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0145 - Turm der toten Seelen

0145 - Turm der toten Seelen

Titel: 0145 - Turm der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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aus.
    Zamorra sah das Meer seltsam schillern. Als sie näher herankamen, erkannte er, daß Hunderte von Fischen mit dem Bauch nach oben auf dem Wasser schwammen. Und im weiten Umkreis hatte sich die See mit einemmal blutrot gefärbt.
    »Sie kündigt sich an«, brummte der Mann. »Sie mag nicht, daß Sie zum Turm kommen. Es wäre besser, Sie würden mich bitten umzukehren.«
    »Ist außer Krupa schon jemand drüben?« fragte Zamorra.
    »Zwei namens Hignett und Ellis sind bereits da. Auch sie wurden gewarnt. Aber sie waren genauso unvernünftig, wie Sie es sind.«
    ***
    Der Mann am Steuer des knallroten Mustang war klein, schwächlich und schmalschultrig. Er hatte schütteres Haar und sah unterdurchschnittlich aus, trug einen flaschengrünen Samtanzug, ein blütenweißes Hemd, in dessen Ausschnitt sich eine bunte Schalkrawatte bauschte, und sah danach aus, als könnte er eine Menge Geld ausgeben.
    Der Mustang raste in den düsteren Waldkorridor hinein.
    »Wann wirst du endlich das Stück schreiben, von dem du mir erzählt hast, Billy?« schnurrte Ireen Tool und rutschte näher an ihn heran. Sie war eine großgewachsene, tizianrote Venus. Sie trug ein knielanges Kleid, dessen Anblick ein Erlebnis war, und hatte sichtlich kaum etwas darunter an. Ihre Stimme war auf eine angenehme Art rauchig.
    »Welches Stück?« fragte Billy Green Hawks.
    »Na das, in dem du mir eine große Rolle auf den Leib schreiben willst.«
    »Ach so. Ich hab’s in meinem Kopf, Baby.«
    »Bring es endlich zu Papier, Schatz, bitte! Du weißt, wie ungeduldig ich schon bin.«
    Hawks grinste.
    »Erst mal spannen wir beide drei Tage lang aus, okay? Und dann werden wir weitersehen.«
    »Ach, Billy, das sagst du immer. Langsam glaube ich, du meinst es mit dem Stück überhaupt nicht ernst.«
    »Wie kannst du so etwas sagen?« widersprach Hawks entrüstet.
    Ireen beugte sich vor und wollte das Autoradio einschalten. In diesem Moment passierte es.
    Es gab einen lauten Knall. Das Mädchen schrie entsetzt. Der Wagen brach nach rechts aus. Eine unheimliche Kraft riß am Lenkrad, das Hawks verzweifelt umklammerte. Verstört trat er auf die Bremsen. Dadurch begann der Wagen zu schleudern. Er kreiselte über die Straße, als würde er einen verrückten Tanz vollführen.
    Ireen klammerte sich in panischem Schrecken an den Armaturenbrettgriff. Die Straße, der Wald, der Himmel - alles drehte sich um sie. Sie wurde gegen die Tür gepreßt. Billy Green Hawks versuchte, das Fahrzeug wieder in seine Gewalt zu bekommen, aber er hatte nicht genug Kraft. Der Mustang schlitterte auf den Straßengraben zu. Wieder stieß Ireen einen grellen Schrei aus. Dann kippte das Fahrzeug ab. Es gab einen dumpfen Knall.
    Ireen Tool und Billy Green Hawks wurden von einer unsichtbaren Faust nach vorn gerissen. Das Mädchen stieß sich den Kopf an der Dachstrebe. Hawks flog gegen das Lenkrad, das ihm schmerzhaft den Brustkorb quetschte. Ein Rattern noch, dann erstarb der Motor. Die beiden Wageninsassen hockten geschockt in den tiefen Schalensitzen.
    Hawks spürte Schmerzen in der Brust, wenn er atmete, aber keine der Rippen schien angeknackst zu sein. Ireen hatte nur eine Beule an der Stirn, sonst war sie unverletzt.
    Sie weinte schluchzend. Ihre Schultern zuckten.
    »Hör doch auf!« knurrte Hawks mißmutig. »Wir haben’s ja zum Glück heil überstanden.«
    »Warum mußtest du auch so rasen?«
    »Ich bin doch nicht gerast. Ich fahre immer so.«
    »Du fährst immer zu schnell.«
    »Ach, halt die Klappe!«
    Billy Green Hawks wollte sich das Gezeter nicht mehr länger anhören. Er griff nach der Klinke, um die Tür aufzudrücken. Aber er schaffte es nicht, weil sie klemmte.
    »Shit!« schimpfte er. »Die Karosserie ist verzogen. Den Wagen kann ich wegschmeißen. Verdammter Mist!«
    »Ich hätte tot sein können«, jammerte Ireen.
    Hawks warf sich mit seiner Schulter gegen die Tür. Die Bewegung schmerzte in der Brust. Er ließ es sein. Mit zitternder Hand steckte er sich eine Monte-Christo an. Ireen wimmerte neben ihm, betrachtete ihre Beule im Schminkspiegel und fand mit dem Klagen kein Ende.
    »Tu doch etwas!« keifte sie, als er die Zigarette halb geraucht hatte.
    Hawks kurbelte das Fenster nach unten und kletterte aus dem Mustang. Er warf die Zigarette weg und ging um den Wagen herum. Der rechte Vorderreifen war platt.
    »Du bist unverwantwortlich schnell gefahren!« rief Ireen ihm zu.
    Hawks schlug mit den Fäusten auf das Wagendach.
    »Kein Wort mehr, Ireen! Hörst du? Kein Wort

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