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0145 - Turm der toten Seelen

0145 - Turm der toten Seelen

Titel: 0145 - Turm der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Tiefe zu ziehen. Mondy schlug zwar wie verrückt um sich, aber er sank von Sekunde zu Sekunde tiefer in die kochenden Fluten, kam immer wieder hoch, brüllte und japste nach Luft.
    Dem verzweifelten Mann schwanden sehr schnell die Kräfte.
    »Ins Boot!« schrie Professor Zamorra.
    Er rannte los. Roy Krupa folgte ihm. Die anderen blieben wie gelähmt stehen und verfolgten das gräßliche Schauspiel.
    Zamorra schnellte in das Motorboot. Er machte die Leine in dem Augenblick los, als Krupa mit einem weiten Satz vom Felsen absprang und bei ihm im Boot landete.
    Der Motor heulte auf. Der Kahn hob den Bug aus dem Wasser und raste los.
    Krupa ergriff einen langen Enterhaken.
    Pfeilschnell kamen sie um die Felsnase herumgeschossen. Mondy brüllte zum Steinerweichen. Seine Arm- und Beinbewegungen waren kraftloser geworden. Immer öfter mußte er unter die blutrote Oberfläche tauchen und jede Menge Wasser schlucken, das ihn zu ersticken drohte. Krupa klammerte sich mit der Linken am Bootsrand fest, mit der Rechten hielt er den Enterhaken. Als Zamorra das Motorboot beidrehte, beugte sich Krupa weit über die Reling. Der Enterhaken schoß vor. Das gekrümmte Instrument verfing sich in den nassen Kleidern des Leichenbestatters. Zamorra hatte Gas zurückgenommem. Als er sah, daß Krupa den Ertrinkenden am Haken hatte, drehte der Professor voll auf. Sie sausten, mit Anharad Mondy im Schlepptau, aus dem roten Teufelskreis heraus. Sobald Anharads Körper den Kreis verlassen hatte, verblaßte die Farbe, und das Meer beruhigte sich wieder.
    Sie zerrten den völlig erschöpften Mann an Bord.
    Der Bestattungsunternehmer war am Ende seiner Kräfte.
    Sie mußten ihn, als das Motorboot wieder an seinem Anlegeplatz vertäut war, zum Leuchtturm hinauftragen.
    Mondy bekam es nicht einmal mit. Hin und wieder schrie er im Fieberwahn entsetzt auf, weil er dachte, es ginge ihm immer noch ans Leben.
    Sie frottierten ihn ab, zogen ihm seinen Pyjama an und steckten ihn ins Bett. Krupa brachte ihm heißen Tee und zwei Schlaftabletten. Schon nach fünfzehn Minuten schlief der Leichenbestatter beruhigend tief.
    Die beiden Parapsychologen blickten auf das häßliche Gesicht des Freundes hinab.
    »Armer Kerl«, sagte Roy Krupa kopfschüttelnd. »Ich habe Mitleid mit ihm.«
    Zamorra nickte.
    Dann ließen sie Mondy allein.
    ***
    Ireen Tool stampfte wütend mit dem Fuß auf.. Sie hatte getrunken. Ihre Augen funkelten gereizt. Sie befand sich mit Billy Green Hawks in ihrem Zimmer.
    »Es ist mir piepegal, was der Inspektor gesagt hat, Billy!« zischte sie mit gedämpfter Stimme. »Er kann von uns nicht verlangen, daß wir hierbleiben, nicht in diesem Leuchtturm. Meinetwegen bleibe ich im Dorf, wenn es unbedingt sein muß. Ich bin doch nicht lebensmüde. Diese verfluchte Hexe holt sich einen nach dem ändern, Billy. Wir sind hier nirgendwo sicher vor ihr.«
    Billy Green Hawks lachte. »Du bist dumm, Baby, strohdumm. Denkst du, drüben im Dorf wärst du vor Hannah Salem sicher? Für sie ist es kein Unterschied, ob sie dich dort angreift oder hier.«
    »Wir hätten gar nicht hierherkommen sollen.«
    »Das ist eine andere Sache. Wir sind nun mal da. Daran ist nichts mehr zu ändern.«
    »Billy!« sagte das Mädchen eindringlich. Sie trat vor Hawks hin und legte die Arme um seinen Nacken. Ihr Gesicht war nun ganz dicht vor seinem. Er konnte ihren Whiskyatem riechen. »Billy«, sagte sie noch einmal, »dort unten ist ein Boot. Wir könnten es nehmen und zum Festland hinüberfahren.«
    »Es ist Roys Boot.«
    »Na, wenn schon. Er hat sowieso nicht die Absicht, diesen Felsen hier zu verlassen.«
    »Wir dürfen sein Boot nicht nehmen!«
    »Verdammt, wer fragt danach, was wir dürfen und was nicht, Billy?« wetterte Ireen. »Ich habe Angst hier. Ich halte es vor Furcht kaum noch aus. Ich muß weg. Denkst du, da nehme ich noch auf jemanden Rücksicht?«
    Hawks verzog das Gesicht, als hätte er Essig getrunken.
    »Du hast einen scheußlichen Charakter.«
    »Quatsch! Pfeif auf den Charakter, Billy! Ich sage dir, wir sind verloren, wenn wir hierbleiben. Ich weiß nicht, wie’s dir geht, aber ich fühle mich noch zu jung zum Sterben. Wenn du nicht mit mir nach drüben fährst, dann fahre ich eben allein.«
    Der Fernsehautor kniff die Augen zusammen.
    »Das wirst du nicht tun, Ireen!« fauchte er.
    Ireen Tool reckte ihr Kinn trotzig vor.
    »Wer will mich daran hindern?«
    »Ich!« knurrte Billy. Er packte sie so hart am Arm, daß ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie

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