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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Marshall aus dem Sessel riß. Seine verzweifelt nach Halt suchenden Hände griffen ins Leere, und er stürzte zurück.
    Jemand stieß einen Schrei aus. Marshall prallte auf und rollte zur Seite. „Ein Volltreffer", dachte er automatisch. Mühsam kroch er wieder zum Funkgerät zurück. Sein Körper zitterte vor Anspannung. Jede Sekunde konnte ein weiterer Treffer das Schiff explodieren lassen. Mit beiden Händen packte er die Umrandung der Kontrollen und zog sich daran empor. Zum zweitenmal versuchte er, die Funkverbindung herzustellen. „Ich helfe Ihnen", klang Tschubais Stimme auf. Der Afrikaner trat neben ihn, aber bevor sie etwas unternehmen konnten, entmaterialisierte das Schiff in den Hyperraum. Der Entzerrungsschmerz war so stark, daß Marshall sofort das Bewußtsein verlor. Sein letzter Gedanke galt der Tatsache, daß sie von jetzt an von den terranischen Schiffen abgeschnitten waren.
     
    *
     
    Marshall erwachte in einem Meer von unverständlichen Geräuschen. Er lag in verkrümmter Haltung auf dem Körper eines anderen Mannes. Es dauerte Sekunden, bis die Erinnerung zurückkehrte. Er blickte auf und sah, daß sie noch immer in dem Beiboot lagen. Sie waren aus dem Hyperraum in das normale Universum zurückgestoßen.
    Marshall richtete sich auf, indem er den unter ihm liegenden Körper als Stütze benutzte. Schwer atmend kam er aufrecht zu stehen. Der Mann, auf den er gestürzt war, bewegte sich leicht.
    Marshall erkannte Tschubais dunkles Gesicht. Der Afrikaner versuchte zu lächeln.
    Allmählich vermochte Marshall wieder logisch zu denken. Er ordnete die Geschehnisse ein, um sich ein Bild von ihrer Lage zu machen. Das Fragmentschiff hatte einen Hyperraumsprung durchgeführt. Sie waren irgendwo im normalen Universum herausgekommen. Marshall glaubte nicht daran, daß das Schiff die unvorstellbare Entfernung bis zur Hundertsonnenwelt in einem Sprung überwinden konnte. Es standen also weitere Transitionen bevor. Die Männer konnten nur hoffen, daß diese nicht mit den gleichen unangenehmen Nebenerscheinungen verbunden waren.
    Ein völlig unbekannter Faktor war das Schiff selbst. Zweifellos hatte es einen schweren Treffer erhalten. Sie mußten herausfinden, wie schwer die Beschädigungen waren.
    Tschubai richtete sich stöhnend auf.
    „Das geschah alles auf einmal", ächzte er. „Hoffentlich haben alle diese Tortur überstanden."
    Das kleine Schiff hatte alles unbeschädigt überstanden. Eine schwache Hoffnung, wenn man bedachte, daß es keine Gelegenheit gab, es zu benutzen. Marshall fragte sich, ob sie innerhalb des Beibootes bleiben, oder es verlassen sollten, um mit dem Plasma in Verbindung zu treten. Immerhin bot das kleine Schiff eine gewisse Sicherheit, während sie außerhalb seiner Stahlwände fremd waren. Der Telepath rechnete mit weiteren Transitionen, und er wollte vermeiden, daß sie während eines Erkundungsganges das Bewußtsein verloren.
    Van Moders kam als nächster auf die Beine. Er stolperte über den vor ihm liegenden Dr. Bryant. Schimpfend klammerte er sich an Tschubai fest.
    „Was ist passiert?" erkundigte er sich. Er machte alle Anstrengungen, um sich zu konzentrieren. Marshall gab ihm einen kurzen Bericht.
    „Natürlich", bestätigte der Robotiker. „Schreiben Sie meine Frage dem prächtigen Zustand zu, in dem mein Kopf sich jetzt befindet."
    Er griff mit beiden Händen gegen den Helm. „Geben Sie mir einige Minuten, damit ich wieder klar denken kann."
    „Kümmern wir uns um die anderen", befahl Marshall.
    Sie stellten fest, daß Dr. Riesenhaft bereits wieder bei Bewußtsein war. Er sah mit bösen Blicken zu den Männern empor, die sich über ihn beugten. Sein Spitzbart war mit Blut verklebt.
    „Das war ein wunderbarer Beweis, wie gut eine biopositronische Anlage zu arbeiten imstande ist", krächzte er mühevoll.
    Van Moders antwortete nicht, aber er half Marshall und Tschubai, den kleingewachsenen Mann aufzuheben. Riesenhaft schüttelte sich.
    „Die Einsatzkommandos, an denen ich teilnehme, scheinen nicht vom Glück begünstigt zu sein", erklärte er mürrisch.
    Tama Yokida, der Telekinet, stand vom Boden auf. In seiner gelassenen Art sagte er: „Jetzt fehlt uns nur noch, daß das Schiff explodiert."
    Inzwischen hatte Tschubai sich um Dr. Bryant gekümmert. Als Marshall den ernsten Blick des Afrikaners auffing, wußte er, daß mit dem Wissenschaftler etwas nicht in Ordnung war.
    „Er scheint sich ernsthaft verletzt zu haben", erklärte Tschubai.
    „Sein Gesicht ist

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