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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Barton nicht verstehen konnte. Kein einziges Wort kam Barton bekannt vor.
    »Was ist denn das für eine Sprache?« fragte er den Spiritisten.
    Lumley murmelte weiter. Er ließ sich nicht stören. Solche Sprüche darf man nicht unterbrechen, sonst verlieren sie ihre Wirkung.
    Moffatts Atem ging schneller.
    Er konnte den entscheidenden Moment kaum noch erwarten. Er würde Lauritz noch einmal töten. Er hatte keine andere Wahl. Wenn er Whorf nicht zuvorkam, würde der Spuk zu ihm kommen und ihn vernichten.
    Lumley trat von dem magischen Kreis zurück. Barton bemerkte, daß der Spiritist aufmerksam darauf achtete, daß er den Kreis nicht betrat.
    Lumley wies auf den Kreis. »Wenn wir Glück haben, wird Lauritz Whorf hier drinnen erscheinen. Dann kannst du mit ihm reden.«
    Barton schluckte. Sein Mund war ausgetrocknet.
    Mach schon! dachte er. Beeile dich. Bringen wir es endlich hinter uns. Ich kann diese nervliche Belastung schon beinahe nicht mehr verkraften.
    Murmelnd zündete Lumley eine schwarze Kerze an. Sie war armdick und gab sehr viel Licht.
    Jetzt knipste der Geisterbeschwörer die Deckenleuchte aus. Er setzte sich Barton gegenüber. Zwischen ihnen befand sich der magische Kreis.
    Bartons Herz klopfte aufgeregt gegen die Rippen. Seine Hand tastete vorsichtig nach dem Griff des Silberdolchs. Der zuckende Kerzenschein ließ Lumleys Gesicht wächsern erscheinen. Barton hatte den Eindruck, sein Gegenüber wäre tot.
    Der Mann hatte die Augen geschlossen. Barton konnte nicht sehen, daß er atmete. Lumley wollte sich selbst in eine tiefe Trance versetzen.
    Barton störte ihn, indem er fragte: »Was habe ich zu tun, Gareth?«
    Lumley öffnete die Augen. »Nichts.«
    »Gar nichts?«
    »Denk nur an Lauritz Whorf. Konzentriere dich ausschließlich auf ihn. Mehr brauchst du nicht zu tun.«
    Moffatt nickte. »Okay, Gareth. Laß uns anfangen.«
    Barton konzentrierte sich. Er dachte an Lauritz.
    Nur an ihn.
    Er sah das Gesicht des Freundes ganz deutlich vor sich. Er wollte nicht an das Duell denken, doch es drängte sich in seinen Geist. Er konnte es aus seinem Gehirn nicht verbannen.
    Er sah Whorf.
    Sie standen einander gegenüber. Sie zielten aufeinander. Aber nur ein Schuß fiel. Und dann zuckte Whorf zusammen. Er hatte ein Loch in der Stirn. Er fiel wie in Zeitlupe nach hinten. Während des Fallesn quoll Blut aus der Wunde… Diese Szene wiederholte sich immer wieder.
    Barton konnte an nichts anderes denken. Er machte die Hölle durch.
    Einen Moment schaute er auf Lumley. Der Sprititist schien jetzt geistig völlig weggetreten zu sein.
    Lumley hatte vollkommen abgeschaltet. Aber irgendeine Mechanik funktionierte noch in ihm.
    Sein Mund öffnete sich.
    Mit einer Stimme, die nicht seine eigene war, rief er Lauritz Whorf.
    Es klang schaurig. Die fremde Stimme aus Gareths Mund. Langgezogen, eindringlich, seltsam röhrend.
    Barton rieselte es eiskalt über den Rücken. Fiebernd wartete er auf Whorf. Aber der Dämon ließ sich Zeit.
    Lumley rief ihn wieder mit dieser fremden, unheimlichen Stimme. Verdammt, wie lange spannt er mich noch auf die Folter? dachte Barton zitternd vor Erregung.
    Um nicht unvorbereitet zu sein, knöpfte er vorsichtig das Jackett auf. Seine Finger schlossen sich um den Griff des Dolches.
    Die silberne Waffe nahm ihm etwas von seiner Furcht. Er hatte Vertrauen zu seinem Dolch. Er mußte Vertrauen haben, sonst hätte die allmählich größer werdende Angst auch ihn verrückt gemacht.
    Wieder konzentrierte er sich auf Lauritz Whorf, um Lumley bei seinen Bemühungen zu unterstützen, den Dämon in diesen magischen Kreis zu holen.
    Plötzlich wurde die Kerzenflamme unruhig.
    Sie wurde rasch kleiner, so als hätte sie keinen Sauerstoff mehr, um weiterzubrennen.
    Schließlich erlosch sie. Eigentlich hätte es nun stockdunkel in diesem fensterlosen Raum sein müssen, aber das war nicht der Fall.
    Ein gespenstisches Licht erhellt die Wände.
    Lauritz Whorf war auf dem Weg hierher. Barton umklammerte den Dolchgriff fester. Seine Faust verkrampfte sich förmlich. Er schaute Lumley an.
    Der Spiritist verschwamm plötzlich. Es war Barton, als würde er durch ein trübes Glas blicken. Die Luft begann sich zu bewegen.
    Sie flimmerte.
    Etwas Schwarzes kristallisierte sich mehr und mehr aus diesem geheimnisvollen Flimmern heraus.
    Und dann war er da.
    Lauritz Whorf.
    Verkohlt und scheußlich anzusehen. Sein totenstarrer Blick war auf Barton gerichtet. Die toten Augen des Monsters schleuderten Barton einen fühlbaren

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