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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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also schon zu meinem Beruf.«
    »Und Sie haben die Absicht, den Leuten nachzuspüren, die uns heute Nacht hier überfallen haben?«, fragte Miss Lister erstaunt.
    »Warum nicht?«, sagte Phil leichthin. »Es ist mal was anderes als das langweilige Betrachten von Landschaften und Grundstücken, die vielleicht für ein Hotel infrage kämen.«
    Er warf einen kurzen Blick hinüber zu Miss Stone, die ziemlich reglos in ihrem Bett lag. Miss Lister bemerkte den Blick und beugte sich ein wenig vor. Leise raunte sie Phil zu: »Ich habe ihr drei Schlaftabletten in ein Glas Milch gegeben. Sie ist mit den Nerven ziemlich fertig wegen heute Nacht. Ich dachte mir, dass ihr Schlaf guttun könnte.«
    Phil nickte und erwähnte dieses Thema nicht weiter.
    »Wie war das nun heute Nacht?«, fragte er.
    Das Mädchen lehnte sich weit in seinem Sessel zurück, schloss die Augen und erzählte: »Wir waren ziemlich früh ins Bett gegangen. So gegen neun, schätze ich. Wir hatten nämlich am Nachmittag auf dem See gerudert, und das hatte uns doch sehr müde gemacht.«
    »Waren Sie allein auf dem See?«, erkundigte sich Phil.
    »Ja. Wir hatten ein Boot gemietet und ruderten abwechselnd. Eine lange Zeit ließen wir uns auch nur treiben.«
    »Wir? Das sind also Miss Stone und Sie?«
    »Ja.«
    »Sonst war niemand dabei?«
    »Nein, das sagte ich doch schon!«
    Miss Listers Antwort war ein wenig zu heftig, um glaubwürdig zu klingen. Aber Phil deutete keinen Zweifel an, sondern fragte nur: »Können Sie sich irgendeinen Grund denken, warum man Sie überfiel?«
    Ellen Lister zuckte die Achseln.
    »Ich habe keinen Schimmer. Es sei denn - nun ja, wir sind ziemlich hübsche Mädchen, nicht?«
    Phil lächelte zustimmend. Er verstand ihre Anspielung, aber er sagte kopfschüttelnd: »No, Miss Lister. Ihre bloße Weiblichkeit, wenn ich das so nennen darf, war nicht der Grund für diesen Überfall.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    Phil grinste.
    »Wer so etwas will, fesselt ein Mädchen nicht. Es würde ihn ja nur behindern in seinem Vorhaben - hm, wenn Sie verstehen, wie ich das meine.«
    Miss Lister wurde rot und wirkte dadurch noch ein bisschen hübscher, als sie es ohnehin schon war. Sie beeilte sich, auf ein anderes Thema zu kommen.
    »Warum«, fuhr sie fort, »warum hätte man uns aber sonst überfallen sollen?«
    »Das muss ich mit einer Gegenfrage beantworten: Wie viel Bargeld führen Sie beide bei sich?«
    »Nicht sehr viel. Vielleicht anderthalbtausend Dollar.«
    »Das nennen Sie nicht viel? Miss Lister, man hat schon Leute wegen weniger als zehn Dollar ermordet. Anderthalbtausend ist für gewisse Kreise bestimmt genug, um sie zu einem nächtlichen Überfall herauszufordern.«
    »Was verstehen Sie unter ›gewisse Kreise‹?«
    »Gangster«, sagte Phil trocken.
    »Mein Gott, glauben Sie denn, dass hier auf dem Campingplatz Gangster sind? Richtige Gangster?«
    »Sagen wir so: Können Sie sich einen Grund denken, warum nicht auch einmal auf einem Campingplatz richtige Gangster auftreten sollten? Gangster sind da, wo es etwas zu holen gibt - und zwar auf möglichst leichte Weise. Wollen Sie bestreiten, dass es verdammt einfach ist, Ihnen Ihre Dollars abzunehmen?«
    »Einfach? Wieso einfach?«
    Phil rieb sich über die Nase. Es war immer wieder dasselbe. In allen Städten und bei allen Leuten.
    »Der Polizeipräsident einer mittleren Stadt«, sagte Phil mit Betonung, »ließ eines Abends an alle seine Streifenbeamten kleine bedruckte Zettel aushändigen. Sie bekamen den Auftrag, diese Zettel in jedes im Erdgeschoss offenstehende Fenster der Stadt zu werfen.«
    »Wozu das?«
    »Auf dem Zettel stand nur ein einziger Satz«, sagte Phil.
    »Und der lautete?«
    »Wenn ich nun kein Polizeibeamter, sondern ein Einbrecher gewesen wäre? Das stand auf dem Zettel und sonst nichts.«
    Miss Lister hatte sehr wohl verstanden, was Phil hatte sagen wollen, trotzdem fragte sie: »Und was soll das für mich besagen? Ich nehme doch an, dass Sie die Geschichte erzählt haben, weil irgendeine praktische Nutzanwendung dabei für mich enthalten ist?«
    »Sicher. Man soll während der Nacht seine Fenster nicht offenstehen lassen, wenn man im Erdgeschoss wohnt. Na, und Ihr Wohnwagen stellt ja auch so etwas wie ein Erdgeschoss dar.«
    »Wir schlafen aber gern bei frischer Luft«, versetzte Miss Lister trotzig.
    Phil zuckte die Achseln.
    »Dann müssen Sie auch das Risiko eines nächtlichen Überfalles auf sich nehmen.«
    Ellen Lister betrachtete nachdenklich ihre

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