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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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er. »Sie wissen also ganz genau, dass es zwei Männer waren? Nicht nur einer?«
    Miss Lister erklärte mit überzeugender Bestimmtheit: »Es waren zwei Männer!«
    Das Phantom der Campingplätze löst sich in eine Bande auf, dachte Phil. Das ist ja sehr interessant.
    ***
    Der Morgen graute bereits,- als ich mich mühsam hochrappelte. Ich hatte die Müdigkeit bereits übergangen und fühlte mich nicht so elend, dass mir das langweilige Herumliegen nicht noch schlimmer vorgekommen wäre.
    Als ich auf den Füßen war, drehte sich alles vor meinen Augen. Ich hielt mich an einem der Zeltmasten fest, wartete, bis der Schwindelanfall vorüber war, und griff nach der Whiskyflasche.
    Nachdem auch Phil, der Reporter Words, Tom und der Arzt sich bereits mit der Flasche beschäftigt hatten, war wirklich nicht mehr viel übrig geblieben.
    Es reichte gerade noch zu einem schönen Schluck, der mich wieder ein bisschen aufmöbelte.
    Danach machte ich mich langsam auf den Weg zu Toms Bude. Dass ich nicht schnell gehen durfte, merkte ich nach den ersten, zu hastig gemachten Schritten, die mir wie Explosionen im Kopf wider dröhnten.
    Wenn das Stück Stoff, das ich jenem Mann aus dem Hemd gerissen hatte, der mich im Dunkeln neben dem Wohnwagen niederschlug, tatsächlich aus Toms Hemd stammte, dann hatte der Staat New York hier offenbar den Bock zum Gärtner gemacht.
    Es mochte gegen sechs oder sieben Uhr ' früh sein, als ich die Mitte des großen Campinggeländes erreichte. Toms Bude lag auf einem kleinen freien Platz, über den ungehemmt ein kalter Wind vom See her blies.
    Ich klopfte an die Tür der Bude. Wenn Tom erst einmal öffnete, würde mir schon irgendein Vorwand einfallen, warum ich ihn aufgesucht hatte. Man soll sich nicht den Kopf zu sehr zerbrechen. Gewisse Entscheidungen wirken immer am glaubwürdigsten, wenn sie unvoreingenommen mitten aus der Situation heraus getroffen werden.
    Aber ich hätte mir auch so den Kopf nicht über irgendeinen Grund zu zerbrechen brauchen, denn Tom war nicht da. Als ich nach dem dritten ergebnislosen Klopfen die Tür seiner Bude öffnete, fand ich sie verlassen.
    Ich zögerte einen Augenblick. Günstiger konnte ich es kaum treffen. Andererseits konnte Tom jeden Augenblick zurückkommen.
    Ich bückte mich unter dem niedrigen Türbalken und trat ein. Ein stechender Kopfschmerz brachte mich auf die Lösung. Wenn Tom zurückkam, während ich noch seine Bude durchsuchte, dann gab es bei meiner Verfassung eine schöne Erklärung: Ich hatte es vor Kopfschmerzen einfach nicht mehr aushalten können und Tom deshalb aufgesucht. Da er nicht da war, meine Schmerzen aber immer unerträglicher wurden, suchte ich einfach nach seiner Lagerapotheke.
    Nachdem mir dieser Gedanke gekommen war, machte ich mich an eine rasche Durchsuchung der kleinen Bude. Viel gab es nicht, sodass ich schnell vorankam.
    Neben seinem Bett stand ein alter wackliger Nachttisch. Ich zog die kleine Tür dieses Schränkchens auf und stieß auf einen Berg von benutzten Taschentüchern, schmutzigen Socken und gebrauchter Wäsche. Auch ein buntes Hemd befand sich dabei, aber es war wie absichtlich zuunterst gelegt worden, sodass man es überhaupt erst sehen konnte, wenn man die anderen Sachen darüber wegräumte.
    Ich zog das Hemd hervor und rollte es auseinander.
    Auf der Brust, ziemlich nahe am rechten Ärmel, war ein beträchtlich großer Fetzen herausgerissen.
    Ich zog den Fetzen aus meiner Hosentasche, meine nächtliche Beute, und maß ihn.
    Der Flecken passte genau in das vorhandene Loch.
    Ich atmete tief. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Tom, der alte Tom, der Platzaufseher, hatte mich niedergeschlagen!
    Ich wollte das Hemd in das Schränkchen zurücklegen, als ich mit den Fingern hinten im Schränkchen gegen etwas Hartes stieß.
    Ich packte es und zog es nach vorn ans Licht, das durch das Fenster in den Raum hereinfiel.
    Es war ein lederüberzogener Totschläger. Und er war mit eingetrocknetem Blut beschmiert.
    ***
    »Haben Sie eigentlich schon nachgesehen, ob Ihnen etwas gestohlen wurde, Miss Lister?«
    »Nein«, sagte das Mädchen erschrocken. »Du lieber Himmel! Vor lauter Aufregung habe ich noch gar nicht daran gedacht!«
    »Dann tun Sie es!«, forderte Phil sie auf. »Ich bin gespannt!«
    Miss Lister erhob sich schnell und ging zu einer Art Kommode, die links neben den Schlafkojen in die Wand des Wohnwagens eingebaut war und bis hinauf zur Decke reichte.
    Sie zog eine Schublade auf. Phil zählte sofort und stellte fest,

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