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0145 - Die fliegenden Särge

0145 - Die fliegenden Särge

Titel: 0145 - Die fliegenden Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und dran, selbst zu einem Gesetzesbrecher zu werden.
    Das jedoch machte ihm nichts. Er spürte kein Bedauern, kein Mitleid, weil eben zuviel auf dem Spiel stand. Und er würde auch aus diesem Mann herauskitzeln, wo er die Unterlagen versteckt hatte. Es gab da gewisse Methoden, denen keiner widerstehen konnte. Auch kein schmutziger Erpresser.
    Die Gegend verlor immer mehr ihren städtischen Charakter. Sie wurde ländlicher, einsamer, der Verkehr flaute noch weiter ab, zur rechten Seite der Straße breiteten sich Felder aus. Sie sahen winterlich aus. Ein paar Schneereste, die im Schatten lagen, schmutzig grau und noch nicht weggetaut waren. Hier und da ein Baum mit kahlen Ästen, die wie ein Filigran wirkten vor dem bleiernen Himmel.
    Weiter vorn, wo die Straße einen Bogen machte, begann das Waldgebiet des Sandhurst Forest. Ransome hatte sich zuvor auf den Weg auf der Karte genau angesehen und auch die einzelnen schmalen Straßen oder Pfade die durch den Forest führten.
    Es gab da welche. Allerdings rechnete er damit, auf Feldwege zu treffen, wo man jetzt im Matsch versank. Doch der Mercedes würde sich schon durchwühlen.
    Der Anwalt senkte die Geschwindigkeit. Zweimal wurde er überholt. An der großen Kurve fuhr er noch langsamer. Jetzt gab er acht. Der Erpresser hatte ihm nicht gesagt, wo genau sie sich treffen wollten. Ransome würde schon Bescheid bekommen und nur zu dem Bunker fahren, das reichte.
    Dem Anwalt war es egal. Er hatte sowieso einen Zeitgewinn auf seinem Konto stehen, denn wenn er die Bunkeranlagen erreichte, war er noch eine halbe Stunde zu früh.
    An den Hinweistafeln las er ab, dass er sich dem militärischen Manövergebiet näherte. Es stand allerdings nirgendwo, dass ein Betreten des Waldes verboten war.
    Das würde wahrscheinlich nur geschehen, wenn Manöver stattfanden.
    Der Anwalt fuhr fast nur im Schritttempo weiter. Er schaute nach links, denn dort dehnte sich der Wald aus. Entlaubte Bäume. Kahl, leer, eine Totenlandschaft. Der Boden wellig, an vielen Stellen noch mit Laub bedeckt.
    Es führten Pfade in den Wald hinein. Die meisten jedoch waren nur handtuchbreit.
    Dann jedoch sah der Anwalt einen breiteren Weg, den er auch mit dem Mercedes nehmen konnte. Allerdings traten auch hier Schwierigkeiten auf, denn in den Weg hatten schwere Panzer ihre Spuren hinterlassen. Die Ketten wühlten den Boden auf, hatten tiefe Furchen gegraben, in denen noch Wasser stand.
    Ransome blieb keine andere Möglichkeit. Er wollte auch nicht weitersuchen und bog ab.
    Sofort glaubte er, in einer Schaukel zu sitzen. Die Stoßdämpfer des Wagens wurden arg strapaziert. Vier Räder wühlten sich durch die Panzerspuren, schleuderten selbst Dreck, Wasser und Lehm hoch, der sich an der Karosserie festsetzte.
    Ransome hielt das Lenkrad fest umklammert. Vorsichtig agierte er mit dem Gaspedal. Der Weg war nicht gerade, beschrieb Kurven und Schleifen. Manchmal wurde er enger, dann wieder breiter.
    Der Anwalt konnte zwischen die Bäume schauen und sah auch die Erhebungen.
    Darunter lagen die alten Bunker, in denen Menschen Schutz vor Bomben gesucht hatten. Wie es aussah, führte die Strecke nicht direkt zu den Bunkern hin, sondern daran vorbei. Ransome musste also eine Abzweigung finden, um zu seinem Ziel zu gelangen.
    Die fand er auch.
    Einen schmalen Pfad. Laub überdeckte die Schlaglöcher mit den Wasserresten.
    Wenn der Wagen hindurch fuhr, spritzte es hoch auf. Auch auf den Scheiben klebte der Dreck, so dass Ransome spülen und mit den Wischern nachziehen musste.
    Bald kämpften die Reifen gegen losen Sand. Zudem ging es noch bergauf. Die Strecke war wirklich eine Strapaze, aber Ransome erreichte trotz aller Widerwärtigkeiten sein Ziel. Er stoppte, stieg aus und schaute sich die Umgebung an.
    Wie es schien, war er der einzige Mensch weit und breit. Von diesem Erpresser war nichts zu sehen. Ein kaltes Lächeln umspielte die Lippen des Mannes. Er hatte seinen Mantel gegen einen kurzen Autocoat vertauscht, so kam er schneller an seine Waffe. Von seinem Platz aus zählte er vier Bunker. Sie alle führten tief in die Erde hinein und waren durch Eisentore gesichert.
    Der Anwalt schaute sich die Schlösser an. Drei hingen verrostet in den Angeln. Ein viertes jedoch war neu und erst nachträglich angebracht worden.
    Misstrauisch blieb Ransome vor der Tür stehen und betrachtete das Schloss. Es musste einen Grund dafür geben, dass jemand es ausgewechselt hatte. Hing es vielleicht mit dem Erpressungsversuch

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