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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewöhnlich nicht die allergrößten Fahrzeuge.
    Wir hielten Umschau, und auf diese Weise erfuhren wir, daß die Akonen Onegor und seine Leute gefangengesetzt hatten. Das machte uns natürlich einen Riesenspaß. Aber auf der anderen Seite mochten wir die Akonen auch wieder nicht. Und jetzt..."
    „Moment mal", unterbrach sie Meech. „Gibt es hier auf Taphors Planet zwei verschiedene Sippen?"
    Haika senkte den Kopf. Eine Weile verging, bevor sie antwortete: „Nicht ganz. Wir sind keine Sippe. Onegor, der alte Geizhals, hat uns ausgestoßen. Vor langer Zeit schon. Er will nichts mehr von uns wissen, weil wir dafür waren, die Preise zu senken und den Umsatz dafür zu erhöhen."
    „Wir? Sie auch?"
    „Nein. Ich war damals noch gar nicht da. Aber mein Vater gehörte zu den Leuten, die Onegor am heftigsten Widerstand leisteten."
    Meech verstand plötzlich, warum sie ihn trotz seiner Erklärung immer noch mit dem höflichen „Sie" anredete, anstatt ihn zu duzen, wie es jeder Springer einem Ausgestoßenen gegenüber tat. Sie war selbst eine Ausgestoßene.
    „Und wo sind Sie schließlich untergekommen?" fragte er.
    „Nicht weit von hier", antwortete das Mädchen. „An einer Stelle, an der Onegor uns nie suchen würde, selbst wenn er jemals auf die Idee käme, nach uns zu suchen."
    Meech beschloß, aufs ganze zu gehen.
    „Würden Sie mich dorthin mitnehmen?" fragte er.
    Sie sah ihn erschreckt an.
    „Nein!" rief sie entsetzt. „Nein! Das darf ich nicht. Unser Versteck muß geheimbleiben!"
    Meech schüttelte lächelnd den Kopf. „Es ist es nicht mehr", sagte er sanft. „Ich weiß, wie es aussieht, und ich würde es gewiß sehr schnell finden."
    „Wie ...", keuchte sie, „... wie sieht es aus?"
    „Es ist ein tiefes Tal", antwortete Meech. „So tief, daß auf dem Grund des Tals ein ungewöhnlich hoher Luftdruck herrscht, so daß man, wenn man sich vorsichtig bewegt und seine Lungen schont, ohne Filtermaske umhergehen kann." Ihre Augen waren groß und dunkel und voller Angst. „Woher wissen Sie das?" hauchte sie.
    „Habe ich Ihnen das verraten?"
    „Ohne es zu wissen, ja", gab Meech zu. „Sie sollten sich mal selbst beobachten. Selbst mit einer Verdichtermaske bewegen Sie sich so, als müßten Sie mit jedem Kubikzentimeter Luft sparen."
    Haika schloß die Augen für ein paar Sekunden. Als sie sie wieder öffnete, konnte Meech erkennen, daß sie einen Entschluß gefaßt hatte. „Wenn Sie es sowieso schon wissen", erklärte sie, „können Sie ruhig auch mitkommen. Ich habe einen kleinen Flugwagen draußen stehen. Er hat gerade Platz genug für zwei." Meech stand auf. „Hoffentlich kann er mich auch tragen", sagte er und lachte. „Ich bin nämlich mindestens dreißigmal so schwer wie Sie."
    Haika stimmte in sein Lachen ein. Sie fand erst später heraus, wie richtig Meech geschätzt hatte.
     
    *
     
    27. Juni 2114 Die Falle war fertig. Nach allem, was Ron Landry über die Wirkungsweise von Hypnofallen im allgemeinen und die Beeinflußbarkeit akonischer Gehirne im besonderen wußte, war sie so vollkommen, wie sie unter den gegebenen Umständen nur hergestellt werden konnte.
    Sie enthielt den obligatorischen Präsektor auf akustischer Basis.
    Ein monotones Kling-Klang würde den akonischen Wachtposten, der draußen saß, lag oder auf und ab ging, zunächst pseudo- aufmerksam machen. Das setzte allerdings voraus, daß er im entscheidenden Augenblick nicht prägnant dachte - oder, einfacher ausgedrückt, daß er vor sich hinträumte. Eine solche Voraussetzung erschien bei der Eintönigkeit der durchschnittlich sechsstündigen Wachperioden durchaus gegeben.
    In seiner Pseudo-Aufmerksamkeit gefangen, ein Teil seiner bewußten Denkzentren schon lahmgelegt, ein weiterer Teil in seiner Aktivität behindert, würde der Posten dem dekonzentrierenden Einfluß der langwelligen roten Lichteinwirkung willig unterliegen. Das rote Licht kam aus der Parabollampe, die Larchik durch einen der Luftschächte an den richtigen Platz beförderte und im entscheidenden Augenblick einschalten würde.
    Die Wirkung, die der Präeffekt und die Langwellenbestrahlung auf den Posten ausübte, würde an dessen Reaktion deutlich zu erkennen sein. Reagierte er nicht in der erwarteten Weise, dann konnte der Versuch immer noch abgebrochen werden. Der einzige, der sich dann in Schwierigkeiten befand, war Larchik, der mit seiner Lampe rechtzeitig verschwinden mußte. War die Reaktion jedoch die gewünschte, dann würde die Akusto-Einhüllung dem

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