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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zwang der weißmagischen Zeichen. »Und den magischen Schirm zu durchbrechen, war eine Kleinigkeit. Ein Teleporterstrahl aus dem Raumschiff brachte mich hierher. Ich brauchte nur noch zu warten, bis der andere Zamorra, den du den echten nennst, aus der Vergangenheit wieder auftauchte. Und er kam! Ich zerstörte den Abwehrschirm, und die Vampire konnten eindringen und ihn in das Raumschiff bringen.«
    Sie starrte ihn an. »Wo ist er jetzt?«
    Aber Zamorra II antwortete nicht. Seine Augen glommen düster auf.
    Paß auf! schrie es in Nicole. Du mußt ihn vernichten! Er will dich töten!
    Sie sah, wie sich sein Körper spannte.
    Vampire vernichtete man mittels eines Eichenpflocks! Doch woher nehmen? Sie sah sich blitzschnell um, doch es gab keine Waffe gegen das Ungeheuer.
    Im nächsten Moment - sprang er sie an!
    ***
    Chren stand vor seinem Henker.
    Chren, der Vampir, stand mit gesenktem Haupt, wie es sich gehörte, vor seinem Herrscher Es’chaton, der auf dem Knochenthron saß und lange damit wartete, den Versager anzusprechen. Dann endlich tat er es.
    »Du hast versagt. Du konntest Zamorra nicht dingfest machen«, stellte Es’chaton drohend fest. »Andere konnten es!«
    Chrens Kopf flog hoch. Seine roten Augen flackerten. »Wer?« stieß er hervor.
    »Vergiß nicht, wo du dich befindest«, knurrte Es’chaton. »Aber da du ohnehin dem Tode geweiht bist, will ich auf die Etikette verzichten. Meine Garde nahm ihn beim Eindringen in den Palast gefangen. Der Kommandant jenes Schiffes, dem er entfloh, hat seine Scharte ausgewetzt.«
    Es’chaton klatschte in seine Hände.
    Durch eine Tür im Hintergrund trat ein Vampir in schwarzer Uniform mit den silbernen Streifen eines Kommandanten ein. Ihm folgten fünf andere Schwarze, die Zamorra mit sich zerrten. Der Professor war entwaffnet worden. Nur das Amulett hatte man ihm gelassen.
    Chren sah es mit Entsetzen.
    »Das - das ist seine gefährlichste Waffe!« schrie er und zeigte auf das Amulett. »Die Silberscheibe! Nehmt sie ihm ab!«
    »Schweig«, knurrte Es’chaton schroff. »Du bist ein Versager. Du hast kein Recht mehr, zu reden, geschweige denn ein Recht zu leben. Jener, den du nicht fangen konntest, wird dich hinrichten.«
    Chrens fassungsloser Blick pendelte zwischen Es’chaton und Zamorra hin und her. Er wollte nicht glauben, was er soeben gehört hatte.
    Es’chaton wollte seinen Feind als Henker benutzen?
    Es’chaton winkte Zamorra zu und deutete auf Chren.
    »Töte ihn!« befahl er.
    ***
    Zamorra nahm das seltsame Bild nur langsam in sich auf. Der Thronsaal erstreckte sich über mehr als dreißig Meter Länge und war oval geformt. In düsteren Farben zeigten sich an den Wänden apokalyptische Gemälde, die der Fantasie eines Hieronymus Bosch entsprungen sein konnten. In der Mitte des Saals stand ein großer, knöcherner Thron, zu dem sieben Stufen emporführten.
    Nicht fünf - sieben! Das war ungewöhnlich, war doch alles im Leben der Vampire auf die Zahl Fünf abgestimmt. Es begann bei der Kantenzahl der Schraubmuttern und endete bei der Mitgliederzahl einer Patrouille. Hier aber gab es sieben Stufen, was bedeuten mußte, daß der Herrscher einem anderen Volk angehören mußte.
    Er war kein Vampir.
    Er war - Es’chaton…
    Er hockte auf dem Thron und sah den Vampiren erwartungsvoll entgegen, die Zamorra mit sich schleppten. Vor dem Thron mit seinen sieben Stufen blieb die Gruppe stehen. Ein Vampir, der wie Zamorra eine violette Uniform trug, die sich aber von seiner durch silberne Streifen unterschied und den Träger damit als in gehobener Position befindlich bezeichnete, stand ebenfalls vor dem Thron. Er warnte den Dämon vor dem Amulett.
    Es’chaton jedoch reagierte anders als erwartet auf die Warnung. Er, zu dessen Beschreibung es in keiner menschlichen Sprache die passenden Worte gab, der grausamer aussah, als jede menschliche Fantasie es sich vorzustellen vermochte, der unbeschreiblich in seiner Unmenschlichkeit war - er erteilte Zamorra den Befehl, den violetten Vampir zu töten!
    Der Meister des Übersinnlichen trat unwillkürlich einen Schritt vor, als die schwarzuniformierten Bestien ihn weisungsgemäß losließen. Er starrte Es’chaton an, dessen Anblick selbst ihm, der schon unzählige Dämonen in den unglaublichsten Gestalten gesehen hatte, Grauen einflößte, dann wanderte sein Blick zu dem Vampir.
    Und wieder zurück zu dem Dämon auf dem Knochenthron.
    »Nein«, sagte er hart. »Ich nehme von dir keine Befehle entgegen, Dämon, von dem ich

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