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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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FBI-Beamte waren.
    Er lud uns an einen Tisch und wollte uns absolut ein Glas spendieren.
    »Habe noch nie mit dem FBI zu tun gehabt«, erklärte er.
    »Aber mit der Polizei?«
    Er grinste, dass die Sommersprossen auf seinem runden Gesicht noch größer wurden.
    »Jeder hat mal Pech.«
    »Und wie sieht das Sündenregister aus? Bete es herunter, George! Du weißt, dass wir es uns leicht verschaffen können.«
    »Ein paar Jugendstrafen«, knurrte er.
    »Und dann?«
    Er rieb sich eines seiner roten, abstehenden Ohren.
    »Ich habe mal ein wenig in der Fassy-Bande mitgemacht, und als der alte Fassy von den Cops auf das Pflaster gelegt wurde, hängten die Bullen mir ein paar Sachen an, die ich nie begangen habe. Die Richter waren auch nicht vernünftiger. Sie glaubten den Cops und buchteten mich ein.«
    »Und jetzt hast du ’ne eigene Gang?«
    Er wehrte ab. »Wo denken Sie hin, G-man? Ich treffe mich ganz harmlos mit ein paar Freunden, aber wir tun nichts Ungesetzliches.«
    »Wir haben eine Aussage, dass Elmer und John Wandrey und noch ein par Jungs von dir angestiftet worden sind, eine Reihe von Ungesetzlichkeiten zu begehen. Sie haben in drei Fällen Schaufenster eingeschlagen, viermal die Karren von Straßenhändlem zertrümmert und in zwei Fällen Buchmacher verprügelt.«
    MacKnew fletschte seine gelben Zähne.
    »Die verdammten Lümmel«, knirschte er. »Ich schlage…« Er fing sich, setzte die harmlose Miene wieder auf und meinte: »Sie haben sich von ein paar jugendlichen Angebern einen Bären aufbinden lassen, G-man. Ich weiß nichts davon.«
    »Kennst du die Boys nicht?«
    »Doch! Wissen Sie, G-man, so vom Sehen. Solche Jungs lümmeln ja ständig an den Straßenecken herum. Man kann es gar nicht vermeiden, sie zu kennen.«
    »Das kann teuer werden, MacKnew. Anstiftung Jugendlicher zu verbrecherischen Taten wird hart bestraft.«
    Er lehnte sich zurück, lachte brüllend, und als er sich beruhigt hatte, setzte er mir auseinander: »Sie wollen mich wohl ins Bockshorn jagen, G-man. Erstens einmal steht noch lange nicht fest, ob die Boys ihre Aussagen vor Gericht aufrechterhalten. Ihr habt sie vermutlich erschreckt und im ersten Schreck haben sie ’ne Menge Unsinn geredet, aber bis zur Verhandlung werden sie sich überlegt haben, dass sie irgendwann wieder hier ins Viertel zurückkommen müssen. Ich garantiere Ihnen, G-man, die Boys werden ein verdammt unangenehmes Gefühl bei der Vorstellung haben, dass sie einem George MacKnew begegnen könnten, der nicht gut auf sie zu sprechen ist.«
    »Dieser gefährliche George MacKnew wird dann hinter Gittern sitzen.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »No, G-man. Selbst wenn ihr die Jungs so bekniet, dass sie gegen mich aussagen, so kann das Gericht nicht auf Anstiftung zum Verbrechen, sondern höchstens auf Anstiftung zum Unfug erkennen. Eine Scheibe einschlagen oder einen Straßenhändler-Karren zu Kleinholz verarbeiten, das ist Sachbeschädigung, aber nicht mehr. Erst wenn der Mann, dem die Scheibe oder der Karren gehört, aussagen würde, dass er auf diese Weise erpresst worden sei, dann wäre es ein Verbrechen. Glauben Sie, dass Sie eine solche Aussage bekommen werden, G-man?«
    Ich kannte diese Sorte Gangster genau und wusste, dass George MacKnew wenigstens zum Teil recht hatte. Die kleinen Geschäftsleute des Viertels, von deren sogenannten Schutzgelder er lebte, scheuten vor einer Gerichtsaussage zurück, weil sie die Vergeltung fürchteten. Natürlich konnten wir MacKnew trotzdem das Handwerk legen, aber das würde lange und sorgfältige Arbeit erfordern, und wir hatten eine andere Aufgabe zu lösen.
    »Okay, MacKnew«, sagte ich. »Vielleicht hast du recht, aber ich habe dich nicht aufgesucht, weil du ein kleiner Rackett-Gangster bist, sondern ich will sehen, wie weit du die Finger in einer anderen Sache hast. Kennst du die Schwester der Wandrey-Brüder?«
    »No«, sagte er. »Ist sie hübsch?«
    »Das tut nichts zur Sache. Du weißt, dass vor kurzer Zeit ein Ding auf der Fifth Avenue gedreht wurde. Sie räumten ein Juwelengeschäft aus.«
    »Eine tolle Sache«, sagte er und verdrehte die Augen. »Bei so einer dicken Beute würde vielleicht sogar ich mich mit dem FBI anlegen.« Er grinste beruhigend, um anzudeuten, dass er natürlich nur Spaß mache.
    Ich blieb ernst. »Ich bin nicht sicher, ob du nicht daran beteiligt bist. Die Schwester der Wandreys arbeitet als Verkäuferin in dem Laden. Die Gangster wussten genau über die Sicherungsanlagen Bescheid. Du kennst die

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