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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Hofes.
    „Was ist los, Graf?" erkundigte Sakori sich ängstlich.
    Als Emiondi keine Antwort gab, folgte Sakori dem Blick des Würdenträgers.
    Da sah er es auch!
    Hinter der Halle kamen eine Reihe metallischer Wesen hervorgestampft. Sakori stieß einen gurgelnden Laut aus. Was er da sah, gab es doch gar nicht. Er schloß für Sekunden die Augen, doch als er sie öffnete, waren die Dinger noch immer zu sehen.
    Zielstrebig näherten sie sich der Halle, in der Sakori seine berühmten Dampfmaschinen baute.
    Fassungslos beobachtete der Konstrukteur das unglaubliche Geschehen.
    Drei Wesen gruppierten sich vor dem Hallentor. Wie gebannt schaute ihnen Sakori zu. Plötzlich zischte ein flammender Strahl über den Hof.
    Sakori und der Graf taumelten zurück.
    Als Sakori geblendet aufblickte, war an der Stelle des Tores ein großes, schwelendes Loch. Die Fremden marschierten in die Halle. Immer mehr kamen, verteilten sich im Hof, oder gingen auf die Halle zu. Emiondi und Sakori schienen für sie nicht zu existieren.
    Im Innern der Halle blitzte es auf.
    „Die Dampfmaschine", schoß es durch Sakoris Gedanken. „Sie vernichten die Dampfmaschine."
    Niemals zuvor in seinem Leben war Sakori von einer derartigen Wut befallen worden. Es überkam ihn wie ein Rausch. Jedes vernünftige Denken setzte aus. Er konnte nur noch daran denken, daß die Fremden in der Halle waren, um die Dampfmaschine zu zerstören - die Dampfmaschine, an der er Dekaden gearbeitet hatte.
    Bevor Emiondi irgendeine Bewegung machen konnte, um den Konstrukteur aufzuhalten, raste Sakori quer über den Hof, auf die brennende Halle zu.
    Er erreichte sie nicht mehr. Die Dampfmaschine explodierte im gleichen Augenblick, als Sakori an den ersten Fremden vorbeirannte. Der Luftdruck der Explosion hob Sakori vom Boden.
    Er wurde mehrere Meter davongeschleudert und prallte hart auf den Boden.
    Die Halle war in die Luft geflogen. Es regnete Holz und Steinbrocken. Die Luft um ihn herum schien, zu dröhnen. Sakori wimmerte leise. Sein Gehirn vermochte kaum noch alles zu begreifen. Ein herabstürzendes Lattenstück traf ihn an der Schulter. Er kroch hastig davon, während die Schmerzen durch seinen Körper fluteten.
    Sein ganzes Denken und Fühlen war von grenzenloser Trauer und Enttäuschung durchsetzt. Er wollte einfach nicht begreifen, daß seine Montagehalle nicht mehr existierte, daß sie nur noch ein Haufen nutzloser Trümmer war.
    Vor Sakori huschten zwei riesige Schatten über den Hof, heulende Klagelaute ausstoßend.
    Die Keissasane waren los. Vor Angst halb wahnsinnig hatten sie sich losgerissen und stürmten davon. Sakori besaß nicht die Kraft, hinter ihnen herzurufen. Er hörte das Brechen von Holz, das Prasseln und Knistern der Flammen, die den Rest der Halle auffraßen.
    Der Wind trieb den Gestank brennenden Holzes heran, wirbelte Asche und verkohlte Blätter über Sakori hinweg. Einer der Sempoli raste in blinder Furcht über den Hof und übersprang den Zaun von Sakoris Garten.
    Sakori blieb einfach liegen. Erst als der Graf ihn schüttelte, bewegte er sich wieder. Emiondi bot ein klägliches Bild. Er war über und über mit Dreck beschmiert, sein Umhang war zum Teil von den Flammen angesengt.
    Sakori blinzelte. Seine Augen brannten.
    „Sie sind gegangen", sagte Emiondi mit bebender Stimme.
    Sakori richtete sich zu voller Größe auf. Er blickte über seinen Hof. Die Montagehalle war nur noch ein qualmender Berg von Schutt.
    Sakori schwankte leicht. Seine rechte Krallenhand hob sich. Er schüttelte sie gegen die Überreste der Halle.
    „Sie haben vergessen, mich zu töten", schluchzte er. „Sie haben vergessen, mich zu töten."
     
    *
     
    Tschubai materialisierte am Rande der Stadt. Rein automatisch blickte er sich nach einer Deckung um. Er entdeckte eine Art Brunnen. Ein länglicher, ausgehöhlter Baumstamm, der mit Wasser gefüllt war, diente den Eingeborenen als Behälter. Der Teleporter beglückwünschte sich, daß niemand in der Nähe war.
    Mit wenigen Schritten hatte er den Stamm erreicht. Er sank dahinter zu Boden. Er spürte die weiche Erde durch die Handschuhe des Anzuges. Der Baumstamm leckte an mehreren Stellen, und schmale Rinnsale liefen daran herunter. Das Wasser hatte sich Bahnen in die Erde gegraben, bis zu jenen Stellen, an denen es wieder versickerte.
    Tschubai richtete sich etwas auf und spähte über den Brunnen.
    Vor ihm erstreckte sich die gewaltige Ebene, die bis zum Fragmentschiff reichte. Doch Tschubais Aufmerksamkeit wurde

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