0147 - Amoklauf der Maschinen
der Telekinet verbissen. „Ich möchte wissen, was Ras unternimmt."
„Viel kann er nicht tun", sagte Marshall.
Als sie noch fünfhundert Meter von den ersten Gebäuden entfernt waren, gab es die zweite Explosion. Dunkler Rauch stieg zwischen den Häusern empor.
„Da brennt es", rief Yokida. „Wir kommen viel zu spät, Sir."
Grimmig beobachtete Marshall die aufsteigenden Rauchschwaden. Was die Posbis taten, das taten sie gründlich.
Jetzt sah es ganz so aus, als wollten sie die Stadt in Trümmer legen. Der Mutant zog den Desintegrator aus seinem Gürtel. Es gab nur eine Möglichkeit für sie: Sie mußten gegen die Posbis um den Besitz der Stadt kämpfen.
Gewinnen konnten sie jedoch nur, wenn Van Moders rechtzeitig zu den Schaltanlagen vorstieß.
Zwei Stunden später erfuhr Marshall, daß auch dadurch nichts zu ändern war. Doch jetzt wußte er noch nichts von den Dingen, die Van Moders herausfinden würde.
Und das war gut so.
*
Das Geheul der Keissasane steigerte sich zu einem ohrenbetäubenden Winseln. Die Bestien im Garten des Konstrukteurs konnten sich anscheinend nicht mehr beruhigen.
Sakori setzte seinen Becher ab.
„So aufgeregt waren sie noch nie", sagte er.
Der Graf stand auf. Er konnte seine Unruhe nicht länger verbergen. Als er zum Guckloch trat, stolperte er über Sakoris Becher. Die Sempoli hatten sich in einer Ecke des Hofes zusammengedrängt, als fürchteten sie sich vor einer unbekannten Gefahr.
„Meine Träger sind nervös", sagte Emiondi. „Die Explosion hat alles durcheinandergebracht."
Sakori schaute trübsinnig zu Boden. Die Muskeln seiner starken Arme traten hervor, als er sich darauf abstützte und zu dem Graf hinüberging. Emiondi machte einen Schritt zurück, damit der Konstrukteur ebenfalls ins Freie blicken konnte.
Schweigend beobachtete Sakori die Träger. Der Lärm der Keissasane wurde immer schrecklicher. Der Graf konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor etwas Derartiges gehört zu haben.
„Warum lassen Sie die Ungeheuer nicht frei?" fragte er Sakori.
„Vielleicht sollte ich es tun", meinte Sakori nachdenklich. „Wenn sie so weitermachen, vertreiben sie alles Wild in der Umgegend."
„Etwas hat sich seit der unheimlichen Explosion verändert", dachte der Graf. Er konnte nicht sagen, was es war, aber ein bedrückendes Gefühl in seinem Innern erinnerte ihn stets an das, was vor kurzer Zeit geschehen war. Plötzlich kam ihm der Raum Sakoris klein und schmutzig vor. Er schüttelte sich. Schnell ging er in die Mitte des Raumes zurück, um seinen Becher auszutrinken.
Sakori sah ihm geduldig zu.
„Ich kehre jetzt zu meinem Haus zurück", erklärte der Graf.
„Hoffentlich wackeln die Sempoli nicht zu stark mit der Sänfte."
Gemeinsam verließen sie Sakoris Haus. Beinahe zögernd ging Emiondi über den Hof. Hier draußen schien das Geschrei der Keissasane weniger schlimm, obwohl es in seiner vollen Lautstärke zu hören war. Sakori begleitete den Grafen bis zur Sänfte. Emiondi schob den Vorhang zur Seite und ließ sich ächzend auf den Sitz sinken. Gleich darauf streckte der Konstrukteur seinen häßlichen Kopf herein.
„Die Sempoli, Graf", sagte er beunruhigt.
Emiondi fuhr hoch.
„Was ist mit ihnen?" fragte er zornig.
„Sie sind davongerannt", meldete Sakori.
Emiondi stieß mit seinem Kopf gegen die Oberkante des Sänfteeinstieges, als er mit einem Ruck von seinem Sitz hochfuhr.
Sakori wich zurück, damit der Graf ungehindert die Sänfte verlassen konnte.
„Das ist der Dank dieser Burschen für die anständige Behandlung", rief der Graf aufgebracht und schaute mit wilden Blicken den hilflos dastehenden Konstrukteur an. „Das Geheul dieser Bestien hat sie eingeschüchtert. Ich würde mir andere Haustiere zulegen."
Sakori entschied sich für ein undeutliches Gemurmel als Antwort.
Der Graf schaute vergeblich über den Hof - die Sempoli waren verschwunden.
„Vielleicht trinken Sie noch einen Schluck?" fragte Sakori zaghaft.
„Die Träger werden bald wieder ruhig sein und zurückkehren."
Emiondi zupfte aufgebracht an seinem Umhang herum. Dann besann er sich auf die Würde, die er als Edelmann zu repräsentieren hatte. Kühl sagte er: „Ich werde hier auf sie warten."
Graf Emiondi griff nach seinem Schaber, um seinen Nacken zu kratzen. Das war immer noch das beste Mittel, um die aufgeputschten Nerven zu beruhigen.
Doch dann hielt er mitten in seinen Bewegungen inne. Der Schaber entfiel seiner Hand. Wie erstarrt stand der Graf inmitten
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