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0146 - Die große Beute

0146 - Die große Beute

Titel: 0146 - Die große Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die große Beute
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funktionierte.
    Barowick lag mit geschlossenen Augen auf dem Fußboden. Mit zwei, drei mittelsanften Ohrfeigen brachte ich ihn wieder zu sich und zog ihn an der Krawatte hoch. Als er mein Gesicht erkannte, wollte er gleich wieder in Ohnmacht fallen.
    Ich ließ es nicht zu. Ich rüttelte ihn, dass er wach blieb. »Pass auf, mein Junge«, zischte ich. »Ihr habt alle keine Chance mehr. Du kannst deine Situation nur verbessern, wenn du vernünftig bist. Du verlässt jetzt das Haus und rufst von deinem Haus aus die Polizei. Denk daran, dass du keine Chance hast! Du kannst nicht türmen. Wir finden dich in fünf Minuten.«
    »Das geht nicht«, stotterte er. »Ich kann nicht raus. Es gibt keinen Ausgang, sonst wäre ich längst weg.«
    »Das Fenster…«
    »Vergittert!«
    Ich zerquetschte einen Fluch zwischen den Zähnen. »Wo ist das Telefon?«
    »Ein Apparat in der Garderobe auf einem kleinen Tisch. Der zweite Apparat ist im Wohnzimmer. Der Apparat steht auf dem Kaminsims.«
    »Dann bleib hier und rühr dich nicht! - Hast du ein Reservemagazin für dieses Ding?«
    Er schüttelte den Kopf.
    ***
    Sechs Schüsse waren verdammt wenig, vor allen Dingen dann, wenn es unter den Gangstern zu einem Friedensschluss gekommen sein sollte. Ich schaltete das Licht wieder aus und beeilte mich, in das Wohnzimmer zurückzukommen.
    Ich kam gerade zum Abbruch der Verhandlungen zurück. MacKnews Stimme hatte schon wieder die höchste Lautstärke erreicht.
    »Du bist verrückt«, brüllte er. »Ich habe mehr Leute als du.«
    »Leute, die keinen Schuss Pulver wert sind«, höhnte Jones.
    »Das werden wir ihm zeigen, was, Jungs?«, appellierte der Ire, aber er erhielt kein Echo.
    Ich dachte, dass es besser wäre, wenn ich den Apparat in der Diele benutzen würde. Ich versuchte, mich durch den Raum zu schleichen.
    MacKnew gab Kommandos.
    »Jeder sucht sich ’ne gute Deckung. Wir brauchen Licht, um die Sache zu beenden. Wenn ihr fertig seid, gehe ich zum Schalter.«
    »Überlege dir das, George«, sagte Driver. »Die Sache hier…«
    »Halt dein Maul«, brüllte ihn MacKnew nieder. »In zwei Minuten schalte ich ein. Wer bis dahin keine Deckung gefunden hat, der soll meinetwegen niedergeknallt werden.«
    »Rex! Harry! Passt auf!« Das war alles, was Jones sagte.
    Auf den Zehenspitzen tastete ich mich vorwärts. Einmal spürte ich die Nähe eines Mannes und blieb stehen. Aber der Mann schien nichts zu merken.
    Ich hörte, dass irgendein schweres Möbelstück gerückt wurde. Polternd fiel ein Tisch oder sonst etwas um.
    Ich erwischte die Tür zur Diele, aber in diesem Augenblick krachte es ganz in meiner Nähe mörderisch. Glas zersplitterte, aber der Lärm stammte nicht von Pistolenschüssen. Ich hörte einen Mann schwer atmen.
    Ich wusste nicht recht, was da passierte. Jedenfalls duckte ich mich tief und huschte an dem Mann vorbei.
    »Jetzt!«, dröhnte George MacKnew.
    Im Wohnzimmer flammte der Kronleuchter auf. Gleichzeitig bellten mindestens drei Pistolen los.
    Ich begriff, was sich ereignet hatte, denn die schwere Gestalt MacKnews ragte unmittelbar vor mir auf. Der Gangsterboss hatte einen Flügel der Tür aus den Angeln gerissen, damit er den Lichtschalter erreichen und dabei doch in Deckung der Dielenwände bleiben konnte. Hinterhältig hatte er seine Leute ins Feuer geschickt, und war selbst an einem sicheren Platz geblieben.
    Nun, so sicher war der Platz auch nicht, denn George MacKnew drehte mir den Rücken zu. Ich brauchte mich nur aufzurichten und ihm den Griff der Dreiundsechziger auf den Kopf zu klopfen. Und genau das tat ich.
    Ich fing den Burschen auf und zog ihn nach hinten, damit er nicht aus der Deckung fiel. Der Kerl war so schwer wie ein Eisenbahnwaggon. Ich ließ ihn zu Boden gleiten.
    Die Schießerei im Wohnzimmer war schon wieder abgeflaut. Das Telefon war zwar vom Tisch gefallen, aber es funktionierte.
    Ich wählte den Notruf.
    »Streifendienst der Polizei«, meldete sich die nüchterne Stimme eines Beamten.
    Flüsternd gab ich meine Anweisungen.
    »Wir kommen sofort«, sagte der Mann.
    Ich legte den Hörer auf. Geduckt schlich ich zum Wohnzimmereingang.
    Das Licht brannte noch. Niemand schoss mehr. Die Gangster hatten sich hinter allen möglichen Gegenständen verschanzt. Einige konnte ich sehen, Hank Driver und Ed Hawken hockten hinter einem schweren Bücherschrank, den sie von der Wand gerückt hatten, Chew Morrin hatte sich den Tisch ausgesucht, und nur Kenneth Roun begnügte sich mit einem Polstersessel.
    Das waren

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