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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jetzt ebenfalls auf die Beine gekommen war.
    Nicole konnte nicht anders: sie fing den erschlafften Körper auf und ließ ihn zu Boden gleiten. Dadurch erhielt der Doppelgänger einen weiteren Vorsprung. Nicole setzte noch ein paar Sekunden daran und tastete nach dem Puls des alten Mannes. Er schlug nur langsam.
    Erleichtert sprang sie auf. Immerhin lebte Raffael noch! Nicole hetzte hinter dem Fliehenden her. Dabei zermarterte sie ihr Gehirn nach einem Bannspruch, mit dem sie die Flucht des Unheimlichen stoppen konnte. Doch ihr Gehirn war wie leergefegt.
    Er raste die Treppe hinunter.
    Nicole hinterher, aber sie hatte keine Chance, ihn einzuholen. Er verließ das Gebäude und jagte über den Hof auf die Garagen zu. Dreißig Meter Vorsprung reichten ihm, die beiden Türflügel aufzureißen, daß sie herumschwangen und an die Wand schmetterten, den ersten Wagen zu erreichen und sich hineinzuschwingen.
    In jedem Wagen steckte der Zündschlüssel grundsätzlich im Schloß.
    Als Nicole noch fünf Meter von der Garage entfernt war, heulte der Motor auf. Der Wagen machte einen Satz direkt auf sie zu. Die Sekretärin warf sich zur Seite. Haarscharf an ihr vorbei raste das Fahrzeug in den Schloßhof.
    Doch diesmal hatte Zamorra II sich verkalkuliert. Durch die abrupte Beschleunigung schaffte er die Kurve zum Tor nicht mehr. Er mußte eine weite Schleife durch den Schloßhof ziehen. Das kostete wertvolle Sekunden, die Nicole jetzt zur Verfügung standen.
    Sie zögerte nicht, begriff sofort, daß es nur noch eine Möglichkeit gab, die Flucht des Doppelgängers zu verhindern!
    Die Zugbrücke!
    In weiten Sprüngen raste sie zur Steuerung. Zwar war die Brücke seit langen Jahren nicht mehr betätigt worden, aber seit etwa fünfzehn Jahren gab es eine Motorwinde, die per Schalterdruck, aktiviert werden konnte.
    Sie riß die Tür der kleinen Steuerkabine auf. Hinter ihr raste der Wagen heran.
    Wenn jetzt die Steuerung oder der Motor versagte!
    Vor ihr befand sich der Drehschalter.
    Eine Handbewegung! Klackend rastete er in die Rechtsstellung ein und setzte den Motor in Betrieb. Der Stromkreis war geschlossen worden!
    Nicole atmete tief durch, geschafft!
    Da jagte der Wagen heran!
    Und die Zugbrücke hob sich!
    Langsam!
    Zwanzig Zentimeter, als der Wagen die schweren Eichenbohlen berührte!
    Der Elektromotor der Winde verkraftete die zusätzliche Belastung auch Zwölf Meter lang war die Brücke! Eine Distanz, die der Wagen bei dieser Geschwindigkeit rasch hinter sich brachte!
    In einer Höhe von siebzig Zentimetern raste der Wagen plötzlich durch die Luft, segelte fast sieben Meter weit und setzte dann krachend auf. Nicole glaubte schon, das Fahrzeug würde auseinanderbrechen, aber dann sah sie entsetzt, wie die fast durchdrehenden Räder es abermals beschleunigten. In einem Höllentempo jagte der Doppelgänger davon, kreiselte schleudernd und mit ausbrechendem Heck an dem ausgeglühten Hubschrauberwrack vorbei und raste davon.
    Nicoles Schultern fielen herab. Sie stoppte mit einer Handbewegung die Aufwärts-Bewegung der Brücke und ließ sie wieder in die Normalstellung zurücksinken.
    Der Doppelgänger war entkommen. Es war zwecklos, jetzt mit einem anderen Wagen hinter ihm herzurasen. Sie würde ihn nicht mehr einholen. Und selbst wenn - was sollte sie tun? Ihn rammen, in den Graben drängen oder ihm die Reifen oder den Tank zerschießen?
    Außerdem gab es noch jemanden im Château, der jetzt ihrer dringenden Hilfe bedurfte: Raffael. Er mußte wieder fit werden, um mit ihr gemeinsam die Apathischen zu versorgen.
    Nicole fühlte sich plötzlich einsam.
    Daß es dem Doppelgänger ohne die Hilfe eines Teleporterstrahls nicht mehr gelingen würde, wieder in das Château zurückzukehren, war für sie nur ein winziger Trost.
    ***
    Zamorra II kannte seinen Weg. Er fuhr wie der Teufel. Das Wissen, das ihm der Kommandant des UFOs mitgeteilt hatte, sagte ihm, wo sich ein Weltentor befand, durch das er den Herrscher erreichen konnte. Er mußte ihm berichten, daß ein Teil des Planes fehlgeschlagen war, den er selbst nicht völlig verstand. Der Befehl war zu spät erfolgt, die Entdeckung früher eingetreten.
    Zamorra II erreichte das Weltentor nach einer halben Stunde rasender Fahrt. Er wollte sich nicht die Zeit nehmen, ein Raumschiff herbeizubeordern und mit ihm die Schranke der Dimensionen zu durchbrechen. So ging es schneller, wenngleich er inmitten einer Horde Ungeheuer materialisieren konnte, wenn er Pech hatte… Aber er besaß selbst

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