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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entriegelte das Schloß und öffnete.
    Hinter der Tür war Finsternis - und die donnernde Stimme.
    „Geh und hol deinen Kommandanten!" befahl sie. „Sag ihm von dir aus, er soll auf dem schnellsten Weg hier herkommen. Es droht keine Gefahr. Einer der Gefangenen hat das fremde Raumschiff gesehen, das auf dieser Welt gelandet ist. Er will mit ihm darüber sprechen. Geh jetzt!"
    Ssargha gehorchte. Er glitt das Transportband hinunter. Unten im Erdgeschoß begegnete ihm ein zweiter Wächter.
    „Ich muß Lymar anrufen", erklärte Ssargha. „Einer der Springer hat eine wichtige Aussage zu machen." Der andere gab den Weg zum Interkom frei. „Ist sonst alles in Ordnung dort oben?" fragte er mißtrauisch. Ssargha erinnerte sich nicht genau. Aber der andere würde ihm Schwierigkeiten machen, wenn er das zugab. „Ja", sagte er. „Es ist alles in Ordnung." Dann sprach er mit Lymar.
    Lymar war zuerst zornig, aber als er von der Sache mit dem Raumschiff hörte, fing er an, sich zu interessieren. Er wollte genau wissen, wer mit Ssargha gesprochen hätte. Aber Ssargha Konnte nur angeben, er hätte eine Stimme durch die Tür hindurch gehört.
    Lymar war damit zufrieden. Er sagte, er werde sofort hinüberkommen und Ssargha sollte solange in der Halle bleiben, damit er ihn führen konnte. Ssargha blieb also in der Halle. Der andere Wächter versuchte, sich mit ihm zu unterhalten. Aber Ssargha war schweigsam. Irgend etwas ging in seinem Kopf vor, was er nicht verstand. Da war die Sache mit dem Gewitter. Wo hatte es ein Gewitter gegeben? Er befand sich im Innern eines mächtigen Gebäudes. Selbst, wenn es auf einer Wüstenwelt wie Taphors Planet überhaupt Gewitter gäbe, hätte man hier drinnen wahrscheinlich nichts davon wahrgenommen.
    Er hatte also geschlafen und geträumt. Es würde besser sein, wenn er das für sich behielte. Lymar hatte nicht viel übrig für Leute, die während der Wache schliefen.
     
    *
     
    „Los, du Zwerg!" rief Lofty. „Mach, daß du vorwärtskommst! Oder kannst du nicht klettern?" Larchik drehte sich gemächlich um.
    „Soviel größer als ich bist du auch nicht", gab er zurück.
    Dann sprang er in die Höhe, faßte den Rand des Loches und schwang sich behende hinein. Lofty folgte ihm. Den kräftigen Holzknüppel, seine einzige Waffe, hielt er zwischen den Zähnen, um die Hände frei zu haben. So schnell er konnte, zog er die Verschlußplatte in die richtige Lage, und beeilte sich dann, den Anschluß an Larchik nicht zu verlieren. Larchik hatte inzwischen den senkrecht in die Tiefe führenden Hauptschacht erreicht und turnte an den Sprossen hinunter. Er passierte den Stollen, durch den er die Terraner in Onegors Etage hinaufgeführt hatte, und erreichte zusammen mit Lofty Patterson den Grund des Schachtes.
    „Still!" flüsterte Larchik. „Wir müssen horchen."
    Lofty atmete durch den offenen Mund. Durch die poröse Platte hindurch, die den Schacht nach vorne abschloß, hörte er eine Stimme. Sie sprach in akonischem Dialekt. Es mußte da irgendwo einen zweiten Akonen geben, wahrscheinlich den hypnotisierten Wächter. Aber der war stumm wie ein Fisch. Lofty hörte das Geräusch von Schritten, die sich von der Schachtwand näherten.
    Larchik faßte seinen Arm und hob ihn in die Höhe. Lofty verstand die Geste. Es war Zeit, etwas zu unternehmen.
    Er packte die beiden Plattengriffe und begann zu drücken.
    Vorsichtig, mit dem Reibungswiderstand der fest eingefügten Platte sorgfältig manipulierend, löste er sie geräuschlos aus der Wand.
    Das war der gefährlichste Augenblick. Draußen, im Dämmerlicht der Halle, standen zwei Posten. Sie brauchten nur in die Höhe zu schauen, dann sahen sie die Verschlußplatte eine Handbreit vor der Wand hängen, von zwei knochigen Händen gehalten. Lofty konnte sie nicht loslassen, sonst wäre sie draußen auf den Boden gepoltert. Er mußte sie halten, bis Larchik durch das Loch gekrochen war und wenigstens den ersten Wächter unschädlich gemacht hatte.
    Larchik bewegte sich geschickt. Mit dem Bauch auf der unteren Kante des Loches hängend, überblickte er die matt erleuchtete Halle. Für eine Sekunde streckte er den Kopf noch einmal in den Schacht zurück und flüsterte: „Sieht gut aus! Laß die Platte los, wenn ich danach greife!"
    Dann schwang er sich vollends hinauf. Gegen die düstere Helligkeit der Halle sah Lofty eine seiner Hände nach der Platte greifen. Er ließ los. Die Platte verschwand. Fast im selben Augenblick gab es draußen einen sanften

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