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0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

Titel: 0145 - Falschgeld, Gift und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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müssen.«
    Eddy runzelte die Stirn.
    »Du meinst, er sitzt?«
    »Genau. Maice war so blöd, sich eine Puppe aufzutreiben. Na schön, dagegen hätte ich noch nichts gesagt. Aber daß er sich eine Karre mietet, bloß um vor der Puppe anzugeben, das fand ich schon reichlich. Daß er dann auch noch besoffen durchs Gelände schaukelt und sich von den Cops erwischen läßt, no, so viel Dämlichkeit muß bestraft werden.«
    »Trunkenheit am Steuer?« fragte Eddy.
    »Klar. Er hatte doch mehr Whisky in seinen Adern als Blut.«
    Eddy preßte ärgerlich die Lippen aufeinander. Man konnte ihm ansehen, daß er von dieser Nachricht nicht erbaut war. Nach einer Weile brummte er:
    »Und was hast du mit der Geschichte zu tun?«
    Ich seufzte.
    »Maice und ich hatten uns zusammengetan. Aber seit der Kerl sitzt, entdecke ich immer mehr Geschäfte, die er allein gemacht hat. Dabei war ausdrücklich abgemacht, daß wir alles teilen wollten!«
    Ich machte ein wütendes Gesicht. Eddy äußerte sich zunächst nicht dazu. Aber plötzlich fragte er:
    »Wo ist der Zettel?«
    Ich kramte den Zettel hervor, auf den Eddy die Telefonnummer dieser Kneipe geschrieben hatte. Eddy warf nur einen kurzen Blick darauf. Der Bursche war mißtrauisch wie ein Fuchs, der schon zweimal einen Streifschuß erwischt hat.
    »Wie bist du an den Zettel gekommen?« wollte er wissen.
    »Cendrish gab ihn mir. Er wußte ja, daß ich mit Maice immer zusammen war.«
    Eddy schwieg wieder ein paar Minuten lang. Er starrte 'lusdruckslos vor sich hin. Auf einmal sagte er:
    »Und jetzt möchtest du das Geschäft machen, das ich mit Maice machen wollte?«
    »Sicher. Das Leben geht weiter«, sagte ich. »Ich kann nicht aus lauter Pietät, nur weil sich Maice durch seine eigene Dummheit hinter Gitter gebracht hat, aufs Geschäft verzichten.«
    Eddy sagte wieder einmal nichts. Ich drückte meine Zigarette aus und brummte:
    »Wenn dir's nicht paßt, kann ich es auch lassen. Nicht, daß du denkst, ich Wäre auf dich angewiesen.«
    Eddy wurde lebhaft.
    »Nun spiel nicht gleich das gekränkte College-Girl! Ich muß mir die Sache durch den Kopf gehen lassen, schließlich kenne ich dich nicht. Ich rufe dich in deiner Pension an. Wie heißt du eigentlich?«
    »Springer«, sagte ich. »Samuel Springer.«
    »Okay. Es bleibt dabei. Ich rufe dich in der Pension an.«
    »Wann? Ich kann dir zuliebe nicht den ganzen Tag in der Pension herumhocken und darauf warten, daß du dich mal ans Telefon bemühst.«
    »Ach, du bist ein verdammter Hitzkopf. Also, paß auf!«
    Er winkte mit dem Zeigefinger. Ich schob meinen Kopf dicht an sein Gesicht.
    »Kennst du den Hudson-Pier, wo während des Krieges die große Flak-Batterie stand?«
    Ich nickte.
    »Sicher.«
    »Okay. Heute abend um elf. Wenn ich mir‘s überlegt habe, komme ich nicht. Du brauchst dann nicht länger als bis zehn nach elf zu warten. Wenn ich das Geschäft mit dir machen will, bringe ich die Ware gleich mit. Du siehst sie dir an und machst deinen Preis. Dann werden wir ja sehen, ob wir einig werden.«
    »Okay. Wieviel Bucks muß ich bis heute abend flüssig haben?«
    Eddy grinste.
    »Das erste vernünftige Wort, was ich von dir höre. Sagen wir so an die zwölf Mille.«
    Ich grinste breit.
    »Geritzt, Eddy. So long!«
    Ich stand auf und ging. Eddy nickte mir nach. Wenn ich mich nicht täuschte, war sein Abschied freundlicher als sein Willkommen. Glaubte er mir meine ..Story? In ein paar Stunden würde ich es wissen…
    ***
    Ich verließ die Bude, nachdem ich mit Jeff rasch noch einen Cognac getrunken hatte. Es wäre mir lieber gewesen, er hätte mich gleich gehen lassen, aber daran war nicht zu denken. Er hatte einen Narren an mir gefressen, seit ich ihn einmal von den Füßen geholt und wieder auf die Beine gestellt hatte.
    Ich versprach, daß ich ihn wieder besuchen würde und wollte meinen Anteil an unserer Zeche bezahlen, aber davon wollte Goliath nichts wissen.
    Draußen mußte ich erst ein gutes Stück zu Fuß pilgern, bis es mir gelang, ein Taxi aufzutreiben. Ich hielt dem Fahrer meinen FBI-Ausweis unter die Nase und sagte:
    »Um Geschwindigkeitsbegrenzungen brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Melden Sie sich im FBI-Gebäude, falls Sie Strafmandate bekommen. Mein Name ist Cotton, ich werde dafür sorgen, daß die Mandate gelöscht werden. Okay?«
    »Gern, Chef«, sagte der junge Fahrer. »Da kann man den Schlitten doch wenigstens einmal laufen lassen. Ich wollte schon immer mal sehen, was die Karre eigentlich unter der Haube hat.

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