0146 - Die große Beute
sah, dass Hank Driver den Kopf drehte und in die Diele zu spähen versuchte, aber wenp auch das Licht vom Wohnzimmer bis in die Diele fiel, so reichte es doch nicht aus, um Einzelheiten zu erkennen.
»George!«, schrie Driver. »George, bist du noch da?«
MacKnews Stimme nachzumachen, dazu war ich leider nicht fähig, und so konnte ich nicht verhindern, dass Driver und Hawken sehr unruhig wurden.
»MacKnew ist getürmt!«, brüllte Driver. »Er lässt uns in der Patsche sitzen. Lasst uns abhauen, Jungs.«
Er machte eine unbeherrschte Bewegung, rutschte aus der Deckung. Die hinter der Couch ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen. Aus beiden Pistolen peitschten die Schüsse. Hank Driver schlug einen halben Salto rückwärts.
»Schluss mit dem Herumballern!«, rief ich. »Hier ist Cotton vom FBI. Und der Erste, der sich jetzt noch rührt, bekommt eine Kugel von mir.«
Wenn sie sich jetzt zusammentun, dachte ich, dann kann es noch zum Schluss böse ausgehen.
Sie kamen nicht dazu, einen Entschluss zu fassen. Leise, aber deutlich zu hören, heulten in der Feme Polizeisirenen, und dieses so liebliche Geräusch näherte sich rasch, sehr rasch.
***
Es fiel kein Schuss mehr. Rex Rood war der einzige, der noch etwas unternahm. Er sprang aus dem Fenster, aber er tat es zu spät, denn er rannte dem ersten Cop, die das Haus umstellten, direkt in die Arme.
Ed Hawken, Chew Morrin und Kenneth Roun nahmen die Arme breitwillig hoch, und hinter der Couch tauchte Harry Fontis, der letzte der Juwelenräuber auf. Zwei Mann blieben auf der Strecke. Fan Logan lag vor dem Haus. Ihn hatte eine Kugel erwischt, als die MacKnew-Gang die Villa türmte. Ein einziger Mann blieb vorläufig verschwunden, jener Cross Monhac, der Phil und mich bewacht hatte, und der panikartig getürmt war, als er sich im Dunkeln mit mir allein fand. Anscheinend hatte er gar nicht erst versucht, seinen Chef zu finden, sondern hatte sich aus dem Staub gemacht. Er wurde drei Tage später bei einer gewöhnlichen Razzia in einem Nachtasyl der Heilsarmee in New York erwischt.
Da standen sie, die Arme über dem Kopf verschränkt, fünf Männer, die wegen eines Haufens glitzernden Schmuckes ’ne Menge Kugeln aufeinander abgeschossen hatten, und die Chefs, die sie dazu kommandiert hatten, George MacKnew und Lester Jones, lagen vor ihren Füßen und wussten nicht, dass alle ihre Träume ausgeträumt hatten.
Ich ging in die Küche und holte den bleichen jungen Mann,,der das erste Opfer der Juwelenräuber geworden war und der trotzdem mit ihnen unter einer Decke steckte. Fred Barowick leistete keinen Widerstand. Er zuckte nur zusammen, als sich die Handschellen um seine Gelenke legten und das Schloss mit einem metallischen Knacken einschnappte.
Die Cops schafften einen Arzt herbei, um Jones und MacKnew die malträtierten Schädel zu verbinden, aber ich lotste den Doc erst in die Kammer, in der Phil lag.
Dem Arzt gelang es rasch, Phil wenigstens vorübergehend zu Bewusstsein zu bringen. Er schlug die Augen auf, sah mich an und stöhnte: »Verdammt, mir ist übel.«
»Eine Gehirnerschütterung hat er mindestens«, konstatierte der Arzt. »Hoffentlich stellt sich nicht heraus, dass sein Schädel angeknackst ist.«
»Wie steht’s?«, flüsterte Phil.
»Erledigt«, lachte ich. »Du hast alles friedlich verschlafen.«
»Verdammt«, sagte er noch einmal und fiel wieder in Ohnmacht.
Sie transportierten Phil mit einem Krankenwagen ab. Jones und MacKnew hatten unterdessen unter der Hand des Arztes ebenfalls ihre fünf Sinne wieder gefunden. Sie waren mit Pflastern auf den Köpfen und Stahlmanschetten an den Händen geschmückt.
Ich befahl den Cops, die übrigen Gangster abzutransportieren. MacKnew und Jones steckte ich eine Zigarette zwischen die Lippen. Der Ire nahm sie geradezu dankbar an, aber Jones spuckte sie wütend aus.
Ich übersah es.
»Der Fall ist erledigt, Lester. Du wirst Schwierigkeiten haben, am elektrischen Stuhl vorbeizukommen. Aber das ist deine Sache. Meine Sache ist es, die Juwelen zu finden. - Wo sind sie?«
»Such sie selbst, G-man!«
Ich zuckte die Achseln. »Natürlich, wenn du es nicht sagen willst. Zweifelst du daran, dass wir sie finden?«
Plötzlich lachte er.
»Nein, du findest sie bestimmt. Los, kommt mit! Ich zeige dir das Versteck.«
Er ging auf die Tür zur Küche zu.
Hinter mir stieß MacKnew rau hervor: »Kann ich mitkommen, G-man? Ich möchte das Zeug wenigstens mal sehen.«
»Meinetwegen.« Er tappte mir nach und
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