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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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trank.
    »Lauritz Whorf befindet sich nach wie vor in dieser Höhle!« knurrte Cool, nachdem er genug getrunken hatte. »Davon lasse ich mich keinen Millimeter abbringen.«
    »Kannst du mir das beweisen?« fragt Vanessa.
    »Beweise du mir doch, daß er jede Nacht in unserem Ort ist!« sagte Cool. Vanessa bedrängte ihren Mann so lange, bis er breitgeschlagen war. »Okay«, seufzte er. »Ich geh’ mit dir zu dieser verdammten Höhle! Und wenn das, was von Whorf übriggeblieben ist, immer noch da ist, will ich von diesen hirnverbrannten Spukgeschichten nie wieder etwas hören, ist das klar?«
    Vanessa nickte schnell. »Ja, Abel. Dann sprech ich nie mehr von diesen Dingen.«
    ***
    Das Licht der Stehlampe traf ihn voll. Sein verkohltes Gesicht sah grauenerregend aus.
    Es war eine schwarze, völlig verzerrte Fratze. Und ein böses, eiskalt glitzerndes Augenpaar starrte Carl Hexman und Professor Zamorra feindselig an.
    Tote Augen!
    Zamorra kannte diesen speziellen leeren Ausdruck, der in den starren Pupillen saß.
    Bei Hexman hielt die Lähmung an. Zamorra war weit weniger leicht zu erschrecken.
    Er schnellte aus seinem Sessel hoch. Der Spuk zuckte sofort vom Fenster weg. Zamorra ließ es damit aber nicht gut sein.
    Whorf würde wiederkommen. Wie er alle anderen Male wiedergekommen war. Vielleicht bot sich Zamorra jetzt eine Gelegenheit, Whorfs arme Seele zu erlösen. Dazu mußte er ihn aber erst mal haben.
    Mit Volldampf stürmte Zamorra aus dem Haus. Die Tür ließ er offen. Er wandte sich nach links.
    Zwölf Schritte.
    Dann war er bei dem Fenster, durch das Whorf - oder was immer das gewesen sein mochte - sie angestarrt hatte.
    Ein Blick war das gewesen, als wären Zamorra und Hexman seine schlimmsten Feinde. Dem Para-Mann war sofort klar, daß dieser schwarze Unhold nicht bloß ein Spuk war, der sich damit begnügte, irgendwelche Leute zu erschrecken. Dieser Satansdiener konnte gefährlich werden.
    Das hatten seine toten Augen verraten.
    Zamorra sog die Luft prüfend ein. Ihm war, als könnte er verbranntes Fleisch riechen.
    Das mußte Whorfs Geruch sein. Zamorra suchte den Boden nach Spuren ab. Nichts.
    Neben dem Haus standen ein paar Bäume. Dazwischen wucherten Sträucher. Zamorra nahm an, daß Whorf sich dort versteckt hatte. Entschlossen lief er darauf zu.
    Seine Nerven waren angespannt. Er erwartete einen Angriff.
    Der Professor erreichte die Sträucher. Sein Herz schlug heftig gegen die Rippen. Vorsichtig streckte er die Hand nach den Zweigen aus.
    Behutsam bog er sie zur Seite. Langsam verschluckte ihn die grüne Wand. Er versuchte das Scheusal mit seinem Gehör zu orten.
    Aber Whorf tat ihm nicht den Gefallen, auf einen morschen Ast zu treten oder sonst irgendein verdächtiges Geräusch zu verursachen.
    Jetzt angelte Zamorra seinen Smith & Wesson heraus.
    Rabenschwarze Dunkelheit umgab ihn. Er bezweifelte, ob er Whorf sehen würde, wenn er einen Meter vor ihm stand und sich nicht regte.
    Whorf war genaus schwarz wie die Nacht. Er ging darin geradezu auf.
    Zamorra versuchte ihn zu provozieren, indem er seinen Namen rief.
    »Whorf! Whorf! Lauritz Whorf!« Der Unheimliche reagierte nicht auf sein Rufen. Zamorra suchte ihn bewußt mit der Nase. Aber wohin er auch kam, der Geruch von verbranntem Fleisch begegnete ihm nicht mehr…
    ***
    Verwirrt schüttelte Carl Hexman den Kopf. Er erhob sich. Mit der rechten Hand wischte er sich schnell über das aschfahle Gesicht.
    Er holte zweimal tief Luft. Seine Kehle schien von einer unsichtbaren Faust zugedrückt zu werden. Er hustete.
    Was er vorhin gesehen hatte, ließ jetzt noch seine Knie zittern. Er war kein Feigling. Aber sein Mut und seine nervliche Spannkraft hatten irgendwo Grenzen.
    Bisher hatte er Whorf immer nur gehört, er hatte dessen Nähe gespürt, aber er hatte ihn kein einzigesmal zu Gesicht bekommen.
    Jetzt, wo Carl wußte, wie Whorf aussah, war er froh, daß ihm dieser Anblick so lange erspart geblieben war.
    Gleichzeitig dachte Carl schaudernd daran, daß sich der Spuk nun anscheinend zu einer anderen Taktik entschlossen hatte. Benommen öffnete Carl seinen Krawattenknopf.
    Er zog die Krawatte vom Hals und schleuderte sie auf den Tisch. Nun war ihm etwas wohler. Jetzt beengte ihn nichts mehr. Er konnte besser atmen.
    Aufgeregt lief er zu jenem Fenster, durch das Whorf ihn so feindselig angestarrt hatte. Er legte die Hände ans Glas, schirmte seine Augen ab, blickte in die Dunkelheit hinaus.
    Von Professor Zamorra war nichts zu sehen. Carls Herz krampfte

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