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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seine Nervenstränge peitschten - Schmerzen, welche durch die Kreidesymbole ausgelöst wurden.
    Nicole Duval lachte hart und spöttisch auf. In ihren Augen tanzten die winzigen goldenen Pünktchen und vergrößerten sich rasch. »Das war der letzte Beweis, daß du nicht Zamorra bist«, sagte sie. »Du mußtest doch wissen, daß die Waffe nur in Verbindung mit dem Amulett arbeitet! Nur dann steht ihr ausreichende Energie zur Verfügung. Hast du wirklich nicht daran gedacht? Wer bist du? Warum zeigst du nicht deine wahre Gestalt?«
    Sie sprach ruhig und gelassen, wenngleich es in ihr tobte. Wer war dieses Wesen?
    »Ja, ich vergaß es«, murmelte Zamorra II. »Jetzt entsinne ich mich. Aber -das Amulett, es ist doch tot. Besitzt es wirklich magische Kraft? Warum haben die Vampire nichts davon erfahren, warum haben sie mich nicht darüber informiert? Sie hätten es feststellen müssen!«
    Nicoles schlanker Körper spannte sich. Gebannt lauschte sie den leisen Worten des verwirrten Fremden. Vampire?
    »Wer bist du?« wiederholte sie ihre Frage. Die Ahnung stieg in ihr auf, daß sie gleich etwas Unwahrscheinliches, Unglaubhaftes erfahren würde. Aber sie mußte es wissen. Was war in der Vergangenheit geschehen? Wer war dieses Wesen, das wie Zamorra aussah?
    »Wer ich bin?« dehnte der Unheimliche langsam. Seiner Hand entfiel die nutzlose Waffe. »Du Biest hast gewußt, daß du außer Gefahr bist, hast mich doch in eine Falle gelockt. Verdammt, du hast viel gelernt! Zuviel!«
    Er machte eine Pause und starrte sie kalt an, die Schmerzwellen ignorierend, die ihn immer wieder durchrasten. Unter seinem Blick fröstelte Nicole. Alles in ihr zog sich zusammen. Jetzt, da sie definitiv wußte, daß dieser Mann nicht Zamorra war, sondern nur so aussah, machte er einen noch gefährlicheren, unheimlicheren Eindruck auf sie. Ein Dämon? Wie aber hatte er den magischen Schirm durchbrochen?
    Er lächelte kalt.
    »Über einen Teleporterstrahl aus einem Raumschiff«, erwiderte er. Sie fuhr entsetzt zusammen. »Du - du liest meine Gedanken?«
    »Im Moment ja«, sagte er und bleckte die Zähne. Sekundenlang schoben sich die Eckzähne lang und spitz hervor, um sofort wieder zurückzuschrumpfen. »Du weißt doch, daß ich unter gewissen Voraussetzungen Gedanken lesen kann, wenn sie nur intensiv genug vorgebracht werden.«
    »Du doch nicht!« schrie sie. »Zamorra ja, aber der bist du nicht!«
    »Du begreifst nichts«, schnarrte er. »Ich bin Zamorra, aber anders, als du glaubst. Du weißt nichts.«
    Er sah sie an. Seine Hände krümmten sich zu Klauen, und plötzlich sah Nicole, daß er in der Lage war, Krallen aus den Fingerkuppen auszufahren. Krallen, die er zusätzlich zu den Fingernägeln besaß!
    Ein eisiger Hauch streifte sie. Er war einer von jenen Vampiren, besaß auf jeden Fall ihre Merkmale!
    »Zamorra ging in seine Vergangenheit«, sagte der Unheimliche. »Er wollte in Hollywood ein Zeitparadoxon schaffen. Dabei hätte er - hätte ich wissen müssen, daß das unmöglich ist. Er - ich fiel uns in die Hände.«
    »Wer ist uns?« fragte Nicole erregt.
    »Vampire«, erwiderte der Fremde heiter. »So nennt ihr Menschen uns zumindest. Schön, wir trinken Blut, aber wir können auch noch ein wenig mehr. So zum Beispiel deinen geliebten Professor zu verdoppeln. Es geschah in einer Maschine eines unserer Raumschiffe, und seit dieser Zeit gibt es zwei Zamorras. Einer davon bin ich.«
    »Das - das ist unfaßbar!« schrie Nicole entsetzt.
    Er grinste wie Mister Tod persönlich. »Der andere - er ist ein verdammter Schwächling. Aber ich habe die Macht. Uns wird die Welt gehören, bald schon. Die Apathie-Strahlung greift um sich und wird über kurz oder lang alle Menschen zu willenlosen Opfern machen. Dann kommen wir, um uns an ihrem Blut zu laben und über sie zu herrschen. Wäre ich nicht in dieser verfluchten Falle, könnte ich dir jetzt eine Kostprobe meines Könnens zeigen. Ich könnte dir vorführen, wie man die Verdummten lenkt und sie wie hirnlose Sklaven das tun läßt, was man befiehlt. Sie gehorchen nur noch unseren Befehlen. Ohne Befehle tun sie nichts, und…«
    Er unterbrach sich. Zamorra II, der Vampir-Doppelgänger, hatte an den Befehl gedacht, den er selbst erwartete!
    Der würde zu spät kommen! Er war durchschaut. Viel zu früh…
    »Du bist ein Ungeheuer«, stieß Nicole hervor. »Ein verdammter Doppelgänger!«
    »Ich bin ein Diener Es’chatons«, sagte Zamorra II. Seine Vampirzähne begannen wieder zu wachsen unter dem

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