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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Landung aufgefallen war. Er hatte ihr bisher nur deswegen keine Aufmerksamkeit geschenkt, weil es wichtigere Dinge gab. Jetzt hatte er Zeit, und seine positronische Neugierde erwachte.
    Das allgemeine Bild war ziemlich klar. Irgendwo in nordöstlicher Richtung, zwischen zwanzig und zweitausend Kilometern Entfernung, gab es einen ungewöhnlich starken Fusionsgenerator.
    Das Streufeld, das er erzeugte, war das Streufeld einer kleinen Sonne. Aus einer Anzahl charakteristischer Merkmale wurde klar, daß das Streufeld sich durch eine große Strecke fester Materie fortpflanzte. Der Generator lag also unterirdisch.
    Daran war nichts Besonderes. Irgend jemand auf Taphors Planet mochte damit beschäftigt sein, einen unterirdischen Hangar anzulegen. Die Geräte, die er dazu brauchte, betrieb er mit Hilfe eines Fusionsgenerators. Das Merkwürdige war jedoch, daß auch diese Geräte hätten Streufelder erzeugen sollen, und davon nahm Meech überhaupt nichts wahr. Außerdem war da noch etwas, was Meech sich nicht ohne weiteres erklären konnte. Die Streufelder waren moduliert, als überlagere sich ihnen ein anderes Feld. Die Art der Modulation wies darauf hin, daß das fremde Feld eine weitaus kompliziertere Struktur besaß. Hätte Meech seine Wahrnehmung erklären müssen, hätte er wahrscheinlich gesagt, das Fremdfeld sei höherdimensional, und nur in den fünf Dimensionen, die es mit dem Streufeld des Generators gemeinsam hatte, überlagerte es dieses. Die Lage wurde dadurch kompliziert, daß Meech zwar erkennen konnte, welchen Einfluß das Fremdfeld auf das Streufeld des Generators ausübte, das Fremdfeld als solches nahm er jedoch nicht wahr.
    Der Tatbestand war verwirrend. Meech brauchte zwei Sekunden - für die Nanosekunden-Technologie seiner Positronik eine extrem lange Zeit -, um sein Gedächtnis zu durchforschen und festzustellen, daß er mit einem solchen Phänomen noch nie etwas zu tun gehabt hatte. Auch seiner Grunderinnerung, dem Wissen, das man ihm von der Werkbank mitgegeben hatte, war nichts darüber bekannt. Er war also darauf angewiesen, seinen Logiksektor arbeiten zu lassen. Er mußte Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen anstellen und zu ergründen versuchen, worum es sich hier handelte. Der grundlegende Gedankengang, der ihn davon überzeugte, daß er dies tun müsse, war einfach genug. Irgendwann im Laufe der vergangenen fünf Tage hatte sich auf Taphors Planet etwas ereignet, was den Tagesablauf des Planeten veränderte. Zuvor war, soweit Meechs Informationen reichten, Taphors Planet eine völlig normale Welt gewesen.
    Alles, was merkwürdig und schwer erklärbar war, mußte also mit dem Ereignis zusammenhängen, das vor kurzer Zeit stattgefunden hatte und dessentwegen Ron Landry mit seinen drei Begleitern hier hergeschickt worden war.
    Nachdem Meech sich solcherweise Aufgabe und Ziel sorgfältig abgesteckt hatte, machte er sich an die Arbeit. Er brachte Stunden damit zu, sich alle möglichen Fälle auszudenken, die eine solche Überlagerung zweier verschiedendimensionaler Felder zustande bringen könnten - und war im Grunde genommen immer noch nicht viel gescheiter, als jenes Ereignis eintrat, das für das Unternehmen Taphors Planet schließlich entscheidend wurde.
    Meech war gerade dabei, an Hand einer wahllos angenommenen Formel für das fünfdimensionale Feld einen Tensor-Ausdruck für das übergeordnete Störfeld abzuleiten, als er ein Geräusch über sich hörte. Er erstickte im Nu alle mathematische Tätigkeit seines positronischen Gehirns und wandte seine gesamte Aufmerksamkeit nach oben, in den leeren Kommandostand der TUFATZ XII.
    Was ihm zuvor entgangen war, das bemerkte er jetzt recht deutlich. Er empfand das Gedankenmuster eines einzelnen Menschen. Den Geräuschen war zu entnehmen, daß dieser Mensch dort oben im Wrack herumkroch, vermutlich aus Neugierde. Das Gedankenmuster dagegen wies darauf hin, daß es sich um einen Springer handelte. Es war kein besonders deutliches Muster. Meech führte das darauf zurück, daß die Bewohner dieses Planeten schon seit Jahrtausenden in der Isolation lebten und daß ihre Gehirntätigkeit sich dem normalen Springer-Muster nur mit einigen Abweichungen einpassen ließ.
    Meech brauchte nur eine halbe Sekunde, um festzustellen, daß es sich wirklich nur um eine einzelne Person handelte. In der Nähe bemerkte er jetzt, da er sich darauf konzentrierte, auch die Streustrahlung eines schwachen Motors. Wahrscheinlich gehörte er zu dem Fahrzeug, mit dem der Springer

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