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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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beide Hände vor den Mud.
    »Waren Sie mal bei ihm?«
    »Nur zwei- oder dreimal. Ich habe Reparaturstücke hingebracht oder abgeholt.«
    »War er sehr vorsichtig, wenn Sie hinkamen?«
    »Ja, aber eigentlich nur beim ersten Mal. Ich musste die Bescheinigung, dass ich das Teil abholen durfte, durch das vergitterte Fenster reichen, und er öffnete die Tür erst, als er die Bescheinigung genau studiert hatte. Später ließ er mich ohne Weiteres ein, allerdings vergewisserte er sich immer erst durch einen Blick aus dem Fenster, dass ich es wirklich war.«
    ***
    Obwohl es allmählich auf zehn Uhr ging, suchten wir auch noch Liane Wandrey auf, die bei ihren Eltern wohnte. Die Wohnung lag in einem großen Mietshaus. An der Ecke grölte eine Horde von Halbstarken herum.
    Liane Wandrey trug ein einfaches Hauskleid. Ihr Vater, ein Mann mit randloser Brille und einem Spitzbauch, setzte sich dazu, als wir mit der Fragerei anfingen, und die meisten Fragen beantwortete er. Die Wohnung war bescheiden eingerichtet. Es sah nicht so aus, als ob die Wandreys in Dollars schwämmen. Liane benahm sich, als wäre sie ein Mädchen, das nicht bis drei zählen konnte, aber ich hatte den Eindruck, dass das eine Rolle war, die sie ihrem Vater vorspielte und dass sie in Wahrheit ein kleines durchtriebenes Luder sei. Herauszuholen war aus ihr noch weniger als aus den beiden anderen Girls.
    Der Vater brachte uns zur Tür. »Ich glaube, ich werde Liane aus dem Geschäft wegnehmen«, sagte er. »Das Kind erhält zu viel schlechte Eindrücke. Es sieht einen Luxus, den wir uns niemals leisten können.« Mister Wandrey war so bieder, dass er einem fast auf die Nerven ging.
    ***
    Als wir die Straße betraten, hatten sich die Halbstarken um unseren Jaguar gesammelt. Es waren mehr als ein Dutzend Jungen, und sie waren damit beschäftigt, den Wagen ungeniert zu untersuchen.
    »Genug gesehen, Boys?«, fragte ich und klopfte dem Nächststehenden auf die Schulter.
    Er drehte sich um und knurrte: »Besser, du lässt deine Finger von mir.«
    »Und ich finde, ihr hattet jetzt lange genug eure Finger an unserem Wagen«, sagte ich schob ihn zur Seite.
    Ich ging um den Jaguar herum zum Fahrersitz. Das Interesse der Jungs hatte sich jetzt uns zugewandt. An der Fahrertür lehnte ein langer Bursche in einer schwarzen Lederjacke. Neben ihm stand ein Boy, der etwas kleiner war, aber dem Langen so ähnlich sah, dass man die Brüder auf den ersten Blick erkannte.
    »Wie wäre es mit einer kleinen Spritztour?«, fragte der Lange grinsend.
    »Troll dich, mein Junge«, knurrte ich.
    »Ich mach dir ’nen Vorschlag, Gent«, sagte er, ohne seine Haltung zu verändern. »Gib uns den Schlüssel. Wir probieren die Karre mal aus, und dann lassen wir dich vielleicht damit abziehen.«
    »Und wenn ich den Vorschlag nicht annehme?«
    Plötzlich hielt er ein Klappmesser in den Händen, und ließ die Klinge aufschnappen. Das Ding sah ziemlich bösartig aus.
    »Es könnte dich deine Reifen kosten«, grinste er und spielte mit dem Messer.
    Bevor er noch richtig ausgesprochen hatte, griff ich ihn mir an den Aufschlägen seiner Lederjacke, wirbelte ihn herum und schleuderte ihn über die Fahrbahn. Er geriet von den Füßen, schlitterte ein Stück auf dem Asphalt und blieb auf dem Rücken liegen.
    Sein Bruder fiel mich sofort an. Er wollte mir an den Hals springen, aber ich wich einen halben Schritt zurück, griff zu, erwischte auch ihn an den Aufschlägen und schickte ihn dem Langen nach.
    Mit einem Wutschrei sprang der Lange auf die Füße. Er stieß eine besondere Art Pfiff aus.
    Wir waren nur zwei Männer, und wenn die meisten von den Jungs auch noch nicht ganz ausgewachsen waren, so waren es doch immerhin mehr als ein Dutzend. Sie fielen Phil und mich an, und auf jeden kamen immerhin so etwa sechs Burschen.
    Phil beförderte drei oder vier von den Füßen. Ich half mir mit einfachen Stößen vor die Brust, aber als der Lange mich angriff, wurde es ernster, denn er hielt immer noch sein Messer in der Faust, und er schien durchaus die Absicht zu haben, es zu benutzen.
    »Platz!«, schrie er. »Macht den anderen fertig! Den hier kaufe ich mir.«
    Seine Kumpane rannten um den Wagen herum zu Phil.
    Der Lange blieb in einem Schritt Entfernung vor mir stehen, halb gebückt und leicht mit dem Oberkörper pendelnd.
    »Weg mit dem Messer!«, befahl ich.
    Er grinste. »Jetzt kriegst du es mit der Angst was?«
    »Wenn du das Ding nicht fallen lässt, hört der Spaß auf.«
    Er machte einen halben

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