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0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

Titel: 0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
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links auswich, war er sofort hinter mir her und versuchte mich noch zu erwischen. Ich glaube, der Kerl war unser anonymer Telefonfreund. Er hatte wohl hier gelauert, um zu sehen, ob wir auf ihn hineinfielen. Er hat aber nicht erwartet, dass wir die Bowery so gründlich abgrasen würden und wahrscheinlich gewusst, dass man uns bei Cilly Auskunft geben konnte. Er hat dann eben versucht, seinen Irrtum zu reparieren, indem er uns unter die Räder nahm.«
    »Verflixt. Du könntest tatsächlich Recht haben. Die Ratte ist also aus ihrem Loch gekrochen, und wenn sie das tut, so werden wir sie fangen.«
    »Ich habe eine Idee. Komm mit.«
    In der Nähe war noch eine Bar geöffnet. Während Phil an der Theke blieb und ein paar Drinks verlangte, schlüpfte ich in die Telefonzelle und wählte die Nummer der Alfinos. Ich musste mindestens eine Minute warten, bis sich die verschlafene Stimme Esthers meldete.
    »Ist Ihre Mutter und Ihr Bruder zu Hause?«, fragte ich.
    »Wer will denn das mitten in der Nacht wissen?«, fauchte sie. »Lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Hier ist die Polizei. Können Sie das Telefon zu Ihrem Bruder Nick und Ihrer Mutter umschalten?«
    »Dazu müsste ich hinuntergehen. Wenn Sie die beiden unbedingt sprechen wollen so hole ich sie.« Wieder dauerte es zwei Minuten, bis sich jemand meldete.
    Mrs. Lucy war verschlafen und ärgerlich. Ihr Sohn belegte mich mit sämtlichen Schimpfworten, die in seinem Verzeichnis standen, und das waren nicht wenige. Ich gab ihm keine Antwort und hängte ein. Die Nummer der Gentrys musste ich erst aus dem Telefonbuch heraussuchen, und als ich sie dann wählte, war sie besetzt. Sie blieb auch zwei Minuten besetzt, und als ich die Verbindung dann hatte, war der Mann am Telefon.
    »Wir haben Ihren Anruf schon erwartet.« Er lachte höhnisch. »Wir haben eben unseren eigenen Geheimdienst. Esther hatte nichts Eiligeres zu tun, als sich an die Strippe zu hängen. Darf ich wissen, was passiert ist?«
    »Zuerst möchte ich Ihre Gattin sprechen.«
    »Jetzt mitten in der Nacht? Ich finde das recht unmoralisch.«
    Ich hörte das helle Lachen einer mir wohlbekannten Stimme und verzeichnete. Auch diese beiden waren zu Hause.
    »Um Ihnen eine kurze Erklärung zu geben. Soeben wurde auf meinen Kollegen und mich ein Mordanschlag verübt, der zweifellos mit der Untersuchung zusammenhängt, die wir im Zusammenhang mit dem Toten im Schuppen führen. Natürlich wollte ich wissen, ob die Beteiligten zu Hause sind.«
    »Vielen Dank für Ihre Offenheit. Ich werde mir’s merken.«
    Jetzt blieb nur noch der Anwalt Smiton übrig. Ich suchte auch seine Nummer heraus, und er meldete sich sofort.
    »Hier ist Cotton«, sagte ich. »Verzeihen Sie die Störung. Ich habe nur feststellen wollen, ob Sie da sind.«
    Auf mehr ließ ich mich nicht ein. Als ich zu meinem Freund zurückkehrte, sah dieser mich fragend an.
    »Pleite. Sie sind alle im Bau«, antwortete ich.
    »Sie könnten sich einen gemietet haben, der die schmutzige Arbeit für sie tut.«
    »Gaube ich nicht. Einer ist mit Bugsie Man hineingefallen, und er wird das kein zweitesmal riskieren.«
    Um halb zwei lag ich endlich im Bett und war fünf Minuten später eingeschlafen.
    Der nächste Tag war Freitag, der 16. Juni, der fünfte Tag nach dem Mord an dem Mann, den Phil und ich nunmehr für Carter Alfino hielten.
    Bereits um acht Uhr wurde ein Gespräch von Crosswing zu mir nach Hause umgeschaltet. Ich streckte die Hand aus dem Bett, nahm den Hörer ab und war sofort da, als ich des Lieutenants Stimme erkannte.
    »Es waren soeben zwei Gestalten bei mir, die mir Ihre Karte vorzeigten und behaupteten, Sie hätten sie geschickt, um die Kleidungsstücke eines gewissen Luigi anzusehen und festzustellen, ob diese ihnen bekannt seien. Stimmt das?«
    »Ja, ich wollte Sie ganz früh heute Morgen benachrichtigen, aber ich habe vergessen den Wecker zu stellen. Es könnte sehr wohl sein, dass dieser Luigi in Wirklichkeit Carter Alfino ist.«
    »Carter Luigi Alfino, meinen Sie. Wissen Sie das denn nicht?«
    Ich hatte es vergessen. Ich erinnerte mich jetzt erst an das, was der Archivbeamte seinerzeit ausgegraben hatte.
    »Jedenfalls ist es von größter Wichtigkeit, dass die beiden Leute sich die Kleider ansehen. Bitte lassen Sie die Aussage protokollieren.«
    »Wo haben Sie die denn aufgetan? Die dicke Alte faselte etwas von einer Kneipe in der Bowery.«
    »Genau da waren wir gestern Abend, und dort verkehrte dieser Luigi, der behauptete, er habe soviel Geld, dass er

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