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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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noch ein bisschen Rasenplatz für sich.
    Trotzdem röhrte auf einmal jemand in unserem Rücken: »He, Sie da, Sie Idiot! Sind Sie verrückt geworden? Wir wollten hier gerade einen Grill aufstellen! Bauen Sie Ihr Zelt gefälligst ein Stück weiter nach hinten!«
    Phil sah mich an. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen, und das bedeutete nichts Gutes für den, der so gebrüllt hatte.
    Ganz langsam richteten wir uns auf und drehten uns um. Vor dem Nachbarzelt stand ein Bulle von einem Kerl, an die sechs Fuß groß oder gar noch ein bisschen darüber. Sein Gesicht war kantig, breit und stupide. Die Augen hatten einen verschlagenen, tückischen Ausdruck, und wenn ich je im Leben etwas von Gangstern verstanden hatte, dann sah dieser Kerl genauso aus, wie in New York die Berufsschläger der großen Banden aussehen. Aber was sollte so ein Gorilla auf einem Campingplatz? Wahrscheinlich sah er wohl doch nur so aus, ohne es zu sein.
    Er hatte seinen muskulösen Arm ausgestreckt und zeigte auf die Stelle, wo sein Grill hingestellt werden sollte.
    Und diese Stelle lag absolut eindeutig innerhalb unserer Parzelle, für die wir bezahlten.
    »Das ist unser Gebiet«, sagte Phil.
    »Wer sagt denn das, du kleiner Selbstmörder?«, fauchte der Hüne.
    »Ich, die Lagerordnung und ein Blick auf diese Pflöcke«, erwiderte Phil.
    Der Bulle kam herüber. Wie ein leibhaftiger Gorilla schlenderte er heran. Phil ließ seine Arme lässig hängen.
    Mir fiel der Sinn unseres Auftrages ein. Ich zupfte Phil am Ärmel und raunte leise: »Lass ihn! Du weißt, um was es geht.«
    Zuerst wollte er meine Hand abschütteln. Dann hatte er den Sinn meiner Worte begriffen.
    »Na ja«, lenkte er ein, »wir können ja auch das Zelt ein Stück zurücksetzen.«
    Der Bulle stutzte, grinste und brummte: »Das war dein Glück, Kleiner!«
    Damit drehte er sich um und walzte zurück. Ich sah ihm nach. Wenn wir hier länger zu bleiben hatten, würde sich eine gründliche Unterhaltung mit diesem Kerl wohl doch nicht vermeiden lassen.
    ***
    Ungefähr eine Stunde lang waren wir mit dem Aufbauen des großen Zeltes beschäftigt, das zur Ausrüstung gehörte, die uns das FBI gestellt hatte. Es war eines dieser großen Zelte mit Vordach fürs Auto und allen sonstigen Schikanen. Wir pumpten unsere Luftmatratzen auf, legten sie zurecht, packten unsere Schlaf säcke und Decken aus und stellten den Spirituskocher auf.
    »Was wollen wir essen?«, fragte Phil. »Linsensuppe mit Speck, Erbsensuppe mit Speck, Spargel, gebratene Eier, geräucherten Lachs, Würstchen oder was sonst?«
    Er hatte an diesem Tag Küchendienst. Ich schloss die Augen und stöhnte: »Mir völlig gleichgültig! Nimm das, was am schnellsten fertig ist. Ich komme um vor Hunger.«
    Und in diesem Augenblick kam die Überraschung.
    »Hä, hä!«, meckerte eine Stimme.
    Natürlich fuhren Phil und ich auf und drehten uns neugierig um. Im Eingang unseres Zeltes stand ein kleiner, untersetzter Kerl von vielleicht fünfunddreißig Jahren, der kupferrote Haare hatte. Auf seinem etwas kindlich anmutendem Gesicht lag ein verlegenes Grinsen.
    »Ist das die Möglichkeit!«, sagte er. »Sie sind’s also tatsächlich! Cotton, Decker vom FBI! Ich habe Sie schon beim Aufbau Ihres Zeltes beobachtet, konnte mir aber aus der Ferne nicht so schlüssig werden, ob Sie es wohl wirklich sind.«
    Phil warf mir einen Blick zu. Ich zuckte die Achseln. Ich kannte diesen Kerl ebenso wenig wie er.
    »Wer sind Sie eigentlich, Sie Neunmalkluger?«, fragte ich.
    »Achtmal!«, sagte er.
    »Was?«
    »Achtmalkluger! Bei jeder Zeitung ist der Neunmalkluge prinzipiell der Chefredakteur! Prinzipiell!«
    Ich seufzte.
    »Also sind Sie von einer Zeitung?«
    »Ihrem kriminalistischen Scharfsinn entgeht aber auch gar nichts!«, sagte er völlig ernsthaft. »Gestatten: Bob Samuel Martin Richard Words. Für normale Ansprüche genügt es, wenn Sie sich Bob Words merken.«
    »Ich wird’s versuchen, Mister Words«, versprach ich. »Darf man sich die Frage erlauben, woher Sie uns kennen?«
    »Mann!«, sagte er. »Als New Yorker Reporter sollte ich die beiden Gangsterjäger von Manhattan nicht kennen! Sagen Sie mal, Sie halten mich wohl für eine berufliche Niete erster Garnitur, was?«
    Man wusste wirklich nicht, ob man über diesen Mister Words mit der unendlichen Liste von Vornamen lachen oder weinen sollte. Auf jeden Fall war es unangenehm, dass uns ausgerechnet hier ein Reporter über den Weg laufen musste, der uns kannte. Unser Auftrag hieß: in

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