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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch nie…
    ***
    An der Reaktion der Vampire erkannte Zamorra, daß er für sie tatsächlich nicht mehr zu sehen war. Ohne in seiner Konzentration nachzulassen, machte er ein paar blitzschnelle Schritte zur Seite und bemühte sich dabei, lautlos aufzutreten.
    Er war gerade schnell genug.
    Er sah das Erstaunen in den blassen, hohlwangigen Gesichtern der uniformierten Blutsauger. Zwei der Bestien griffen zu, packten unwillkürlich dorthin, wo er sich soeben noch befunden hatte. Ihre Klauenhände mit den ausfahrbaren Krallen verfehlten ihn nur knapp. Dann aber war er schon aus ihrer Reichweite und huschte davon, bemüht, eine möglichst große Distanz zwischen sich und die Vampire zu bringen.
    Sie handelten blitzschnell, stellten sich auf die neue Situation ein. Plötzlich hielten sie ihre seltsamen Waffen in den Händen und sicherten nach allen Seiten.
    Zamorra erwartete jeden Moment die weißen Strahlen, die zu energetischen Fangnetzen ausfächerten, doch die Vampire schossen nicht. Die Ankömmlinge hielten ihren Saurier an. Worte in einer fremden Sprache klangen auf, hastig und erregt hervorgestoßen. In diesem Moment begriff der Professor, daß sich die Vampire in seiner Gegenwart nur seiner Sprache bedient hatten, in Wirklichkeit aber eine eigene, den Menschen unbekannte Sprache besaßen.
    Er verstand kein Wort. Er wagte auch nicht, sein Amulett als Übersetzer zu benutzen. Die Vampire konnten auf ihn aufmerksam werden.
    Er überlegte. Er mußte von dieser Welt, aus dieser Dimension wieder verschwinden. Dazu brauchte er das UFO. Doch im Moment war es unmöglich, einzudringen und es in Besitz zu nehmen. Die Bestien waren zu wachsam. Sie würden auch einen Unsichtbaren bemerken, zumal das Schott sich wieder geschlossen hatte. Allein der Öffnungsvorgang mußte auffallen.
    Er mußte also abwarten. Mußte auf seine Chance warten, die sich ihm irgendwann bieten würde. Doch hier draußen im freien Gelände war das nahezu unmöglich. Es gab nur verdorrte Gräser, keine eßbaren Pflanzen, und auch kein Wasser. Der Boden war steinhart, mußte schon seit langer Zeit unter den sengenden Sonnenstrahlen liegen. Und er war auch niemals feucht gewesen; die charakteristischen Spaltmuster fehlten, die sich bildeten, wenn sich Erdreich austrocknend zusammenzog und aufplatzte. Hier draußen gab es also keine Überlebenschance für ihn. Er sah zum Himmel empor; bei diesen Temperaturen würde schon in ein paar Stunden quälender Durst einsetzen.
    Er mußte in die Stadt, mußte zusehen, dort eine Möglichkeit zu finden, durch die er in seine Welt zurückkam. Vielleicht würde es ihm dort auch gelingen, einen weiteren Teil des Rätsels zu lösen, das die Vampir-Bestien und jenen geheimnisvollen Es’chaton umgab. Denn das UFO war nicht umsonst hier gelandet, die violettuniformierten Bestien waren nicht umsonst gekommen, um ihn in die Stadt zu holen.
    Nun, er würde die Stadt aufsuchen, in deren Zentrum die Dächer eines Palastes aufschimmerten - aber freiwillig und auf eine Weise, die ihm zusagte. Dabei durfte er seine Konzentration keine Sekunde lang vernachlässigen, durfte nicht wieder sichtbar werden, bevor er die Mauern der Stadt passiert hatte. Denn er war nicht daran interessiert, das Schicksal zu erleiden, das ihm der Kommandant mit den Silberstreifen an seiner schwarzen Uniform prophezeit hatte. Er wollte nicht erleben, wie man ihm seine Para-Fähigkeiten nahm, um sie auf einen Vampir zu übertragen.
    Er setzte sich in Bewegung, entfernte sich so lautlos wie möglich von dem riesigen Raumschiff. Aber die Vampire hörten das leise Tappen seiner Schritte auf dem harten Boden ohnehin nicht, zu sehr waren sie damit beschäftigt, aufeinander einzureden.
    Zamorra näherte sich der Stadt nur langsam. Er stellte fest, daß er die Entfernung überschätzt hatte. Das UFO war weitab gelandet, und der Drache mußte eine gewaltige Geschwindigkeit entwickelt haben, um die Distanz in so kurzer Zeit zu überbrücken. Zamorra nahm an, daß es bestimmte Sicherheitsvorschriften gab, die die Vampire zwangen, so weit ab zu landen. Nicht umsonst hatte einer der Männer vom Wachdienst im Filmcamp davon gesprochen, daß das Raumschiffmodell radioaktiv strahlt. Meter um Meter kam er voran, während die violette Sonne begann, ihn auszudörren. Seine Lippen wurden spröde, seine Mundhöhle trocknete aus. Der Durst begann ihn zu quälen. Stunde um Stunde verging, und er wurde immer langsamer. Seine Konzentration ließ nach. Irgendwann überholte ihn der

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