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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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furchtbares Lied. Doch die Vampire zuckten nur kurz zurück. Dann kreuzten auch sie die Klingen. Klirrend schlug Metall auf Metall. Funken sprühten, als die Schwerter gegeneinander prallten.
    Zamorra staunte insgeheim. Es war das erste Mal, daß er Vampiren einen Schwertkampf lieferte. Er selbst war ein ziemlich guter Kämpfer und wußte die Klinge zu führen. Er focht gegen zwei Vampire zugleich und bedauerte es, keinen Schild zu besitzen, mit dem er sich decken konnte. Immer wieder drangen die Bestien auf ihn ein und setzten ihm hart zu.
    Ein spitzer Schrei drang an seine Ohren. Kurz wandte er den Kopf und sah, wie Claudia einen der Violettuniformierten niederstreckte. Peter Kirst kämpfte mit dem Rücken zur Wand. Die beiden Menschen hatten kaum eine Chance. Die Übermacht der Vampire war zu groß, und diesmal waren sie nicht zu überraschen. Sie schienen genau zu wissen, daß das Gefährlichste an Zamorra sein Amulett war. Direkt der erste Schwertstreich eines vordringenden Vampirs hatte die Silberkette zerfetzt, an der die Zauberscheibe hing, und sie irgendwohin geschleudert.
    Er kämpfte wie ein Löwe, doch dann waren es drei Vampire, die ihn bedrängten, dann vier und fünf. Sie wurden immer mehr. Auf geheimnisvolle Weise schien es sich herumzusprechen, daß die Vampire ihn und seine beiden Begleiter gestellt hatten. Immer mehr der Bestien tauchten auf.
    Endlich gelang es ihm, eine der Bestien mit einem gezielten Rundschlag zur Strecke zu bringen. Doch immer noch vergrößerte sich die Zahl seiner Gegner. Er konnte nicht mehr auf die beiden Menschen achten. Er hörte nur Schreie und Flüche und dazwischen das schlangenartige Zischen der Bestien.
    Er hatte recht behalten; die Vampire waren von der allgemeinen Starre nicht betroffen. Und sie kämpften mit einer unglaublichen Sturheit. Innerhalb kurzer Zeit hatten sie Zamorra an eine Hauswand gedrängt, und dann prellte ihm ein letzter Hieb das Schwert aus der Hand.
    Wehrlos stand er da. Auf diese Kurzdistanz die Netzpistole einzusetzen, war sinnlos. Die Krallenhände der Vampire griffen nach ihm. Lange, spitze Zähne blitzten vor seinem Gesicht.
    Das mußte das Ende sein!
    Doch jäh erstarrte die Formation der uniformierten Bestien.
    Sie hoben die Köpfe, schienen einem für Zamorra unhörbaren Befehl zu lauschen. Dann kam erneut Bewegung in sie. Klauenhände rissen ihn von der Wand fort, stießen ihn vorwärts.
    »Du hast Glück, Zamorra«, stieß einer hervor, der direkt neben ihm war. »Chren will dich lebendig dem Herrscher vor führen! Du…«
    Im gleichen Moment sah Zamorra Peter und Claudia.
    Ihre Körper lagen reglos auf der Straße.
    Und irgend etwas in ihm zerriß.
    ***
    Zamorras Gedanken schrien.
    Und das Amulett hörte ihn!
    Jene geistige Verbindung, die es dem Amulett ermöglichte, über eine gewisse Distanz schwebend seinen Besitzer zu erreichen und dabei sogar feste Materie zu durchdringen, wurde erneut aktiv.
    Das Amulett des Leonardo de Montagne erhob sich und schwebte in die Höhe. Zamorras gedanklicher Befehl peitschte in die Silberscheibe und aktivierte die Kraft einer entarteten Sonne!
    Merlin’s Stern schlug zu und handelte dabei im Auftrag des Professors.
    Über den Vampiren ging eine Sonne auf.
    Keine violette Sonne, deren Helligkeit ohnehin gering genug war, um die Bestien in ihrer Existenz nicht zu schädigen.
    Weißgelb lohte das Sonnenfeuer über ihnen und löste blitzschnell den Zerfallprozeß aus!
    Rund zwanzig Vampire, übergangslos dem Lichtschein einer irdischen Sonne gegenübergestellt, brachen blitzschnell zusammen und zerfielen zu Staub.
    Das Strahlen des Amuletts erlosch. Es beschleunigte sekundenlang und wurde in seinem Flug von Zamorras Hand gestoppt. Stirnrunzelnd betrachtete er die zerrissene Kette, bog eines der Glieder auf und hakte es in das andere Kettenstück ein, um es dann wieder zwischen Daumen und Zeigefinger in die ursprüngliche Form zu pressen. Dann hängte er sich das Amulett mit der reparierten Kette wieder um. Seine Finger schmerzten von der gewaltigen Kraftanstrengung.
    Er wußte nicht, ob die Vampir-Bestien dieser Welt jenen Kreaturen glichen, die auf der Erde entstanden waren. Ob sie den Keim des Bösen jetzt in sich trugen und zu Untoten wurden.
    Zweimal strahlte das Amulett einen silbernen Blitz ab, der ausfächerte und einen toten Menschenkörper in eine strahlende Aura hüllte, die dann wieder verlosch.
    Mit dem Verlöschen waren auch die Körper der Toten verschwunden. Sie waren bestattet worden -

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