0147 - Amoklauf der Maschinen
Alarmbereitschaft an, da es möglich war, daß weitere Würfelschiffe aus dem Hyperraum in das Sonnensystem eindrangen.
Sie hatten den Angriff erfolgreich abgeschlagen. Das offensichtlich schwer getroffene Schiff jedoch, auf dem Marshall und seine Männer waren, blieb verschwunden.
„Es ist mit aller Wahrscheinlichkeit in den Hyperraum geflüchtet", erklärte Claudrin. „Vielleicht schafft es den Flug zur Hundertsonnenwelt trotz der Beschädigungen."
„Die Strecke ist für ein angeschossenes Schiff fast unüberwindbar", sagte Rhodan. „Ich wünschte, wir könnten die jetzige Position des Schiffes herausfinden. Es ist möglich, daß es Hilfe benötigt. Ich mache mir Sorgen um unsere sechs Männer.
Vielleicht war es ein Fehler gewesen, ein derartiges Kommando zu bilden."
Claudrin wußte, daß er die Last der Verantwortung nicht von Rhodan nehmen konnte. Trotzdem sagte er: „Niemand konnte diese Ereignisse vorhersehen. Ohne den Angriff der vier Fragmenter wäre alles glatt verlaufen."
Das stimmte zwar, und keine nachträglichen Worte würden die sechs Männer zurückholen, aber Rhodan konnte sich nicht so einfach über den Gedanken hinwegsetzen, daß Marshall und seine Begleiter eventuell verloren sein könnten.
Das schlimmste war, daß es der Solaren Flotte unmöglich war, eine Hilfsaktion zu starten.
*
Die Abwärtsbewegung der Platte hatte aufgehört. Tschubai erhob sich von seinem Pilotensitz. Die plötzliche Stille innerhalb des kleinen Schiffes wurde erst wieder unterbrochen, als Rhodan von der THEODERICH aus das Auftauchen von vier Fragmentschiffen bekanntgab.
„Wir können nichts tun, als die Entwicklung der Dinge abwarten", sagte Marshall. „Noch wissen wir nicht, was die Ankömmlinge beabsichtigen."
Sie wußten es drei Minuten später, als Rhodan mitteilte, daß die Posbischiffe in Angriffsformation in das System von Taphors Planet eindrangen.
„Vielleicht sollten wir das Beiboot verla..." Die unverhofft einsetzende Beschleunigung ließ ihm keine Gelegenheit, den Satz zu vollenden. Marshalls Mund verzog sich wie unter heftigen Schmerzen. Eine unerträgliche Last drückte ihn zu Boden. Er dachte gleichzeitig an den Druckausgleicher des Kampfanzuges und an die Tatsache, daß er flach auf dem Boden liegend weniger gefährdet war. So sank er in die Knie, fühlte aber keine Erleichterung. Das Posbischiff mußte mit wahnsinnigen Werten beschleunigen. Marshalls Kopf dröhnte, Blut drang ihm aus Nase und Ohren. Es war ihm unmöglich, seinen Arm zu bewegen, um den Druckausgleich des Kampfanzuges einzuschalten, der seinen jetzigen Zustand zweifellos gemildert hätte.
Mit unsagbarer Anstrengung gelang es ihm, seinen Kopf so zu drehen, daß er über den Boden der kleinen Zentrale blicken konnte. Direkt neben ihm lag ein Mann. Er versperrte ihm die Sicht, aber wahrscheinlich lagen sie jetzt alle bewegungslos oder ohnmächtig am Boden. Marshall fühlte die Übelkeit stärker in sich aufsteigen. Er kämpfte gegen die zunehmende Schwäche an, die sich in seinem Körper ausbreitete. Vor seinen Augen verschwamm alles zu einem undeutlichen Bild.
Er streckte einen kurzen Moment seine paranormalen Sinne nach den Gedanken der anderen Männer aus, aber das alles überflutende Schmerzgefühl, das er spürte, ließ ihn sich hastig zurückziehen. Ein Schatten fiel über sein Gesicht. Im ersten Augenblick dachte er, daß das Blut jetzt die gesamte Sichtfläche des Helmes bedeckte, doch dann erkannte er die Gestalt eines Mannes, der sich über ihn beugte. Während Marshall sich noch darüber wunderte, daß so etwas möglich war, fühlte er den Andruck nachlassen. Gleich darauf sagte Tama Yokida: „Ich habe Ihren Druckausgleicher eingestellt, Sir." Marshall nickte dankbar.
Anscheinend war es dem Telekineten gelungen, die Schaltung an seinem eigenen Kampfanzug auf paranormalem Weg vorzunehmen. Mit zitternden Beinen erhob sich der Telepath.
Yokida beschäftigte sich bereits mit den anderen.
Marshall machte einige schwankende Schritte. Er hatte aufgehört zu bluten, aber das Sausen und Dröhnen in seinem Kopf war geblieben. Dr. Riesenhaft blieb bewußtlos, auch nachdem Yokida den Druckausgleich geschaffen hatte. Schwerfällig bewegte sich Marshall auf das Funkgerät zu. Rhodan mußte verständigt werden.
Mit einem Seufzer sank Marshall auf dem einfachen Sessel nieder.
Seine Hände glitten über die Kontrollen. Er drückte den Hauptschalter nach unten. Da wurde das Schiff von einem Schlag getroffen, der
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