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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hart. Sie ließ sich nicht zurückdrängen.
    Schließlich stimmte ich zu.
    Im selben Moment stieß mich Charly an. »Hören Sie nichts, Sir?«
    »Was ist denn?«
    Charly wies auf die Tür. »Schritte«, flüsterte er. »Ich habe Schritte gehört.«
    Glenda und ich lauschten.
    Tatsächlich. Jetzt vernahmen wir sie auch. Charly hatte recht gehabt. Da waren Schritte. Sie kamen die Treppe hoch, und sie näherten sich der Tür.
    »Ich habe es doch gesagt«, bibberte der Penner. »Die Toten kehren zurück. Wenn die Trommeln rufen…«
    Ich hörte nicht auf ihn, sondern ging zur Tür und wollte sie aufreißen.
    Das war nicht mehr nötig. Hart wurde sie aufgestoßen. Ein Monster stand auf der Schwelle.
    Es war Garry Gibson!
    ***
    Glenda schrie auf.
    Ich konnte diese Reaktion verstehen, denn ihr Verwandter sah schlimm aus. Er hatte eine schreckliche Metamorphose hinter sich.
    Sein Gesicht war schwarz, verkohlt, verbrannt. Nur die Augen leuchteten darin feuerrot.
    Garry war zu einem Diener des Dämons geworden!
    Ich winkte Charly und Glenda zu. »Bleibt hinter mir stehen«, sagte ich scharf und zog gleichzeitig die Dämonenpeitsche, mit der ich einen Kreis über den Boden schlug, so daß die drei Riemen ausfahren konnten.
    Garry blieb stehen. Er ging keinen Schritt weiter, sondern schaute sich nur um.
    Hinter mir hörte ich Glenda schluchzen. Der Anblick dieses verbrannten Gesichts hatte sie zu sehr geschockt, ansonsten war der Körper völlig normal, nicht so hölzern wie bei den Untoten, die lange in den Gräbern gelegen hatten.
    Sollte ich zuschlagen?
    Etwas hielt mich davon ab. Ich wußte auch nicht wieso. Wahrscheinlich deshalb, weil mich Garry Gibson nicht angriff. Dann tat er es doch. Urplötzlich warf er sich vor, wobei er beide Arme hochgerissen hatte und auf mich einschlagen wollte.
    Lässig wich ich aus, er war längst nicht so schnell wie die beiden Mugger.
    Dann schlug ich zu.
    Die drei Riemen trafen seinen Kopf, wickelten sich um seinen Hals und rissen ihn fast von den Schultern.
    Garry begann zu schreien. Es waren schrille Schmerzensschreie, die er ausstieß. Die Magie der Peitsche zerstörte sein dämonisches Leben, denn sie war stärker als die seine.
    Gibson taumelte zurück. Mit weichen Knien torkelte er über die Schwelle, hinaus in das Treppenhaus, wo sich sein schwarzverbrannter Kopf auflöste und zu grauer Asche wurde. Genau in dem Augenblick, als er mit dem Rücken gegen das Geländer stieß.
    Es war brüchig und wäre irgendwann von allein zusammengefallen. Doch Garry beschleunigte den Vorgang.
    Er riß auch die letzten Reste aus dem Verbund und stürzte in die Tiefe.
    Dumpf schlug er auf.
    Sein Schrei hallte noch durch das fast leere Haus und verebbte dann. Ich ging zurück ins Zimmer und winkte Glenda. »Kommen Sie, wir müssen hier raus.«
    Sie nickte.
    Charly sagte nichts. Er hatte sich wieder in seine Ecke verkrochen und brabbelte unverständliches Zeug vor sich hin.
    Noch hielt die Treppe. Vorsichtig betraten wir sie, wobei ich Glendas Hand festhielt.
    Schritt für Schritt wagten wir uns nach unten und erreichten auch unbeschadet den ersten Absatz.
    Beim zweiten geschah es dann. Wir hatten kaum unsere Füße auf die übernächste Stufe gestellt, als es unter uns ein Knirschen und Knacken gab. Im nächsten Augenblick brach die Treppe weg.
    »Festhalten!« schrie ich noch, aber da war nichts, was wir greifen konnten.
    Zusammen mit Glenda fiel ich in die Tiefe, begleitet von einem Regen aus faulendem, brüchigen Holz.
    Zwei Sekunden vielleicht waren wir in der Luft. Endlos kam mir die Zeit vor, dann erfolgte der Aufprall.
    Er war verflucht hart. Mein Kopf schlug auf den Boden, etwas Schweres fiel auf mich, ich hörte Glenda stöhnen, dann traf noch ein harter Gegenstand meinen Schädel, und erst jetzt kam ich dazu, den Kopf mit meinen Armen zu schützen.
    Ich brauchte es nicht mehr. Von oben kam nichts. Die Treppe hatte sich aufgelöst.
    Ich öffnete die Augen und sah erst einmal nur Staub. Als große Wolke schwebte er um uns herum. Auf meinen Beinen spürte ich eine Bewegung. Das war Glenda.
    »Sind Sie okay?« fragte ich, wobei Staub in meine Nase drang und eine Niesexplosion auslöste.
    »Ja, es geht.«
    Glenda bewegte sich zur Seite, wo sie einige Holzstücke vor sich herschob.
    Ich konnte aufstehen, streckte den rechten Arm aus, damit Glenda meine Hand fassen konnte und zog sie in die Höhe.
    Wir schauten uns an. »Glück gehabt«, sagte ich und pulte meiner Sekretärin einige Holzsplitter aus

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