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0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

Titel: 0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
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dabei, es bestehe nicht der geringste Anhaltspunkt dafür, dass der Penner, der ihn besuchte, Alfino gewesen sein könnte. Ebensowenig glaube er, dass der Tote mit diesem Penner oder gar mit dem Alten identisch sei. Er hält das ganze für ein zufälliges Zusammentreffen von Umständen. Letzten Endes habe ich bei der ganzen Sache einen schlechten Eindruck von sämtlichen Beteiligten.«
    Ich berichtete von meinem Besuch bei Martha Man und meinem Verdacht, dass sie Dinge verheimlicht, die sie besser gesagt hätte.
    Es war halb sieben, und wir hatten uns gerade entschlossen, dem Office und damit der Arbeit den Rücken zu drehen, als das Telefongespräch kam.
    »Der gleiche Mann wie vorher«, sagte der Beamte in der Vermittlung. »Soll ich durchstellen?«
    »Ja, aber rufen Sie sofort zum Fernsprechamt durch .und versuchen Sie zu erfahren, woher der Anruf kommt.«
    Ich hörte das Knacken, als die Verbindung hergestellt wurde, und dann eine kultivierte Stimme, die allerdings so klang, als ob der Sprechende die Hand vor den Mund halte. Ich winkte meinem Freund, der den zweiten Hörer auf nahm.
    »Hallo, ist da einer der Herren, die den Fall Alfino bearbeiten?«
    »Ja, hier spricht Cotton. Wer ist dort?«
    »Das braucht Sie nicht zu kümmern. Ich möchte Ihnen einen Tipp geben.«
    »Anonyme Tipps sind nicht gerade wünschenswert«, gab ich zurück. »Die Person, die sie gibt, macht sich selbst verdächtig.« Der Mann am anderen Ende lachte.
    »Das ist nicht immer so, in diesem Falle ganz bestimmt nicht. Ich selbst habe noch aus alter Zeit ein Hühnchen mit jedem zu rupfen, der Alfino heißt. Lassen Sie sich eines gesagt sein. Der Alte lebt, und es geht ihm sehr gut. Er hat keine Lust, sich von seinen lieben Angehörigen schuriegeln zu lassen. Er hat keine Lust, den vornehmen Mann zu markieren. Es gefällt ihm besser im Eastend. Vielleicht machen Sie sich einmal die Mühe, ihn dort zu suchen.«
    »Können Sie mir vielleicht auch sagen, wo?«
    »Vielleicht könnte ich das, aber ich tue es nicht. Dieses arme Schwein, das vor drei Tagen umgelegt wurde, ist nicht Alfino, aber die Familie hat die Sache arrangiert, weil sie erben wollte. Hinterher haben die drei Frauen kalte Füße bekommen und wollen nichts mehr davon wissen. Nur Nick ist bei der Stange geblieben. Er und sein Schwager haben das Ding gedreht.«
    »Wenn Sie so gut orientiert sind, können Sie mir bestimmt auch Einzelheiten sagen«, meinte ich leichthin.
    »Sie schickten den Burschen, der mit Vornamen Luigi heißt - seinen Nachnamen kenne ich nicht - zuerst zu dem Anwalt, der aber den Schwindel durchschaute und ihn abfahren ließ. Dann ging er zu der lieben Familie, berichtete von seinem Misserfolg und drohte mit Anzeige, wenn man ihm nicht mit einem Päckchen Dollarscheinen den Mund stopfte. Man tat das, wenn auch auf andere Art. Es kostete nur eine Kugel.«
    »Wer hat diese abgefeuert?«
    »Das weiß ich nicht, vielleicht die Alte, vielleicht Esther. Ich glaube nicht, dass Nick die Nerven hat, und Christabel ist zu vorsichtig. Natürlich könnte es ihr Mann gewesen sein, aber der hätte ihm die Kehle zugedrückt, der Bulle.«
    »Und was wissen Sie über die Röntgenbilder?«
    »Nichts Genaues, aber natürlich mussten sie verschwinden, denn durch sie wäre ja festgestellt worden, dass der Tote nicht Alfino ist. Dahinter dürfte Nick stecken.«
    Gerade kam einer der Boys von der Telefonvermittlung herein und legte einen Zettel auf den Tisch. Darauf standen nur vier Worte: Sing fu, Mott Street. Phil schnappte ihn und lief nach draußen. Ich meinerseits versuchte, den Kerl festzuhalten, aber er merkte es.
    »Ich fürchte, es ist Zeit mich von hier zu verkrümeln. Merken Sie sich, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Klick machte es und dann war die Leitung tot.
    Phil kam zurück.
    »Ich habe Crosswing und die Streifenzentrale angerufen. Ein Wagen muss entweder schon dort sein oder gleich hinkommen.«
    Wir saßen und warteten lange zehn Minuten. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel man möge den geheimnisvollen Anrufer geschnappt haben, aber der Bursche war durch die Lappen gegangen. Genau eine Minute, nachdem er das chinesische Speisehaus verlassen hatte, waren die Cops angekommen.
    »Da kann man nichts machen«, sagte ich zu dem wütenden Crosswing. »Wir werden jedenfalls hinfahren und versuchen, eine Beschreibung zu bekommen.«
    »Da kann man nichts machten«, sagte Crosswing. »Diese Kerle können ja nicht einmal ein Männchen von einem Weibchen unterscheiden.«
    Der

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