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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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sich zusammen, als ihm der Gedanke kam, Zamorra könnte dem schwarzen Ungeheuer direkt in die Arme gelaufen sein.
    Was dann?
    Gewiß, Zamorra war in sämtlichen gängigen Kampfsportarten ausgebildet. Auf dem Gebiet der Selbstverteidigung konnte ihm kaum einer was vormachen.
    Aber das alles bezog sich auf einen Gegner, der nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Mensch war - wie Zamorra auch.
    Natürlich hatte der Professor sich auch in zahlreichen Kämpfen gegen heimtückische Dämonen bewährt. Aber deshalb zu behaupten, Zamorra könne einfach nichts passieren, er habe ja seinen Revolver und das schützende Amulett, das wäre gleichbedeutend gewesen mit - den Kopf in den Sand stecken.
    Die Augen vor der möglichen bitteren Wahrheit verschließen.
    Zamorra war trotz seines silbernen Talismans in erster Linie Mensch. Und als solcher war er verwundbar. Einer dieser Abgesandten der Hölle konnte mal schneller sein als Professor Zamorra.
    Ein leises Klappern ließ Carl Hexman herumfahren.
    Das Geräusch kam aus der Küche.
    Hexman schluckte. Man konnte auch zur Küchentür ins Haus hereinkommen. Hatte Professor Zamorra diesen Weg gewählt?
    Hexman räusperte sich. Er lauschte. Einmal wiederholte sich das Klappern noch. Dann war es still. Keine Schritte. Überhaupt kein Laut.
    »Zamorra?« fragte Carl Hexman krächzend. Er räusperte sich wieder.
    »Zamorra?«
    Nichts.
    Hexman holte tief Luft. Sein Blick irrlichterte durch den Raum. Was sollte er davon halten?
    Zuerst dieses Klappern, das auf irgend jemandes Anwesenheit schließen ließ. Und dann keine Antwort.
    Hexman schlich verwirrt durch den Living-room. Instinktiv ballte er die Hände zu Fäusten. Seine Lippen waren schmal wie zwei aufeinandergelegte Messerklingen.
    »Zamorra, bist du das?« fragte Hexman heiser in Richtung Küche.
    Mit einemmal war ihm, als würde er verbranntes Fleisch riechen.
    Der Geruch nahm ihm den Atem. Schweiß trat auf seine Stirn.
    Etwas in ihm warnte ihn. Seine Stimme schrie ihm ins Gewissen, er möge nicht weitergehen, möge stehenbleiben.
    Aber sein Körper wurde mit einemmal von einer geheimnisvollen Mechanik angetrieben.
    Obwohl er es nicht wollte, näherte er sich mehr und mehr der Küchentür.
    »Zamorra?« fragte er noch einmal unsicher.
    Seine Hand näherte sich der Klinke. Er hielt den Atem an und zog die Tür auf. Nervös trat er ein. Seine rastlosen Blicke suchten den Raum ab.
    Es roch nach verbranntem Fleisch.
    Und plötzlich war Whorf da.
    Er kam hinter dem klobigen Kühlturm hervor. Seine bösen Augen versprühten tödlichen Haß.
    Zum erstenmal war Carl Hexman dem Spuk so nahe, daß er ihn in seiner ganzen Scheußlichkeit erkennen konnte. Jedes Detail sah Hexman.
    Es war grauenvoll.
    Whorf hob die verkohlten Arme. Er streckte die Hände aus und kam mit steifen Schritten auf Hexman zu. Seine pechschwarzen, verkrüppelten Finger zuckten wie die Zangen eines Hirschkäfers.
    Hexman stand dieser Erscheinung fassungslos gegenüber. Whorf hatte ihn schon fast erreicht. Der üble Geruch, den er verströmte, wurde immer intensiver. Es war kaum noch auszuhalten.
    Angewidert und entsetzt wankte Hexman vor dem Ungeheuer zurück.
    Whorf folgte ihm mit ungelenken Schritten. Mit ausgestreckten Armen näherte sich das mordlüsterne Wesen dem verstörten Mann.
    Da brüllte Hexman, so laut er konnte: »Zamorra-a-a!«
    Der verkohlte Killer war mit diesem Schrei nicht aufzuhalten.
    »Zamorra-a-a!«
    Jetzt packten die schwarzen, harten Hände zu…
    ***
    »Zamorra-a-a!«
    Der Professor hörte seinen Namen schon zum zweitenmal. Wie von der Natter gebissen wirbelte er herum.
    Carl war in großer Bedrängnis. Das verriet ihm seine entsetzlich schrille Stimme. Whorf hatte ihn anscheinend nur deshalb aus dem Haus gelockt, um mit Hexman allein zu sein.
    Nachdem Hexman zweimal geschrien hatte, rief er den Professor nicht mehr. Eiskalt rieselte es dem Professor über den Rücken. Wer schreit, lebt. Wer nicht mehr schreit…
    Zamorra rannte zum Haus zurück, so schnell er konnte. Er hatte sich weit davon entfernt. Hoffentlich nicht zu weit.
    Carl sollte sein Leben nicht deshalb verlieren, weil er unglücklicherweise ein Haus gekauft hatte, das einem Mann gehört, der zum Dämon geworden war.
    Hexman hatte das doch nicht wissen können. Er hätte bestimmt die Finger von dem Haus gelassen, wenn er es geahnt hätte.
    Jetzt, wo Carl das Haus nun mal besaß, sollte es Whorf nicht wiederkriegen.
    Dafür wollte Zamorra sorgen.
    Eine Wurzel. Sie ragte wie ein

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