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0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom

Titel: 0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Kampf gegen ein Phantom
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strengster Zurückhaltung und absolut unauffällig gewisse Straßen und Campingplätze zu beobachten. Im Einzelnen erteilte Washington dazu die Weisungen.
    Alles in allem waren in diesen Tagen einhundertsechzig G-men als Vertreter, Erholung suchende Unternehmer, fliegende Händler, passionierte Sonntagsjäger und in einem Dutzend anderer Tarnungen unterwegs. Und ausgerechnet uns musste man erkennen. Es war zum Heulen.
    »Hören Sie, Mister Words«, sagte ich. »Da Sie schon einmal hier sind, können Sie sich ebenso gut auf einen der Klappstühle setzen und mit uns essen. Oder haben Sie schon gegessen?«
    Ich hatte noch gar nicht zu Ende gesprochen, da streckte Words schon die Füße unter den Klapptisch und sah sich hungrig um. Phil warf mir wütende Blicke zu. Ich kümmerte mich nicht darum.
    »Sie scheinen noch nie in Ihrem Leben Reporter gewesen zu sein«, bemerkte Words kopfschüttelnd.
    »No«, sagte ich. »Warum?«
    »Sonst wüssten Sie, dass ein Reporter immer hungrig ist, immer neugierig und immer in Eile. Außerdem hat er nie genug Geld.«
    »Das ist eine Krankheit, die er mit vielen anderen Leuten teilt. Aber Ihnen kann es doch nicht allzu schlecht gehen?«
    Wenn er sich freche Bemerkungen erlauben konnte, konnte ich auch mal eine freche Frage anbringen. Words schien sie nicht als indiskret zu empfinden.
    »Na, wenn Sie hier einen schönen Urlaub verbringen können, kann es Ihnen doch nicht allzu schlecht gehen.«
    »Urlaub? Ich höre immer Urlaub? Wie kommen Sie denn darauf?«, wollte er wissen.
    »Na, kann man vielleicht aus anderen Gründen einen Campingplatz aufsuchen?«
    »Sicher. Ich bin dienstlich hier. Genau wie Sie.«
    Ich lachte.
    »Wir? Da haben Sie aber Ihre Reporterfantasie üppig ins Kraut schießen lassen. Wir machen Ferien.«
    Words grinste geradezu unverschämt.
    »Cotton, das müssen Sie Ihrer Großmutter erzählen. Vielleicht glaubt die es Ihnen! Mir dürfen Sie solche Märchen nicht auf die Nase binden!«
    Ich war gezwungen, den Urlauber zu spielen, denn mit dem anderen Märchen von der Hotelgeschichte durfte ich ihm schon gar nicht kommen, wo er uns doch kannte. Also sagte ich im Brustton der Überzeugung: »Sie sind aber drollig! Wollen Sie besser als wir selbst wissen, warum wir hier sind?«
    Er nickte.
    »Oh ja! Das will ich. Ich sag’s Ihnen auch, warum Sie hier sind!«
    »Na?«
    Ich sah ihn gespannt an. Auch Phil hatte seinen Topf beiseite gestellt und blickte zu Words.
    Der Reporter gähnte gelangweilt, dann beugte er sich vor und sagte überzeugt: »Sie sind hier, weil das ganze FBI den Camping-Mörder sucht! Das ist der Grund für Ihre Anwesenheit und nichts anderes!«
    ***
    Well, es hatte keinen Zweck, ihm länger etwas vorzumachen. Wir gaben es zu, sagten jedoch nichts von den anderen Kollegen, die in der gleichen Sache unterwegs waren. Wir erwähnten auch nicht, warum wir gerade zu diesem Campingplatz gekommen waren, sondern hüllten uns in diesem Punkt in geheimnisvolle Andeutungen.
    Gewisse Spuren des Mörders, so sagten wir, hätten uns den dringenden Verdacht nahegelegt, er werde hier auftauchen. Damit war unsere Anwesenheit gerade hier hinlänglich erklärt, ohne dass Words etwas Genaues erfahren hätte. Er sah uns zwar sehr eigenartig an bei diesen Worten, musste sich aber wohl und übel damit zufriedengeben.
    Da er nun einmal durch seine nicht ungeschickte Kombinationsgabe gegen unseren Willen ein Mitwisser unseres wahren Auftrages geworden war, verwöhnte ich ihn sogar mit ein paar Gläschen aus der Pulle alten, echten Scotch, die ich mir zu Hause eingepackt hatte. Phil schien an meinem Verstand zu zweifeln, aber er sagte nichts.
    Wir aßen mit Words zusammen, tranken ein paar Gläschen, und dabei nahm ich dem Reporter das Versprechen ab, dass er nichts über uns schreiben würde. Danach sagte ich ihm, dass wir die ganze Nacht durchgefahren wären, und er war rücksichtsvoll genug, sich zu empfehlen und uns einen angenehmen Nachmittagsschlaf zu wünschen.
    Als er das Zelt verlassen hatte, stieß mir Phil die Faust in die Rippen und knurrte: »Man muss an deinem Verstand zweifeln! Seit wann hast du einen Narren an Zeitungsmenschen gefressen?«
    »Das hatte ich noch nie und habe ich auch heute nicht.«
    »Dann ist es also dieser Zeitungsbursche im Besonderen, der dir sympathisch ist? Das verstehe ich nicht.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass er mir sonderlich sympathisch wäre. Auch das Gegenteil nicht. Er ist mir so gleichgültig, wie mir jeder wildfremde Mensch

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