war eine Vollbremsung, mit der der Hintermann des Roverfahrers auch nicht gerechnet hatte. Er verringerte seine Geschwindigkeit zwar noch, krachte aber trotzdem in das Heck des Rovers, das eingedrückt wurde wie Pappe, sich verkantete und laut knirschte.
    Auch andere Fahrer mussten bremsen. Ein Wagen stellte sich dabei quer. Die Reifen waren zu schlecht, und in dem kleinen Renault 4 fuhr ein anderer.
    Im Nu war ein Chaos entstanden.
    Der Roverfahrer saß die ersten Sekunden leichenblass hinter dem Lenkrad. Ihm war nichts passiert, der Gurt hatte ausgezeichnet gehalten, aber der Schock saß tief.
    Irgend jemand war von der Ladefläche des Lastwagens gefallen, und er hatte ihn überfahren.
    Mein Gott.
    Erst jetzt wurde dem Mann richtig bewusst, was er getan hatte. Er löste den Gurt, riss die Tür auf und sprang aus seinem Fahrzeug. Auf der Straße blieb er stehen.
    Inzwischen hatten auch die anderen Fahrer ihre Autos verlassen. Die meisten regten sich schrecklich auf, schimpften und gaben dem Mann im Rover die Schuld.
    In der Nähe trillerte die erste Polizeipfeife.
    »Aber ich konnte doch nichts dafür?« schrie der Roverfahrer. »Das ist ein Unglück. Da ist einer von der Ladefläche gefallen, und ich habe ihn überfahren. Mein Gott.«
    Der Mann bückte sich.
    Darauf hatte der Ghoul gewartet. Er war natürlich nicht tot. Man konnte ihn so nicht umbringen, nur seinen Körper ein wenig deformieren. Zu töten war er auf diese Art und Weise nicht.
    Seine Hand schnellte vor.
    Genau in dem Augenblick, als sich der andere gebückt hatte und sich sein Kopf auf gleicher Höhe mit den Rädern befand.
    Der Arm klatschte in das Gesicht des Mannes, der nicht einmal dazu kam, einen Schrei auszustoßen, denn dieser grünliche Schleim lag auch auf seinen Lippen.
    Zahlreiche Zeugen beobachteten den Vorfall, doch keiner wagte einzugreifen, die Menschen glaubten nicht, was sie sahen.
    Der Mann fiel zu Boden.
    Darauf hatte der Ghoul gewartet. Jetzt konnte er ihn unter den Wagen ziehen.
    Mensch gegen Bestie. Wer würde gewinnen?
    Der Ghoul setzte seine Kräfte ein. Als der Mann merkte, daß er unter sein Fahrzeug gezogen werden sollte, versuchte er sich auf der Straße abzustützen.
    Ohne Erfolg, der Belag war einfach zu glatt, und er verlor den Halt, so dass er dem Ghoul zwangsläufig folgte.
    Das war der Augenblick, als der erste Bobby am Tatort eintraf. Er hatte auch keinen Durchblick, weil alle dazwischenredeten. Er verschaffte sich Gehör.
    »Ruhe!« brüllte der Polizist.
    Eine Frau kreischte: »Da ist jemand verletzt. Der blutet. Sie müssen einen Krankenwagen holen!«
    Das hörte der gute Mann genau. Er vernahm allerdings auch noch etwas anderes.
    Schreie!
    Nicht laut, eher dumpf und erstickt klingend. Sie drangen unter dem Rover hervor, als würde sich dort ein Mensch in größter Lebensgefahr befinden.
    In der Tat kämpfte dort ein Mensch um sein Leben. Der Ghoul gegen den Fahrer des Rovers, wobei die Bestie wesentlich größere Vorteile besaß als der Mensch.
    Der Dämon war geschmeidiger, passte sich dieser Enge gut an, konnte seinen Körper strecken, drehen und wenden.
    Den Oberkörper hielt er hart umklammert, so dass die Arme des Mannes anlagen und er keine Chance hatte, sich zur Wehr zu setzen. Er versuchte es zwar, doch der Ghoul war stärker. Auch mit den Beinen konnte sich der Mann nicht wehren. Immer wenn er sie anziehen wollte, prallten seine Knie gegen den

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