0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom
gab seinem Gefährten einen Stoß mit dem Ellenbogen.
»He, Rob! Unser Wagen wird von der Zentrale gerufen! Geh an die Strippe!«
Robert fuhr aus seinem Halbschlaf auf.
»Was ist los?«
»Die Zentrale ruft! Mach schon!«
Robert griff eilig zum Hörer des Sprechfunkgerätes und gab seine Meldung.
»Hier spricht Wagen 32, Besatzung zwei Mann, Repurn und Mellaine, auf der Fahrt nach Südwesten, Staatsstraße Nr. 28. Augenblickliche Position etwa drei Meilen hinter Thendara.«
»Haben Sie Ihre Karte zur Hand?«
Robert griff auf den Rücksitz, wo eine ausgebreitete Karte des betreffenden Gebietes lag, und sagte: »Ja, ich habe die Karte da.«
»Verfolgen Sie die Straße 28 in der jetzigen Fahrtrichtung bis zu dem Ort Barneveld. Haben Sie?«
Robert fuhr mit dem Zeigefinger im Licht seiner Taschenlampe die rote Linie der Straße entlang, bis er den gesuchten Ort gefunden hatte.
»Ja, habe ich.«
»Biegen Sie dort auf der Kreuzung nach links ab und fahren Sie nach Nordnordosten. Sie werden auf die Staatsstraße Nummer acht gelangen. Haben Sie?«
»Staatsstraße acht, jawohl.«
»Acht führt südlich am Piseco Lake -vorbei. Dort befinden sich drei Zeltplätze. Notieren Sie Ihren Auftrag!«
Robert holte sein Notizbuch und den Bleistift heraus und erwiderte: »Ich notiere!«
»Ihr Auftrag lautet: Nehmen Sie Quartier auf dem südöstlichen Campingplatz. Bleiben Sie in Ihrer Rolle. Stellen Sie Nachforschungen nach dem Verbleib der New Yorker G-men Cotton und Decker an, die dort bereits Quartier bezogen haben. Die letzte Meldung der G-men Cotton und Decker ist seit heute Nacht ein Uhr dreizehn überfällig. Cotton und Decker reisen unter ihrem richtigen Namen als Beauftragte des Northern Hotel Building Investigation Klub.«
»Northern Hotel Building Investigation Klub«, wiederholte Robert Mellaine und fügte hinzu: »Alles verstanden. Es wäre vielleicht nützlich, wenn wir eine Beschreibung von Cotton und Decker hätten.«
»Wir rufen Sie in Kürze wieder und werden Ihnen die Beschreibung durchgeben.«
»Danke, Ende.«
Robert legte den Hörer zurück und wandte sich an seinen Kollegen: »Es tut sich was. Auf einem Campingplatz am Piseco Lake sitzen zwei Kollegen aus New York. Sie sollten sich heute Nacht um ein Uhr dreizehn melden, haben es aber aus irgendeinem Grund nicht getan.«
Anthony Repurn war mit einem Schlag hellwach.
»Dann ist dort was los«, sagte er. »Eine andere Erklärung gibt es gar nicht.«
Er hatte sehr recht. Es war noch viel mehr los, als wir alle zu dieser Stunde ahnten.
***
Phil klopfte an die Tür des Wohnwagens. Eine weibliche Stimme rief sofort: »Wer ist da?«
»Decker, Phil Decker. Ich gab Ihnen vor einiger Zeit meine Pistole!«
»Kommen Sie ans Fenster!«
Phil grinste, als er sah, dass das Fenster jetzt geschlossen war. Das Mädchen lüftete von innen ein wenig den Vorhang, sodass der Lichtschein heraus und auf Phils Gesicht fiel.
»Okay, kommen Sie bitte wieder zur Tür!«, rief sie von drinnen.
Phil tat es und wurde sofort eingelassen.
»Gott sei Dank«, murmelte er, als er die beiden Mädchen wohlbehalten antraf. Er hatte sich Sorgen gemacht, weil Tom entgegen seinem Auftrag, den Wohnwagen der Mädchen zu bewachen, weggerannt war, um den Arzt für mich zu wecken.
»Was ist?«, fragte das Mädchen.
»Nichts, nichts«, murmelte Phil. »Kann ich jetzt meine Pistole wiederhaben?«
»Sicher, bitte.«
»Danke.«
Phil sicherte die Waffe, schob sie zurück in sein Schulterhalfter und wandte sich dann an das Mädchen, das jetzt einen Morgenmantel über den Schlafanzug gezogen hatte.
»Wenn Sie gestatten, würde ich gern ein paar Einzelheiten hören über das, was heute Nacht bei Ihnen passiert ist, Miss…«
»Ellen Lister. Das ist meine Freundin Berta Stone. Wir sind beide Stewardessen bei der PAA und wollten mit diesem gemieteten Wohnwagen mal einen ruhigen Urlaub verbringen. Und Sie, Mister Decker, sind also bei der Polizei?«
Phil setzte sich auf eine einladende Handbewegung des Mädchens in einen Sessel. Er lächelte.
»Wie kommen Sie denn darauf?«
Miss Lister zuckte die Achseln.
»Sie haben eine Pistole, Sie wollen Einzelheiten hören, das klingt doch sehr nach Polizei, oder?«
Phil schob seine Lippen vor und wiegte halb zustimmend den Kopf.
»Hm, ja, so kann man es auffassen. Aber das ist ein Irrtum. Ich reise im Aufträge einer Gesellschaft, die Nachforschungen betreiben lässt, wo sich noch rentable Hotelbauten lohnen würden. Das Nachforschen gehört
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