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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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dass es die neunte von unten war. Sie wühlte darin herum und stieß plötzlich einen durchdringenden Schrei aus.
    »Unsere kleine Kassette ist weg! Unser ganzes Geld ist dahin! Die Kassette ist weg!«
    »Ruhig, ruhig«, sagte Phil. »Sehen Sie nach, ob sonst noch etwas fehlt.«
    »Ruhig!«, äffte Miss Lister wütend auf. »Mein ganzes Geld ist gestohlen worden, und ich soll ruhig bleiben!«
    »Zum Teufel, was hatten Sie denn eigentlich erwartet?«, fragte Phil scharf. »Glauben Sie, jemand benutzt Ihr einladend offenstehendes Fenster, fesselt Sie und Ihre Freundin aus lauter Spaß und geht dann wieder dorthin, wo er hergekommen ist? Sehen Sie nach, was sonst noch fehlt, und behalten Sie Ihren klaren Kopf! Mit Schreien ist jetzt keinem geholfen!«
    Miss Lister schien eine ärgerliche Entgegnung auf der Zunge zu haben, denn sie öffnete schon mit einer dazu passenden Handbewegung den hübsch bemalten Mund, hielt aber plötzlich inne und schluckte. Dann sagte sie leise: »Sie haben wahrscheinlich recht. Ich glaube, ich habe mich wie eine alberne, dumme Pute benommen. Aber das ändert sich, Mister Decker! Das ändert sich! Mir stiehlt keiner mehr mein Geld, das können Sie mir glauben!«
    Sie begann systematisch sämtliche Schubladen und auch alle anderen Behältnisse des Wohnwagens durchzusehen. Als sie fertig war, setzte sie sich gefasst neben Phil wieder in ihren Sessel und sagte: »Nichts. Es fehlt nichts weiter. Nur unsere Geldkassette. Aber das ist ein schwerer Schlag für uns. Wir können uns keine Konserven mehr kaufen, kein Benzin, rein gar nichts.«
    »Nicht den Mut verlieren«, sagte Phil tröstend. »Noch besteht die Hoffnung, dass wir die Diebe finden. Und damit auch Ihr Geld. Aber vielleicht haben Sie inzwischen ein paar Dinge eingesehen?«
    »Welche meinen Sie?«
    »Nummer eins: Ihr Fenster hätte nicht offenstehen dürfen.«
    »Sie haben recht.«
    »Nummer zwei: Woher konnten die Gangster wissen, wo sich Ihr Geld befand, Miss Lister? Es gibt fast nur eine Erklärung: Sie haben mit irgendjemand darüber gesprochen! Denken Sie nach! Ich will nicht unbedingt sagen, dass dieser jemand, mit dem Sie darüber sprachen, auch zwangsläufig einer der Diebe sein muss, aber diese Unterhaltung könnte beispielsweise belauscht worden sein. Oder dieser jemand hat aufgrund von irgendeiner Unachtsamkeit einem Dritten Ihr Versteck ausgeplaudert, im Gespräch, ganz absichtslos, ohne böse Absicht.«
    »Belauscht!«, sagte Miss Lister gedehnt, als klammere sie sich geradezu an diese Hoffnung. »Das wird es sein! Mr. Decker, Sie haben es entdeckt! Ich unterhielt mich gestern Nachmittag mit einem jungen Mann unten am See. Hinter uns waren Büsche, wie leicht war es da für jemand, uns zu belauschen!«
    »Und worüber wurde gesprochen, Miss Lister?«, fragte Phil, der sich über diese Seite der Sache seine eigenen Gedanken machte.
    Miss Lister wurde verlegen. »Worüber man eben so spricht«, sagte sie abweisend.
    »Auch über das Geld?«
    Widerwillig gab sie zu: »Ja. Das kam so: Mein Bekannter beklagte sich darüber, dass bei allen Vorteilen, die unsere Campingplätze bieten, nur an eines nicht gedacht sei: an eine gute Aufbewahrungsmöglichkeit für Wertgegenstände.«
    »Sie können Wertgegenstände bei Tom abgeben!«
    Miss Lister machte eine wegwerfende Bewegung.
    »Ja, das weiß ich! Aber es wird keine Haftung für die Gegenstände übernommen! No, Mister Decker, in so einem Fall kann ich die Sachen auch bei mir stehlen lassen! Da brauche ich sie nicht erst an einen fremden Ort zu bringen.«
    »Darin haben Sie recht. Aber fiel Ihnen denn nicht auf, dass es eine geschickte Taktik war, um auf dieses Thema zu kommen?«, fragte Phil.
    »Mister Decker, das ist eine Unverschämtheit gegenüber meinem Bekannten! Wir kamen rein zufällig auf dieses Thema, wie man eben auf irgendetwas in der Unterhaltung kommt. Mein Bekannter sagte mir zum Beispiel, dass er aus beruflichen Gründen immer erhebliche Beträge von Bargeld bei sich führe. Er nannte mir auch den Ort, wo er sein Geld aufzubewahren pflegte.«
    Phil schüttelte seufzend den Kopf.
    »Oh, Miss Lister, wann werden Sie mal anfangen, Ihren Kopf nicht nur als einen Träger für Hüte zu benutzen! Er erzählte Ihnen, wo er sein Geld aufbewahrt, und Sie erzählten von der neunten Schublade von unten, rechts in der Ecke, stimmt’s?«
    »Woher wissen Sie denn das?«, fragte Ellen Lister entgeistert.
    »Das lag ja auf der Hand, dass Sie ihm zum Dank auch Ihr Versteck auf die

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