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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurden von den Dämonenbannern und der magischen Sperre abgeschreckt, die es jetzt allerdings nicht mehr gab. Sie mußte den Gewalten der Verdummungsstrahlung nicht standgehalten haben.
    Unwillkürlich fuhr Nicoles Blick zu jener Stelle am Tor, wo das mit magischer Kreide gezeichnete Abwehrsymbol war - gewesen war!
    Instinktiv trat sie auf die Bremse, konnte nicht glauben, was sie sah. Das Bannzeichen war verwischt worden! Die meisten der Striche, die nicht einmal Regenwasser auslöschen konnte, existierten nicht mehr, und die, welche noch zu sehen waren, gaben dem Zeichen plötzlich eine völlig andere Bedeutung!
    Nicole fröstelte.
    Der Hauch des Bösen ging von dem Symbol aus. Wer hatte es verändert? Wer konnte es überhaupt verändern?
    Nur jemand, der über Magie Bescheid wußte! Und das waren im Château, in das vorher kein Vertreter der Schwarzen Magie hatte eindringen können, außer Raffael, der aber kein Wissender im eigentlichen Sinne war, sondern eben nur Eingeweihter darüber, welchen Tätigkeiten sein Dienstherr nachging, nur sie, Nicole, und - Zamorra!
    Nicole glaubte in einen Abgrund zu stürzen.
    Hatte Zamorra das Zeichen verwischt und noch dazu umgewandelt in ein Symbol der Schwarzen Magie?
    Das konnte doch nicht sein! Das war so unmöglich, als habe jemand behauptet, der Mond sei keine Kugel, sondern ein sphärisches Dreieck mit Gummipuffern an den Spitzen!
    Aber wer - wer konnte es dann getan haben?
    Es konnte kein Zufall sein. Nicole erkannte das neue Zeichen, und sie erschauerte. Mit einem Male wurde ihr klar, warum der Schirm um das Schloß zusammengebrochen war.
    Bills Ankunft in Paris war plötzlich nebensächlich geworden. Erst mußte der magische Abwehrschirm um Château Montagne wieder stehen, und jetzt, da sie die Ursache des Ausfalls kannte, mußte es eine Kleinigkeit sein, den Defekt wieder zu beheben.
    Nicole ließ den Wagen vor dem geöffneten Tor stehen. Zu Fuß rannte sie zum Wohntrakt zurück, hastete durch die Glastür und die breite Treppe empor. Oben befand sich am Ende des mit Teppichen ausgelegten und ahnengaleriegeschmückten Korridors das Arbeitszimmer Zamorras, in welchem dieser auch diverse Utensilien aufzubewahren pflegte, die mit Magie zu tun hatten.
    Nicole klopfte nicht an. Vor ihr flog die Tür krachend auf, und mit ein paar Schritten stand sie an Zamorras hufeisenförmigen Schreibtisch, der mehr einem Kommandopult eines U-Bootes oder Raumschiffes ähnelte denn einer Arbeitsfläche in einem Büro.
    Zweite Schublade links!
    Die kam ihr förmlich entgegen, und mit sicherem Griff riß sie die flache Schachtel mit der magischen Kreide heraus.
    An Zamorra hatte sie dabei keinen Blick verschwendet, der plötzlich nicht mehr am flachen Rundtisch in seinem Sessel saß, sondern neben ihr stand und ihr Handgelenk umfaßte. »Was soll das?«
    Scharf und kalt hatte seine Stimme geklungen, so kalt wie nie zuvor, und Nicole glaubte vor einem Fremden zu stehen, als sie in seine grauen Augen sah.
    Was machst du an meinem Schreibtisch?
    Früher hatte grenzenloses Vertrauen zwischen ihnen bestanden. Er hätte Nicole nie zurechtgewiesen, wenn sie an seinem Schreibtisch gewesen wäre, weil er wußte, daß sie nie etwas Unrechtes tat. Deshalb traf sie seine Frage wie ein spitzer, stählerner Dolch. In ihr zog sich alles zusammen. Die Wand, die zwischen ihnen entstanden war, wurde noch massiver.
    Ihre Nasenflügel bebten.
    »Zamorra, ich habe entdeckt, warum der Schirm ausfallen mußte und bin dabei, den Fehler zu beseitigen, was eigentlich deine Aufgabe wäre!« Scharf sah sie ihn dabei an und versuchte eine Reaktion auf diese Provokation zu erkennen.
    Zamorra zog sich den Schuh nicht an!
    Er ließ ihr Handgelenk los, trat zwei Schritte zurück und musterte sie, wie es ihr vorkam, spöttisch.
    »Na, dann sieh mal zu, ob du deine Lektion beherrschst, Zauberlehrling!«
    Sie erstarrte förmlich unter seinen Worten.
    Dann aber schob sie die Kreideschachtel entschlossen in eine Tasche ihrer weißen Jeanshose, wandte sich um und verließ das Arbeitszimmer.
    Sie sah nicht, mit welchem Blick sie Zamorra bedachte. Haß und Enttäuschung lagen darin - im Blick des Doppelgängers!
    Nicole machte, daß sie wieder zum Tor kam. Sie wußte, wie das magische Symbol ausgesehen hatte, war oft genug daran vorbeigekommen und hatte das Muster wahrgenommen. Am Tor blieb sie stehen, zog die Schachtel aus der Tasche und nahm eines der Kreidestücke heraus.
    Es sah aus wie normale Kreide. Äußerlich konnte

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