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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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auch hübsch wohnt.«
    »Erzählen Sie ein wenig von Ihrem Chef, Miss Hayser!«
    »Hören Sie, ich habe nicht die Zeit, Ihnen lange Geschichten zu erzählen. Der alte Barowick ist ein anständiger Mann. Aber seinen Sohn können Sie mir schenken. Ich würde dankend ablehnen. Wissen Sie, Mister, wenn ich nicht soviel Angst gehabt hätte, so hätte es mich direkt gefreut, als die Gangster ihm eins über den Kopf gaben.«
    »Sie hassen ihn?«
    »Klar«, antwortete sie.
    »Und warum?«
    »Fragen Sie mal in ein paar Monaten bei Joan Legrow nach, warum sie ihn hasst. Jetzt ist sie nämlich an der Reihe, ihn zu lieben. Wenn ein Mädchen Tag für Tag Schmuck an Frauen verkauft, für die fünfzigtausend Dollar nicht mehr bedeuten als für uns fünfzig Cent, dann bekommt das Mädchen zwangsläufig Appetit darauf, sich selbst solche hübschen Sachen an den Hals hängen zu lassen. Und wenn dann der Chef des Ladens noch ein relativ gut aussehender Mann ist und dem Mädchen ’ne Menge Sachen von Verlobung und so vorfaselt, dann hat er es nicht schwer, solch einem jungen Ding den Kopf zu verdrehen. Natürlich vergisst er sein Versprechen früher oder später.«
    Ich wunderte mich über die Story nicht. Sie kommt immer wieder in Firmen jeder Art vor. Immerhin war klar, dass Hedy Hayser den jungen Barowick hasste, und Hass war ein guter Grund, um einer Gangsterbande Tipps für die Ausräumung des Geschäftes zu geben.
    »Sie kannten die Alarmeinrichtungen genau, Miss Hayser?«
    »Das hat mich Inspektor Call auch schon gefragt. Ja, ich kannte sie. Ich habe schließlich lange genug bei Barowick gearbeitet.«
    »Können Sie uns erklären woher die Gangster ihre genauen Kenntnisse über das Sicherungssystem hatten?«
    Sie lachte laut. »Aber gewiss kann ich das, Mister G-man. Irgendwer hat es ihnen verpfiffen - nur, ich war es nicht.«
    »Vielleicht geschah es ohne böse Absicht, Miss Hayser. Sie könnten irgendwem davon erzählt haben, der seinerseits die Informationen' weitergab.«
    »Ich bin jeden Abend so froh, den Laden hinter mir zu haben, dass ich mit niemanden darüber spreche.«
    »Hatten Sie Kolleginnen, die in der Zwischenzeit gekündigt haben?«
    Sie lächelte, aber es war ein Lächeln, das ziemlich nah an ein Grinsen streifte.
    »Die letzte kündigte vor etwa zwei Jahren, Mister G-man, aber erst vor ungefähr einem Jahr wurde das Sicherungssystem überholt und erweitert. Als Informant kommt niemand außer uns in Betracht.«
    Die Tür wurde geöffnet. Ein Mann betrat den Raum. Er hielt den Wohnungsschlüssel noch in der Hand. Er war groß, aber ziemlich fett und alles andere als jung.
    »Du hast Besuch, Hedy, wie ich sehe«, stellte er bissig fest.
    »Hallo, Dicky«, sagte sie ungerührt. »Das sind zwei FBI-Beamte, die mich wieder einmal wegen des Überfalls interviewen. Kein Grund zur Eifersucht, mein Lieber.Das ist Dicky Rolley, ein Bekannter von mir«, erklärte sie uns. »Wir wollen zusammen zum Abendessen. Es wäre nett, meine Herren, wenn Sie sich jetzt trollen, damit ich mich umziehen kann.«
    »Okay«, sagte ich. »Entschuldigen Sie die Störung.«
    Wir gingen an dem misstrauisch blickenden Dicky vorbei zur Tür, aber ich drehte mich noch einmal um und fragte: »Kannten Sie eigentlich einen gewissen Henry Webman?«
    Hedy Hayser zögerte mit der Antwort, aber Dicky trompetete: »Klar kanntest du den. Das ist doch der Mann, von dem du mir erzählt hast, dass ich bei ihm Juwelen und Schmuck genauso gut, aber viel billiger kaufen könnte als auf der Fifth Avenue.«
    »Hin und wieder scheinen Sie doch vom Geschäft gesprochen zu haben, Miss Hayser«, stellte ich fest.
    ***
    Wir fuhren zur Wohnung von Joan Legrow. Sie wohnte in einem viel bescheideneren Appartement als ihre Kollegin.
    Mit dem Girl war wenig anzufangen. Die Szene in Barowicks Büro schien sie mächtig eingeschüchtert zu haben. Sie antwortete auf alle unsere Fragen mit leiser Stimme. Sie hatte keine Freunde, keine Bekannten in New York.
    Als wir gingen, begleitete sie uns zur Tür, und dort tat sie zum ersten Mal ungefragt den Mund auf.
    »Haben Sie einen Verdacht gegen Mister Barowick?«, fragte sie.
    »Nicht mehr, Miss Legrow. Sie haben ihm ein erstklassiges Alibi geliefert.«
    Sie senkte den Kopf. »Ich habe nicht gelogen«, flüsterte sie. »Er war wirklich bei mir.«
    Wir zweifelten es nicht an. »Kannten Sie Henry Webman?«
    »Ja, das ist der Goldschmied, der für Mister Barowick arbeitet.«
    »Nicht mehr, er wurde ermordet.«
    Sie presste erschreckt

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