0149 - Der Endzeit-Dämon
Insassen dieser UFOs irgendwohin entführt worden.« Sie gab einen kurzen Abriß der Geschehnisse, wie sie erlebt hatte.
»Sie haben also gewissermaßen UFO-Erfahrung«, stellte Odinsson fest. »Können Sie zu uns herüberkommen? Ich organisiere eine NATO-Maschine, die Sie abholt.«
»Stop«, schrie Nicole. »Denken Sie daran, daß der Pilot nicht im Einflußbereich der Apathie-Strahlung landen darf!«
»Ich weiß«, lächelte Odinsson. Zumindest stellte Nicole sich vor, daß er bei diesen Worten wie immer wissend lächelte. »Paris ist noch frei, meinen Informationen nach für mindestens zwanzig Stunden. Sie sehen, ich bin über die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Seuche recht gut informiert. Schaffen Sie es, in drei Stunden in Paris zu sein?«
»Wenn ich sofort losfahre - ja«, erwiderte sie.
»Dann wartet in drei Stunden auf dem Zivilflughafen von Paris eine schnelle NATO-Maschine, die Sie herüberholt. Ich hoffe, daß unser UFO so lange auf seinem Platz bleibt!«
»Bon, Colonel«, erwiderte Nicole. Es knackte in der Leitung. Der Mann auf der anderen Seite des atlantischen Ozeans hatte aufgelegt. Nicole wußte, daß er jetzt seine Vollmachten und ungewöhnlichen Beziehungen spielen lassen würde, um das Flugzeug zu organisieren. Gleichzeitig aber begriff sie, daß er mit der von ihr empfohlenen Vernichtung noch warten würde, bis sie in den Vereinigten Staaten war.
Langsam ließ sie den Hörer des Telefons auf die Gabel sinken.
Hoffentlich, dachte sie verkrampft, ist es bis dahin nicht längst zu spät…
***
Das Schwert flog heran. Zamorra unterdrückte einen panischen Aufschrei. Seine Augen weiteten sich, als die blitzende Klinge in ihrer ganzen Länge seine Brust traf, hindurchglitt und auf der anderen Seite wieder herausraste.
Verwirrt stoppte der Vampir-Kommandant seine Bewegung, starrte auf die Klinge, dann dorthin, wo Zamorra war.
Der Professor war nicht weniger überrascht. Er sah an sich herunter, suchte vergeblich nach Anzeichen einer Wunde. Dabei mußte der furchtbare Hieb ihn doch getötet haben! Er hatte doch deutlich gesehen, wie das Schwert durch seinen Körper stieß!
Aber - nichts war zu sehen, nichts zu spüren.
Er machte eine paar Bewegungen. Es gab keinen Zweifel - er war unverletzt geblieben!
Er spürte den Blick des Vampirs. Lautlos bewegte er sich ein paar Schritte seitwärts. Die Bestie folgte seiner Bewegung nicht, ein Zeichen, daß er immer noch unsichtbar war.
»Nichts«, hörte er den Vampir murmeln. »Es ist niemand hier, ich hätte ihn erwischt, selbst wenn er nur ein Nebelhauch wäre!«
Zamorra hütete sich, in seiner Erleichterung zu tief einzuatmen. Er war nicht erkannt worden.
Es gab nur eine Möglichkeit.
Der grünliche Energiefilm, der sich um seinen Körper spannte! Er mußte auf eine andere Weise wirken, als er es gewohnt war. Entweder hatte das Amulett ihn oder das Schwert im Moment des Aufeinandertreffens kurzfristig in eine andere Dimension versetzt, das Schwert somit durch ein nicht existentes Gebilde gleiten lassen.
Zamorras Gedanken gingen in diesem Augenblick noch weiter.
Bei früheren Abschirmungen, in denen sich das grünlich wabbernde Schutzfeld so weit spannte, daß auch andere Personen mit einbezogen werden konnten, hatte er die Umwelteinflüsse durchaus verspürt. Er hatte es als starke Schockwellen und Vibrationen wahrgenommen, wenn jemand oder etwas diesen Schirm zu durchbrechen versuchte. Doch in diesem Fall hatte es nicht einmal einen winzigen Ruck gegeben, einfach nichts. So, als würde das heransausende Schwert gar nicht existieren - oder als gäbe es Zamorra nicht!
Hinzu kam, daß er die Hitze des atomaren Feuers ebensowenig spürte, wie die harte r-Strahlung zu ihm durchkam. Er war optimal geschützt.
Mysteriös… geheimnisvoll! Welche Überraschungen mochte das Amulett noch auf Lager haben außer dieser neuen Entwicklung! Zamorra wußte keine andere Erklärung als die, daß es durch diesen hauteng sich anpassenden Abwehrschirm eine Art eigenen Mini-Weltraum schuf, eine Dimensionssphäre, die sich durch irgendetwas von der anderen unterschied und somit Zamorra auf eine andere Existenzebene hob oder senkte. Er befand sich in einer anderen Dimension -seiner »eigenen« - und war damit unangreifbar geworden! Und doch mußte es eine Beziehung zu der Dimension Es’chatons geben, denn er konnte sich darin bewegen, konnte sehen, hören, fühlen - konnte leben.
Es’chaton selbst war es, der den Überlegungen ein Ende setzte. »Egal«,
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